Liebe? Das glaubst wohl nur du!!? ~~Buch 2~~

16. ,,Sei ein braver Junge!"

Irgendwann hatte Raven anscheinend genug, denn sein Griff wurde fester, sodass sich rote Abdrücken an meinen Händen bildeten und es schmerzte. Ich keuchte dabei auf und versuchte ihn erneut abzudrängen, doch diesmal ließ er sich dies nicht gefallen. Er packte mich an den Haaren und zog mich so nah an sich heran; dass unsere Lippen sich streiften.

Voller Angst hörte ich auf mich ihm entziehen zu wollen, denn seine Augen hielten mich gefangen.
Aufeinmal schien die Zeit still zu stehen. Ich war nicht mehr in der Lage auch nur einen Muskel zu rühren. Selbst meine Tränen hatten kurz aufgehört, weiterzulaufen.

Raven lächelte mich zufrieden an und meinte:,, So ist es gut! Sei ein braver Junge und dann wird dir niemand etwas zu leide tun. Leider hatte dein Freund diesen Part nicht erfüllt; weshalb er bestraft werden muss. Zuerst wollte ich dir dies ersparen; doch nun ist meine Geduld am Ende!"

,,Jungs packt ihn!", rief Raven und sah mich finster an. Ich konnte seine Worte nicht realisieren. Wie erstarrt stand ich da und sah dabei zu wie man meinen Cyrian hochzog. Seine Kleider waren in seinem eigenen Blut getränkt und hingen schlaff an seinem wunderschönen Körper. Der Anblick ließ mein Herz gefrieren.
Es tat mir unglaublich weh, ihn so sehen zu müssen. 

Aufeinmal wurde mir alles klar. Raven hatte von Bestrafen gesprochen und auch von Cyrian. Ich realisierte sofort und rannte auf meinen Geliebten zu, der gerade rechts und links von den zwei Typen festgehalten wurde.

,,Fasst ihn nicht an! Lasst ihn wieder gehen!", schrie ich und ballte meine Hände zu Fäusten. Raven grinste mich gehässig an und meinte:,, Das werde ich; aber nur wenn du aufhörst dich zu wehren und endlich mein wirst!"

Ich konnte darauf nichts erwidern, sondern blickte starr zu Cyrian, dessen Kopf bewusstlos hinab hing.
Kein einziger Muskel regte sich. Ich dachte schon; dass er doch durch die Verletzung gestorben wäre und bekam Panik. Jedoch erkannte ich nach längerem Betrachten; dass sich sein Brustkorb leicht hob und senkte.
Innerlich machte ich Freudensspünge, doch Raven schien mein Schweigen nicht zu gefallen, denn er Seufzte nur und ließ mich gehen.

,,Oh man; du bist anscheinend doch noch nicht so brav; wie ich gedacht habe! Schade, es hätte besser verlaufen können!", murmelte Raven und Schritt zu Cyrian hin. Er holte etwas aus seiner Hosentasche und hielt den Gegenstand an seine Kehle.
Ich bekam keine Luft mehr, als ich das silberne Messer in seiner Hand entdeckte.

Ohne es wirklich mitzukriegen; rannte ich auf die beiden zu, doch bevor ich ihn erreichen konnte, schnitt er mit dem Messer durch die Kleider von Cyrian. Erleichtert fiel ich auf meine Knie und dankte Gott dafür, dass meinem Freund nichts geschehen war. Doch als ich hoch blickte, auf den Körper meines Freundes, erschrack ich.

Sein ganzer Oberkörper war entblößt.  Raven stellte sich hinter ihn und strich über seine makelhafte Brust. Wut stieg in mir auf und es fiel mir schwer mich zurückzuhalten.
,,Fass ihn nicht an!", knurrte ich und sah Raven tödlich an. ,,Ja, dieser Ausdruck gefällt mir!", entgegnete der Geigenspieler und fuhr weiter mit seinen Händen über den nackten Körper meines Freundes.

Ich stand ohne weitere Diskussion auf und schritt auf ihn zu. Die Kameraden von ihm hielten Cyrian noch immer fest, wobei seine Füße nicht einmal den Boden berührten.
Raven sah mich herausfordernd an, was ich ihm nur zu gerne erfüllte. 
Wenn er Krieg haben möchte, dann kann er ihn auch bekommen!

Dies dachte ich, während ich immer mehr an Selbstvertrauen gewann, welches jedoch leider nur von Rachegelüsten zustande kam.

Gerade wollten ich ausholen und Raven eine verpassen, als meine Hand von hinten aufgehalten wurde. Mein Körper wurde an einen anderen geschmiegt, sodass es mir schwerfiel mich zu bewegen. Ich konnte nicht erkennen, wer die Person hinter mir war, doch als Raven finster lächelte und sagte:,, Das bist du ja endlich! Wie lange willst du mich noch warten lassen? Hätte schon gedacht, dass du mich hintergehst!"

Ich erstarrte und wusste sofort, dass Raven nun die Überhand hatte.
Trotz das ich festgehalten wurde, hatte ich nicht aufgegeben. Ich versuchte mit Händen und Füßen meinen Gegner zu Boden zu bekommen, doch das einzige was ich erreichte, war ihn noch mehr wütend zu machen.