Liebe? Das glaubst wohl nur du!!? ~~Buch 2~~

14. ,,Er gehört nun mir!"

--------------------- Sicht von Tenji--------------

Ich konnte es nicht fassen.  Cyrian lag auf dem Boden. Mein Geliebter! Mein Schatz! Mein ein und alles! Geschlagen! Er wurde vor meinen eigenen Augen vernichtend besiegt, nur um mich zu beschützen. Und was tue ich? Ich sehe einfach dabei zu wie mein Freund fertig gemacht wird!

Und heule wie ein kleines Mädchen vor mich hin! Einfach erbärmlich!
Und ich soll ein Mann sein?!

Meine Knie zitterten, während ich ängstlich zu Raven sah. Dieser leckte sich genüsslich über die Lippen; was mir einen eiskalten Schauer einjagte. 
Seine Aura war unheimlich bedrohlich und allein ein Blick reichte aus, um genau dies festzustellen.

Cyrian stemmte sich gerade wieder auf die Beine und stolperte in meine Richtung. Am liebsten wäre ich ihm entgegen gelaufen, doch man hielt mich zurück, sodass ich nur seinen Namen schreien konnte.

Seine Augen waren zwischendurch geschlossen, dennoch kam er an seinem Ziel an. Nämlich bei mir!
Ich fing ihn mit beiden Armen auf und strich durch seine Haare. Ein Lächeln bildete sich auf seinen vollen; schönen Lippen.
Zu gerne hätte ich diese berührt, doch leider hatte ich ihn schon durchschaut.

Er wollte mich damit beruhigen und sagen, dass alles in Ordnung sei und es nicht meine Schuld wäre. Doch dies stimmte nicht!
Alles war meine Schuld!

Raven kam immer näher an uns heran, weshalb ich Cyrian dichter an mich drückte.  Seine Präsens jagte mir Angst ein. Je näher seine Schritte kamen, desto mehr machte sich das Gefühl in mir breit, dass ich mich von Cyrian entfernte. Das er jetzt gerade bewusstlos in meinen Armen lag, kam mir vor wie ein Traum. Ein wunderschöner Traum!

Ein letztes Mal berührte ich seine Lippen. Jedenfalls fühlte es sich so an!
Cyrian schien es nicht mehr mitzukriegen, denn Raven befahl den zwei Jungs hinter mir mich auf die Beine zu ziehen. Mir rollten noch immer Tränen über die Wangen und ich schrie:,, Nein...lasst mich! Ich..Will das nicht!"

Man ignorierte mein Geflenne und zog mich brutal von meinem Freund weg. Erst als ich von oben auf ihn herab sah, entdeckte ich die rote Blutspur; die er hinterlassen hatte.
Mein Geschrei wurde lauter und ich begann mit allen Mitteln aus den eisernen Griffen zu flüchten.

Leider waren sie zu zweit, sodass es nicht viel brachte. Ich wollte nicht mehr stehen und ließ mich einfach in ihren Armen hängen. Mein zuvor fester stand, war nun unsicher und schwankend. Raven lächelte mich die ganze Zeit amüsiert an. Sein Grinsen glich dem eines Psychopathen.

,,Nehmt ihn mit!", befahl Raven und drehte sich um. Die beiden Jungs an meiner Seite nickten nur und schleifen mich weg von Cyrian. Ich wimmerte vor mich hin, war nicht im Stande etwas zu tun.
Plötzlich erklang eine Frauenstimme hinter uns:,, Stehen geblieben!"

Raven hielt inne und drehte sich um, die zwei Jungen neben mir taten es ihm gleich. Ich sah durch meinen Tränenschleier auf, direkt in zwei mutige Augen.
,,Ali..ce!", flüsterte ich und sah sie flehend um Hilfe an. Sie erwiederte mein Blick und formte mit den Lippen die Wörter:,, Das werde ich!"

Etwas Hoffnung breitete sich in meinem Inneren aus, die jedoch wieder erlosch, als mein Blick auf Cyrians Körper zurückfiel. Die Tränen kamen nur wie ein Wasserfall hervor.

,,Was willst du?", fragte Raven eiskalt und würdigte Alice keines Blickes, da ihm die Wand anscheinend besser gefiel. Alice stand auf und warf sich in Pose. Sie zeigte mit dem Zeigefinger auf mich und meinte:,, Dieser Junge dort ist mit mir verlobt! Ich verlange also augenblicklich, dass du ihn gehen lässt!"

Ihre Stimme hatte einen unheimlichen hohen Ton angenommen; was ihrer Person noch mehr Macht verlieh. Raven dachte nicht einmal darüber nach, sondern wandte sich wieder zum Gehen.
,,Bleibe stehen, du Feigling! Rennst du etwa davon!", schrie Alice nun laut und rannte zu uns hinter her.

Raven stoppte sofort; drehte sich um und sah ihr tief in die Augen. Für einen Moment herrschte Stille, die jedoch nur die Ruhe vor dem Sturm darstellte. Raven näherte sich Alice Lippen und hielt Ihr Kinn fest, sodass sie nicht wegschauen konnte.

Ich konnte nicht genau sagen; was dann geschah. Alice zog scharf die Luft ein und fiel wieder zu Boden.  Ihre Knie zitterten und sie schaute ängstlich nach oben. Raven sah auf sie herab und meinte:,, Weib, misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein! Er gehört nun mir! Suche dir jemand anderen!"

Mit diesen Worten ließ er die nun zerbrechliche Alice zurück; die anscheinend unter einem großen Schock leidete.

Dann erhob endlich ich meine Stimme.