Zufrieden schaute ich mich um. Ily hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und die Mitarbeiter waren der Wahnsinn. in der Woche die ich fort gewesen war, hatten sie alles gemanagt. Es wartete also nicht ganz so viel Arbeit auf mich, wie ich eigentlich angenommen hatte. Langsam trottete ich durch die Hallen und schaute mir die neuen und alten Projekte an. Ihre Anfänge, ihre Fortschritte, ihren finalen Schliff. Es war als wäre ich nie weg gewesen, oder nie da. Wie man es nimmt. Der Stolz, der mich gerade noch erfüllt hatte, war Trauer gewichen. Ich hasste diese Seite an mir, doch verdammt nochmal, sie gehörte zu mir.
>Geht es dir nicht gut?<, hörte ich seine Stimme in meinem Kopf, gefolgt von dem Gefühl, von ihm beobachtet zu werden. Na toll, hier hatte man aber auch nie seine Ruhe vor niemandem.
>Alles bestens<, antwortete ich ihm, etwas patziger als beabsichtigt. Er aber, ging nicht darauf ein.
>Hat der Arzt nicht gesagt, du sollst dich schonen?<,fragte er wieder.
Ich seufzte schwer. Ja, das hatte er gesagt, aber liegen wollte ich nicht mehr und ich tat ja keinem etwas, oder? Im Grunde ging ich ja nur spazieren.
>Spazieren?<, war es nun an ihm, meine offensichtliche Ausrede auffallen zu lassen. Doch anstatt mir die Möglichkeit zu geben mich zu verteidigen, knurrte er mich nunmehr an, >Komm in mein Büro. Jetzt!<
Ich schluckte. Was war jetzt wieder los? Hatte doch irgendjemand während meiner Abwesenheit Mist gebaut? Ich konnte mir zwar keinen Reim darauf bilden, aber Herrgott nochmal, wenn Taylor, mein Hirngespinst, meinte sich als mein Chef ansehen zu müssen, dann sollte er das tun. Komischerweise hatte er bis jetzt immer Recht gehabt, und mein Chef hatte mich tatsächlich erwartet, aber wenn ich darüber nachdachte, bekam ich immer Kopfschmerzen, also lies ich es einfach bleiben.
Einige Minuten später stand ich schwer atmend vor der Tür meines Chefs. Irgendwie war ich noch nicht wieder fit. Seit dem schweren Sturz vor einer Woche im Wald, bei dem ich nur ganz knapp dem Tod entkommen war, war ich wirklich zu nichts zu gebrauchen. Die kleinste Anstrengung und ich japste wie ein Fisch auf dem trockenen. Furchtbar!
Gerade hatte ich beschlossen erst ein mal zu Atem zu kommen, bevor ich das Büro betrat, als schon die Tür aufgerissen wurde. Erschrocken versteift ich mich für einen Moment, entspannte mich aber wieder, als ich in das sanfte Gesicht von Ily schaute.
"Da bist du ja...", lächelte sie mich an.
Es klingt bestimmt kitschig, wenn ich das sage, aber in der kurzen Zeit, die ich sie kannte, war sie mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Auch, wenn ich zugeben müsste, dass ich nicht einzuordnen wusste, warum auch sie hier war. Schüchtern lächelnd betrat ich das Büro, bis mein Blick auf meinen Chef fiel. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Viel zu lebhaft war die Erinnerung daran, wie ich vor einigen Tagen neben ihm aufgewacht war. Himmel! Ich wusste gar nicht was passiert war! Ich hatte die Augen aufgeschlagen und da hatte er dann gelegen... In meinem Bett...Nackt! Na gut, halbnackt. Er hatte noch eine Boxershorts angehabt, aber wen juckt es? Ich meine, hallo? Ist ja nicht so als wenn er den geilste und muskelbepacktesten, ich glaube das Wort gibt es gar nicht, Körper hatte, den ich jeeeeaaaah gesehen habe. Und, nur um das klar zu stellen, ich habe schon einige gesehen. In dem Krankenhaus, in dem ich meine erste Ausbildung gemacht habe.
"Gül?", holte mich seine tiefe Stimme zurück. Geschockt stellte ich fest, dass ich nicht zu gehört hatte. Beschämt sah ich auf den Boden und bis mir auf der Lippe herum.
"Entschuldigen Sie, Sir. Ich war gerade in Gedanken", gestand ich kleinlaut.
Er stöhnte laut und ließ sich tiefer in seinen Sessel sinken. Normalerweise wirkte mein Chef immer dominant und unnahbar. Daran konnte auch der riesige Chef-Sessel nichts ändern, doch heute, war es anders. Heute wirkte mein Chef klein und gebrechlich und der Sessel war das Stück welches den Raum dominierte. Was war bloß los mit ihm? Hilflos schaute ich zu Ily, die, wie ich jetzt feststellte, genauso niedergeschlagen wirkte wie er. Was war hier bloß los?
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Die andere Mate
Werewolf*Achtung! Enthält sexuelle Inhalte und Szenen der Gewalt!* "Du bist schon feucht? So eine bist du also? Das macht es für mich einfacher...", seine Stimme war rau und belegt. Plötzlich gingen bei Gül alle Alarmglocken an. Sie wehrte sich, versuchte s...