18. Wo ist Tenji?

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-------------- Sicht von Cyrian--------

Als ich wieder zu mir kam, dröhnte mein Kopf unglaublich laut.
Ich konnte meine eigenen Gedanken nicht lauschen, da der Schmerz alles verdrängte.

Somit dauerte es auch eine Weile bis ich realisierte, was geschehen war und wo ich mich gerade befand.
Leider konnte ich mich auch nicht mehr an alles erinnern, was wohl an der Kopfverletzung lag.
Die Bilder waren sehr verschwommen, doch ich wusste, dass Tenji von Raven mitgenommen wurde. Da ich das wichtigste noch in Erinnerung hatte, machte ich mir somit auch keine großen Sorgen um die Details, die ich eventuell vergessen hatte.

Ich sah an mir herab.
Ich lag in einem weißen Krankenbett, eingewickelt in Bandagen.
Noch immer schmerzte mein Schädel; doch diesmal zum Glück etwas schwächer. Als ich mich umsah, erkannte ich ein einfaches weißes steriles Zimmer.
Trostlos und einsam!

Plötzlich ging die Tür auf und eine Krankenschwester betrat das Zimmer. Als ihr Blick auf mich fiel, verschwand sie wieder und rief den Facharzt. Dieser begrüßte mich sofort und erzählte mir, dass alles in Ordnung wäre und ich nur noch Ruhe bräuchte. Ich hatte anscheinend eine leichte Gehirnerschütterung und mehrere Prellungen gehabt. 

Der Gedanke daran, wie ich diese erhalten hatte, jagte mir einen erneuten Schmerzensstich durch den Körper. Meine Muskeln waren schlaff und es fiel mir schwer mich zu bewegen.

Nachdem die Krankenschwester noch ein paar Untersuchen erledigt hatte, wurde ich alleine gelassen.
Diese Privatsphäre genoss ich in vollen Zügen, während ich mir alles noch einmal durch den Kopf gehen ließ.

Tenji!
Dies war das erste was mir einfiel. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und fluchte innerlich darum,  ihn nicht gerettet zu haben.
Sorgen machten sich in mir breit!
Der Gedanke an Raven und Tenji zusammen in einem Raum; ließ Wut in mir aufkochen. 

Ich wollte so schnell wie möglich genesen, um mich auf die Suche nach ihm zu machen. Auch wenn ich keinen blassen Schimmer hatte, wo er sich gerade befand!

Nachdem mehrere Tage vergangen waren und ich zum Glück endlich entlassen wurde, machte ich mich sofort auf den Weg nach Hause.

Dort angekommen schloss ich wie ein Verrückter die Tür auf und stürmte in die Wohnung. Nachdem ich alle Räume durchkämmt hatte, ließ ich mich auf das Sofa fallen. Total erschöpft und in Verzweiflung versunken!

Wo zur Hölle ist er nur?!

Es dauerte nicht lange da fiel mir sein Familienhaus ein.
Es könnte doch sein; dass....Doch warum kam er dann nicht zu Besuch?
Er hat doch sicher davon gewusst, dass ich im Krankenhaus lag.

So langsam machte ich mir so große Sorgen, dass ich anfing mir die Haare zu raufen. Als ich dann merkte, dass dies ebenso wenig brachte, stand ich auf; schnappte mir meinen Autoschlüssel und verschwand aus dem Haus.

Mit dem Auto fuhr ich direkt zu Tenjis Familienhaus. Nachdem ich geparkt hatte, stand ich aus und klingelte an der Haustür.  Es dauerte nicht lange, da wurde mir die Tür geöffnet. Zum Glück waren es nicht seine Eltern, da ich keinen Nerven mehr hatte mich vor ihnen noch rechtfertigen zu müssen. Nicht, wenn Tenji nirgendswo zu finden war!

Seine Schwester sah mich überrascht an und fragte, was denn los sei. Sofort sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. Sie schien überrumpelt; denn mit einer Handbewegung brachte sie meinen Redefluss zum Schweigen.

,,Also noch mal ganz langsam! Was willst du hier?", fragte Annelina und sah mich abwartend an. Ich seufzte und fragte, ob sie wüsste wo Tenji gerade steckte.
Als ich die Frage ausgesprochen hatte; war sie verwirrter als vorher und durchlöcherte mich sofort mit Fragen; die ich aber alle links liegen ließ.

Liebe? Das glaubst wohl nur du!!? ~~Buch 2~~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt