~Chapter 32~

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"Veronica!", hörte ich auf einmal meinen Lehrer sagen. Ich schrak auf und sah zuerst zu ihm, dann zur Tafel und wieder zu ihm.
"Kannst du die Frage beantworten?", fragte er und alle Blicke fielen auf mich. "Tut mir leid ich habe nicht aufgepasst", entschuldigte ich mich. Er sah enttäuscht weg und nahm Pauline dran, die schon aufgeregt mit ihren Finger schnippste. Ich ließ den Blick durch die Klasse schweifen. Mein Blick traf auf den von Mia. Sie sah mich zickig an und warf ihre Haare zurück. Unbeeindruckt rollte ich mit den Augen und wendete den Blick ab.
Wieder widmete ich mich meinen Gedanken. Maxim war schon den dritten Tag nicht in der Schule, wieso wusste ich nicht. Genauso wie am Wochenende antwortete er weder auf meine Anrufe noch auf meine Nachrichten. Dies war aber nichts neues da es die letzten Wochen so ging. Er verschwand für einige Tage ohne ein Wort von sich zu geben und tauchte wieder auf, dabei tat er so als ob nichts gewesen wäre. Mich regte es auf, dass es für ihn völlig normal erscheint, einfach zu verschwinden ohne sich zu melden

Es klingelte. Ich packte meine Sachen in meine Tasche und verließ mit den anderen den Klassenraum. Ich ging zu meinem Spint und schmiss die Bücher rein.
"Na", sagte Jake. Er lehnte sich an die Schließfächer und sah mich breit grinsend an.
"Hey!"
"Kommst du mit mir einkaufen?", fragte er mich.
"Wann?" Mit einer schwungvollen Bewegung schloss ich die Spinttür.
"Jetzt, ich hab nichts zu essen Zuhause." "Okay bin dabei."
"Leggo!"

