Schweigend gingen wir nebeneinander her. Es war seltsam so an ihn gedrückt zu sein, es schien als wolle er mich nicht mehr loslassen und obwohl ich es normalerweise boykottiert hätte, war ich ihm grade sehr dankbar, hatte ich doch das Gefühl, dass meine Beine drohten unter mir weg zu knicken. Ironischer Weise hätte man sagen können, dass ich mich sogar an ihn klammerte, darauf bedacht einen Fuß vor den nächsten zu setzen. Schritt für Schritt. Schritt um Schritt.
Plötzlich blieb er stehen und ich schaute irritiert hoch. Sofort spürte ich wie mir die Röte in mein Gesicht stieg. Wir waren schon längst im Zimmer angekommen. Lächelnd blickte Taylor auf mich herab und ich wusste sofort, dass er die ganze Zeit meine Gedanken nachverfolgt hatte, in denen ich mich selbst angefeuert hatte weiter einen Fuß vor den nächsten zu setzten.
"Setz dich, ich hole das Desinfektionsmittel. Du siehst furchtbar aus. Und im Gegensatz zu uns heilen deine Wunden nicht so schnell ab.", sagte er und wies auf meinen Fragenden Blick auf meinen Körper. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich aus zahllosen kleinen Schnittwunden blutete.
Jetzt wo ich darüber nachdachte war das ja klar. Schließlich waren die Splitter der Glaswand in alle Richtungen geflogen und die menschliche Haus ist sehr anfällig für Verletzungen. Gegen Glassplitter hatte sie einfach gar keine Chance. Etwas ratlos schaute ich zum Bett, dann wieder auf meine ebenfalls blutigen Beine. So konnte ich mich auf gar keinen Fall auf das Bett setzen.
Etwas ratlos schaute ich mich im Raum um und entdeckte schließlich ein Handtuch. Es lag direkt neben der Badezimmer-Tür. Ich versuchte einen Schritt darauf zu zu gehen, bemerkte aber sofort, dass ich nicht dazu in der Lage war meine Beine zu bewegen, also blieb ich einfach stehen. Nach dem ich nun aufgeflogen war, traute ich mich gar nicht etwas zu sagen oder zu machen. Taylor war bestimmt sauer auf mich. Ich meine, wer wäre das nicht? Ich hatte ihn über Wochen hinweg angelogen, meine Vorteile daraus gezogen und ihn wahnsinnig gemacht mit meinen Gedanken. Auch wenn mir letzteres wirklich Spaß gemacht hatte, war ich mir plötzlich sicher, dass es die schlechteste Idee gewesen war, die ich jemals hätte haben können. Wie hatte ich diesem menschlichen Impuls nur nachgeben können? Verflucht seist du, du menschliches Sein.
Es wäre untertrieben zu sagen, dass ich die Konsequenzen meines Handeln plötzlich fürchtete. Viel zu real waren die Erinnerungen daran was mit Ilayne passiert war, als sie mich beschützen wollte. Ich spürte wie sich der Kloss in meinem Hals bildete, von dem ich wusste, dass er nur der Anfang einer wahren Heularie sein würde und obwohl ich mir die größte Mühe gab den Kloss herunter zu schlucken, wollte es mir nicht gelingen. Meine Beine waren mittlerweile so weich wie Pudding und schienen ansteckend zu sein, denn nun bemerkte ich, dass sich mein ganzer Körper so anfühlte. Erschrocken über mich selbst und die Tatsache, dass ich gerade kurz vor einem Zusammenbruch stand, wollte ich mich ablenken und hob den Blick. Irgendeine Ablenkung würde ich in diesem Raum schon finden, das dachte ich zumindest. Stattdessen traf mein Blick auf den von Taylor. Sofort gaben meine Beine nach. Den harten Aufschlag auf dem Boden fürchtend schloss ich die Augen. Da spürte ich, wie mich zwei starke Arme umschlossen und mich davor bewahrten zu stürzen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Jetzt war er bei mir. Ich war ihm schutzlos ausgeliefert. Ich würde seinen Zorn zu spüren bekommen, da war ich mir sicher.
"Nana, wer wird denn gleich so düstere Gedanken haben? Wenn ich dich hätte meinen Zorn spüren lassen wollen, dann hätte ich das schon längst getan, glaub mir, du hast mir mit deinen verruchten Gedanken, oder eher den Anspielungen in deinen Gedanken wirklich allen Grund dafür gegeben.", ließ er mich wissen, woraufhin ich ihn erst erstaunt anschaute, dann aber schuldbewusst den Kopf senkte. In meinem Kopf manifestierte sich eine kleinlaute Entschuldigung. Etwas zu fest drückte er mich an seine Brust, als er meine Entschuldigung annahm, worauf ich schmerzerfüllt zusammen zuckte. Sofort ließ er wieder etwas lockerer.
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Die andere Mate
Werewolf*Achtung! Enthält sexuelle Inhalte und Szenen der Gewalt!* "Du bist schon feucht? So eine bist du also? Das macht es für mich einfacher...", seine Stimme war rau und belegt. Plötzlich gingen bei Gül alle Alarmglocken an. Sie wehrte sich, versuchte s...