"2 Millionen? Das ist ja der helle Wahnsinn!", klappte mir die Kinnlade runter. Der Ball war vorbei. Endlich. Es war eine Tortour sondergleichen gewesen. Frisör, Maniküre, Pediküre, ganz-körper Haarentfernung, das war das Schlimmste gewesen, was ich je hatte über mich ergehen lassen. Shoppen, shoppen und verdammt noch mal, noch mal shoppen. Es war grauenvoll gewesen. Ein Kleid nach dem nächsten hatte ich probieren müssen. Bei 167 hatte ich aufgehört zu zählen. Horror. Jetzt wollte ich auch nicht mehr darüber nachdenken. Viel mehr fragte ich mich, was man mit 2 Millionen alles machen könnte. Die Kinder würden sich sicherlich riesig freuen. Neue Klamotten, Spielgeräte und die Hütten könnten renoviert werden. Wie ihre Gesichter strahlen würden. Alleine die Vorstellung reichte mir, um ein Gefühl von tiefster Zufriedenheit auslösen zu können. Wie wäre es wohl, wenn ich beim nächsten mal meine Kamera mitnehmen würde? Ich würde so gerne Bilder von ihnen machen. Von ihrem süßen Lachen, von dem Spaß den sie hatten, wenn sie die Wände hochsprangen oder sich auf die Puppen stürzten. Von ihren Glücklichen Gesichtern.
"Sie wären sicherlich begeistert.",nahm ich plötzlich ein Flüstern an meinem Ohr wahr und erschreckte mich fürchterlich. Ich hatte total vergessen, dass die anderen ja auch noch hier waren. Als ich sein leises Lachen hörte, wusste ich, dass er mal wieder meine Gedanken gelesen hatte:"Welche anderen? Die sind doch schon lange weg."
Erstaunt schaute ich mich um. Tatsächlich, niemand. Außer ihm. Na toll, jetzt war ich wieder alleine mit "ihm". Und ob ich es wollte oder nicht. Ich hasste es mit ihm alleine zu sein. Ich hatte dann immer das Gefühl paranoid zu sein, überall seine Nähe zu spüren, obwohl ich wusste, dass er eigentlich 3 Meter entfernt von mir stand. Es war als wäre er überall und nirgendwo. Manchmal war er von jetzt auf gleich einfach verschwunden. Einfach so! Das waren die Momente in denn mir klar wurde, dass er nicht normal war. Kein wunder, dass ich am Anfang gedacht hatte, dass er nicht real ist, zumal er ja als Wolf vor mir gestanden hatte. Ich spürte wieder, wie mir das Blut in die Wangen schoss als ich an die ganzen Male dachte in denen ich mich vor ihm umgezogen oder sogar geduscht hatte."Wann wirst du mir endlich verzeihen," hörte ich seine tiefe Stimme irgendwo in meinem Kopf.
Tja, wer weiß? Vielleicht hatte ich ihm ja schon verziehen? Vielleicht aber auch nicht? Ehrlich gesagt war ich mir meiner Gefühle nicht bewusst. Und es nervte mich. Wie sollte ich meinem Job nachgehen, wenn sich meine Gedanken ständig bei ihm befanden? Es war, als würden meine Gedanken ständig um ihn kreisen. Verdammt! Wenn ich ehrlich sein sollte, musste ich sogar zugeben, dass ich mich einsam fühlte wenn er nicht da war und es mir sogar manchmal so vor kam, als würde es meinem Herzen einen Stich versetzen. Aber ich war nicht ehrlich. Nein. Nicht ihm gegenüber. Und mir würde ich es sicherlich auch nicht eingestehen. Plötzlich wurde ich herum gerissen. Ich sah mich einem wütenden Alpha entgegen:"Ich habe alles gelesen!"
"Halte dich, verdammt nochmal, aus meinen Gedanken raus! Was fällt dir eigentlich ein? Wie oft hab ich dir gesagt, dass du aufhören sollst meine Gedanken zu lesen?! Ich hasse dich!", schrie ich ihn aus einem plötzlichen Impuls an und rannte aus dem Raum. Mir war klar, dass meine Mitarbeiter mich komisch musterten, als ich aufgebracht aus meiner Wohnung gestürmt kam, aber das war mir egal. Ich ging weiter, immer weiter, ohne wahr zu nehmen, wo mich meine Füße hin trugen. Plötzlich fiel mir auf, dass ich nicht mehr im Gebäude war, wie es schien nicht einmal mehr in der Stadt. Ich lief auf einer Straße, gesäumt von Bäumen. Laubbäumen, ganz vielen. Die Sonnenstrahlen stahlen sich hier und da durch das Blätterdach und warfen ihr Licht auf den Weg. Völlig ergriffen von der Ruhe und Harmonie, die dieser Ort ausstrahlte, lief ich einfach weiter.
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Die andere Mate
Loup-garou*Achtung! Enthält sexuelle Inhalte und Szenen der Gewalt!* "Du bist schon feucht? So eine bist du also? Das macht es für mich einfacher...", seine Stimme war rau und belegt. Plötzlich gingen bei Gül alle Alarmglocken an. Sie wehrte sich, versuchte s...