Mit quietschenden Reifen fuhr Jake los.
"Merk dir, dass ich mir Proteinshakes kaufen muss.", sagte mir Jake.
"Okay."
"Vergiss es nicht! Wenn ich am Ende keine Shakes mehr habe bist du schuld." "Wieso ich? Ich trinke sie nicht."
"Solltest du."
"Ich verzichte danke.", lachte ich und trommelte zum Beat auf dem Armaturenbrett. Jacob parkte und wir stiegen aus. Wir kauften alle wichtigen Lebensmittel ein und ein Haufen Snacks dazu. Als er schon bezahlt hatte und wir aus dem Laden liefen fiel mir ein, dass er sich keine Proteinshakes gekauft hatte. "Du hast die Shakes vergessen!", erinnerte ich ihn.
"Wieso hast du mich nicht erst nächstes Jahr daran erinnert?", fragte er spöttisch. "Du wolltest, dass ich dich erinnere, das habe ich auch getan. Und außerdem hättest du selbst daran denken müssen." "Ugh ich geh dann eben schnell welche kaufen und du packst alles in den Kofferraum. Okay?"
"Okay.", stimmte ich zu. Er lief wieder rein und ich fuhr den Einkaufswagen zum Auto und packte alles in die Tüten rein. "Soll ich dir helfen?", kam es plötzlich von jemanden, dieser Jemand war Maxim. Er trug wie immer eine schwarze Jeans, anstatt seiner Boots allerdings schwarze Chucks und ein mir unbekanntes weißes Shirt, durch welches seine Tattoos zum Vorschein kamen. Er nahm seine Sonnenbrille ab und fuhr sich durch seine Haare, die in alle Richtungen abstanden. Alles in einem sah er wie nicht anderes zu erwarten extrem gut aus. Trotzdem würde ich ihm jetzt am liebsten eine reinhauen. Ich bekam einen Klos im Hals.
"Ich schaff das schon alleine.", lehnte ich seine Hilfe ab.
"Oh Madam ist heute zickig." Er hob die Hände als eine Art Abwehr und grinste frech. Was mich enorm aufregte. 
"Ich bin nicht zickig!" Ich hob die Tüte aus dem Wagen und stellte sie zu den anderen in den Kofferraum.
"Ist das Jakes Auto?"
"Mhm.", machte ich nur und schloss den Kofferraum.
"Wieso bist du mit seinem Auto hier?" "Bin ich nicht."
"Ist er auch da?"
"Ja."
"Wo ist er denn?"
"Nicht hier."
Ich lehnte mich an das Auto und verschränkte meine Arme vor die Brust. "Wieso bist du-"
"Was machst du denn hier, alter?", fragte ihn Jake und unterbrach damit Maxim. In der Hand trug er 3 riesen Dosen mit Proteinshakes drin und eine Tüte mit Proteinriegeln.
"War tanken", meinte Max.
"Alles klar. Können wir los?", Jacob sah mich an und wartete auf eine Antwort. "Ja"
Gerade als ich die Beifahrertür aufmachen wollte hielt mich Maxim am Arm fest.
"Kommst du mit mir?", fragte er.
"Ich muss nach...nach Hause.", sagte ich schnell.
"Bitte!"
"Nein." Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien doch er verstärkte  seinen Griff nur noch mehr.
"Lass mich los.", sagte ich leise, sodass Jake nichts mitbekam. Er würde jetzt nur unnötig einen Aufstand machen. Und außerdem wieso konnte Maxim nicht einfach gehen?
"Ich lass los, wenn du mit mir kommst." "Ich will nicht mit dir mit kommen. Lass mich jetzt los." Er legte seine Hand noch stärker um meinen Arm.
"Maxim du tust mir weh.", sagte ich. "Lass sie los.", forderte Jacob ruhig und ohne jegliche Aggression in der Stimme. Augenblicklich zog er seine Hand weg.
"Veronica bitte komm einfach mit. Ich bring dich auch nach Hause." Er sah mir in die Augen. Ich wusste nicht wie er das tat aber dieses Funkeln in seinen grauen Augen überzeugte mich.
"Okay."
"Ja? Okay", gab er erfreut von sich.
"Geh schonmal vor ich hol meine Tasche aus dem Auto." Skepsis war auf einmal in seinem Gesicht zu erkennen.
"Was? Vertraust du mir etwa nicht?", fragte ich ihn spöttisch.
"Doch natürlich.", meinte er unsicher und ging zu seinem Auto. Dennoch drehte er sich einmal um, um sicher zu gehen.
Ich öffnete die Autotür und sah in das Gesicht von Jacob.
"Also gehst du mit ihm mit?"
"Ja."
"Bist du dir sicher, dass das richtig ist?", fragte er wie immer besorgt.
"Was ist da schon bei?" Ich nahm meine Tasche von hinten und stieg aus.
"Ruf an wenn was ist."
"Jake. Ich es ist Maxim nicht irgendein fremder Typ. Er wird mir schon nichts antun."
"Das kannst du nicht wissen", sagte er, "du wolltest nicht mit ihm mitgehen gerade. Aber du weißt es ist deine Entscheidung."
"Wieso versuchst du mir gerade ein schlechtes Gewissen zu machen Jacob?", fragte ich ihn.
"Das versuche ich nicht. Sein Verhalten in letzter Zeit gefällt mir nicht, deswegen bin ich skeptisch.", er sagte das in seinem typischen großer Bruder Ton.
"Mach dir keine Sorgen. Ich bin dann weg.", verabschiedete ich mich und winkte ihm im Gehen. Maxim saß angespannt im Auto und trommelte nervös auf dem Lenkrad herum.
Ich setzte mich ins Auto und er guckte mich mit seinem schiefen Lächeln an. Ohne darauf einzugehen schnallte ich mich an. Maxim lachte vor sich hin und fuhr los.
"Wieso bist du auf einmal so zickig?", fragte er mich.
"Ich bin nicht zickig.", entgegnete ich. "Nein, natürlich nicht!", meinte er sarkastisch.
"Ich bin nicht zickig!", wiederholte ich und sah immer noch star gerade aus auf die Fahrbahn.
"Du und deine Stimmungsschwankungen" Ich und meine Stimmungsschwankungen?! Wer von uns beiden hat hier Stimmungsschwankungen? Ich oder er?
"Ich bin nicht die jenige die verschwindet und danach so tut als ob nichts passiert wäre.", sprach ich meine Gedanken aus. "Ah deswegen bist du so drauf. Nur weil ich dir mal nicht geschrieben habe?"
"Nur weil ich dir mal nicht geschrieben habe", äffte ich ihm nach, "Maxim du warst Tage lang einfach so weg, hast dich nicht gemeldet oder auf meine Anrufe und Nachrichten reagiert und dann tauchst du einfach so auf und wirfst mir vor das ich zickig bin. Alles klar."
"Du übertreibst!", das war dieser kleine Funken der mich zur Weißglut brachte. 
"Ich übertreibe?! Du bist einfach so, EINFACH SO verschwunden. Du hast dich nicht ein einziges Mal gemeldet." "Wow", meinte er unbeeindruckt. In diesem Moment musste ich mich ziemlich zusammenreißen ihn nicht zu schlagen.
"Ich weiß, dass ich kein Recht dazu habe dich zu kontrollieren, dass habe ich auch nicht vor aber trotzdem-"
"Genau das ist der Punkt, Veronica. Du hast gar kein Recht, dich aufzuregen. Du bist nicht jemand vor dem ich mich rechtfertigen muss. Wir sind nicht einmal zusammen." Mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen. Plötzlich spürte ich einen eigenartigen Druck auf der Brust, welcher nicht wegzugehen schien. Ich atmete und doch schien es so als ob ich nicht genug Luft hatte.
Jacob hat mich gewarnt und ich habe nicht auf ihn gehört.
"Genau. Wir sind nicht einmal zusammen.", wiederholte ich seine Worte die in meiner Brust brannten.

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt