Liebe? Das glaubst wohl nur du!!? ~~Buch 2~~

8. Erste Auftritte

--------------------- Sicht von Tenji--------------

Gespannt starrte ich wie alle anderen auf den Bildschirm. Dort stand mir geschwungener Schrift:

R. Dolcon vs. L. Smith

Mir kamen dir Namen unbekannt vor, weshalb ich Cyrian darauf ansprechen wollte. Dieser starrte jedoch mit offenem Mund nach vorne, wo sich gerade die Genannten gegenüber aufstellten. Ich folgte seinem Blick und sagte:,, Hey ist das nicht dieser Typ vor der Schule gewesen?"

Cyrian nickte und ballte die Hand dabei zu einer Faust. Er sprach eher zu sich selbst:,, Warum ist mir dies noch gar nicht aufgefallen?!" Verwirrt sah ich zu ihm und er seufzte bei meinem Blick. ,,Dieser eingebildete Typ hat den selben Nachnamen wie unser Direktor!", murmelte Cyrian und legte die Stirn in Falten; was mir zeigte wie angestrengt er nachdachte.

,,Heißt das etwa, dass er....Er...ist der Enkel von dem alle Gerüchte handeln?", fragte ich meinen Freund und bekam sogleich eine zustimmendes Nicken.

,,Von welcher Schule er wohl kommt?!", dachte ich und betrachtete das Wappen auf seinem Oberteil. Es zeigte einen schwarzen Raben.
Was mich auch noch beschäftigte, war die Frage was dieses R. bedeutete.

Meine Fragen wurden jedoch sofort geklärt, als der Direktor den ersten Wettkampf ansagte:,, Ich bin auf dieses Duell sehr gespannt, denn Raven, mein Enkel wird daran teilnehmen. Bitte mach unserer Familie keine Schande!"
Ich empfand diese Worte zwar als zu hart, dafür, dass sie verwandt waren; doch Raven  (so hieß er also) verzog keine Mimik.

Er holte schweigend seine Geige hervor und stimmte das erste Lied an.   Wenige Minuten später war der Auftritt seines Gegners dran. Doch selbst ich merkte den deutlichen Unterschied zwischen beiden.
Raven konnte einfach unglaublich spielen. Und genau dies jagte mir Angst ein, denn ich wusste nicht, ob Cyrian und ich gegen ihn bestehen könnten. 

Mein Freund merkte meine Anspannung und legte beruhigend seine Hand auf meine. Augenblick musste ich schmunzeln. Erschöpft lehnte ich mich gegen ihn und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
Ich war noch nicht einmal dran gewesen und trotzdem war ich schon total neben der Spur.

Cyrian lächelte bei dieser Reaktion ebenfalls und legte seinen Arm um mich. Tief zog ich seinen Duft ein, der mich wie immer vollkommen betörte.
Ich konnte seinen Herzschlag hören und schloss für kurzem die Augen, ehe ich mich versah war ich auch schon eingeschlafen.

Plötzlich rüttelte jemand an meinem Schultern und flüsterte meinen Namen.  Sofort schreckte ich hoch und meinte:,, Was?!" Alle Blicke lagen auf mir und sofort lief ich rot an.
Ich war so verschlafen gewesen, dass ich vor Schreck aufgestanden bin.
Als ich meine peinliche Aktion realisierte, setzte ich mich sogleich und versteckte mein Gesicht an Cyrians Oberkörper.

Dieser konnte ein leises Kichern nicht verkneifen, weshalb ich ihm gespielt böse auf den Arm schlug.
,,Sorry, sorry! Ich wollte dich eigentlich länger schlafen lassen, doch bald sind wir an der Reihe!", sagte Cyrian und beruhigte sich wieder. ,,Hab ich lange geschlafen?", fragte ich noch immer vor Scham gerötet.

,,Ja, aber du hast nicht viel verpasst. Raven sticht bisher von allen hervor und jeder neue Gegner gegen den er antritt; hat noch nicht mal den Mut dazu richtig gegen ihn anzutreten!", erwiderte er und ich nickte nur staunend.

Gerade ging ein weiterer Wettkampf vorbei, weshalb wenige Minuten später zwei neue Namen am Bildschirm angezeigt wurden.
Zum Glück waren es noch nicht unsere, denn die Nervosität hätte mich zuvor fertig gemacht.
Ich war noch nicht bereit und wollte mich noch etwas darauf vorbereiten.

Plötzlich tippte uns ein Mädchen an. Cyrian und ich blickten sofort zu ihr. Wir kannten sie beide nicht, doch das sie sagte:,, Hallo könnt ihr mir bitte helfen? Meine Freundin hat sich den Knöchel verstaucht und alleine kann ich sie nicht tragen!"

Ich warf Cyrian einen fragenden Blick  zu, immerhin könnten wir jeden Moment drankommen. Dieser überlegte kurz und fragte dann, wo sie wäre. Das Mädchen bedankte sich sofort und eilte davon. Cyrian stand auf und folgte ihr. Ich seufzte und machte mich auch auf den Weg; mit dem Gedanken das alles schnell erledigt wäre.