~Chapter 34~

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"Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast", bedankte ich mich bei Jake. Wir saßen im Auto in meiner Einfahrt. Ich fühlte mich immernoch scheiße. Aber ich hatte beschlossen nicht daran zu zerbrechen. Schließlich war es nicht der Weltuntergang.
"Für dich immer, kleine. Willst du immernoch nicht darüber reden?", fragte er sanft. Irgendwann wirst du es ihm so oder so erzählen.
"Er hat mir gesagt, dass ich kein Recht dazu habe von ihm zu verlangen, dass er mir sagt wo er ist oder war, weil wir nicht einmal zusammen sind." Er sah mich mitleidig an.
"Und was war in Paris?" Ich ging darauf nicht ein und erzählte weiter.
"Ich bat ihn darum mehr Gefühl zu zeigen. Weil er immer so kalt ist und dann ist er laut geworden und hat mir gesagt, dass er mich nicht liebt." Ich war stolz auf mich, weil ich geschafft hatte es zu erzählen ohne in Tränen aus zu brechen.
"Das hat er gesagt?", fragte er ungläubig. Ich nickte als Antwort.
"Scheiße, dass tut mir leid. Wirklich." "Schon gut."
Ich wusste, dass er es ernst meinte. Ich schätzte es auch aber ich wollte kein Mitleid oder sonst irgendetwas. Das würde mich nur noch weiter kaputt machen.
"Was ist jetzt mit euch?" Gute Frage. Was war jetzt mit uns?
"Ich hab keine Ahnung. Wir bleiben auf Abstand denke ich. Zumindest von meiner Seite aus. Ich will ihn nicht bedrängen oder nerven und für mich ist es auch besser."
"Aber ihr seid zusammen in einer Schule und auch in einer Klasse. Mit Abstand wird es dann nicht so einfach." Er hatte Recht. Wie immer. Okay nicht immer aber meistens.
"Wahrscheinlich kommt er eh nicht. Schließlich war er die letzten Tage auch nicht da."
"Irgendetwas sagt mir, dass er extra kommen wird.", gab Jake von sich. In seinem Ton konnte man hören, dass er es bereute es gesagt zu haben. Bevor ich auch einen klaren Gedanken fassen konnte, sagte Jake, dass er los musste.
"Willst du nicht mit reinkommen? Mein Dad ist schon Zuhause und ich wollte etwas zu essen machen."
"Ich müsste eigentlich lernen, ich schreibe nächste Woche eine Klausur.", versuchte er sich auszureden.
"Ach laber kein Mist, wir wissen beide, dass du nie lernst."
"Aber-"
"Nichts aber. Komm schon. Bitte!", flehte ich. Der Schmollmund sollte mein Bettelversuch bestärken. Er sah mir in die Augen. Und da war das kleine Lächeln auf seinen Lippen, auf welches ich gewartet hatte. Dieses Lächeln hieß immer, dass er sich erweichen ließ.
"Okay", gab er schließlich nach. Ich stieg aus und wartete darauf, dass er ebenfalls rauskam. Wahrscheinlich spielte er gerade mit dem Gedanken, einfach wegzufahren. Ich funkelte ihn böse an und hoffte er würde meine Message, dass er es garnicht erst versuchen sollte wegzufahren, verstehen.

"Dad? Ich bin Zuhause!", rief ich durch das Haus.
"Ich bin in der Küche."
"Was macht er in der Küche?", fragte ich eher mich selbst als Jacob. Er zuckte mit den Schultern und zog sich währenddessen seine Schuhe aus. Wir gingen in die Küche. Es lief typisch russische Musik, mein Vater stand an der Kochinsel, mit einer Schürze um sein Hemd und schnitt eine Paprika in Würfel. 
"Hallo.", ich begrüßte ihn mit einem Kuss auf die Wange.
"Hallo, Sir!"
"Hallo, Jacob!" Dad gab ihm die Hand und schnippelte weiter.
"Kannst du das Fleisch bitte umdrehen?" bat mein Vater. Ich machte eine 180° Drehung und drehte das Fleisch auf die andere Seite.
"Wie kommt es dazu, dass du kochst?", fragte ich meinen Dad. Es ist ziemlich selten, dass mein Vater kochte. Nicht das er es nicht konnte, das Essen von meinem Dad war köstlich, nur hatte er nie Zeit dazu wegen seiner Arbeit. Er war morgens bis abends ständig in der Firma, in irgendwelchen Meetings oder auf Veranstaltungen. Da blieb keine Minute übrig. Seit sich meine Eltern getrennt hatten, übernahm ich das Kochen Zuhause.
"Ich hatte vergessen dir gestern bescheid zu sagen, dass heute zwei Partner und deren Familien zu einem Essen eingeladen sind."
"Wieso hast du mich nicht angerufen? Ich wäre früher nach Hause gekommen" dann wäre das Gespräch mit Maxim nicht zur Stande gekommen... 
"Ich wollte dich nicht stören.", gestand er. "Wann kommen sie denn?", fragte ich ihn.
"Um 19 Uhr." ich nahm Jakes Handgelenk und sah auf seine Uhr. 17:43.
"Okay Dad, geh nach oben, Duschen, Umziehen und so und wir machen das Essen fertig", dirigierte ich.
"Bist du sicher? Ich kann doch-"
"Keine Widerrede, Dad." unterbrach ich meinen Vater,
"Jake und ich schaffen das schon. Stimmt?", ich sah zu Jake, welcher nickte.
"Okay...", meinte mein Vater unsicher. Aber dennoch nahm er seine Schürze ab und ging nach aus der Küche.
"Du.", ich zeigte mit dem Finger auf Jake. Er sah mich erschrocken und gleichzeitig erwartungsvoll an. "Du kümmerst dich um das Fleisch und ich mach den Rest. Okay?"
"Okay."
"Na dann. Los geht's!"

Ich stellte die letzte Serviette zur Recht und ging zu Jake der auf einem Sessel saß.
"Mein Dad meinte dass der Sohn von einem seiner Partner auch kommt.", erzählte ich ihm.
"Bestimmt ist es so ein 12 jähriger kleiner Schnösel mit geleckten Haaren." "Er trägt 100%ig ein Hemd und ein Pullunder drüber.", lachte ich und Jake stimmte mit ein.
"Weißt du an wen mich diese Beschreibung erinnert? An-"
"Nevel Papperman aus iCarly!", sagten wir wie aus einem Mund und konnten uns kaum halten vor Lachen.
"Was gibt es hier zu lachen?", fragte mein Vater auf einmal. Er stand in der Tür, versuchte seine Krawatte zu richten und lächelte uns an.
"Nichts nichts!", versicherte ich ihm.
"Jacob, du bleibst doch sicherlich auch zum Essen oder?", mein Dad wendete sich an meinen besten Freund.
"Ich weiß nich-"
"Ja, er bleibt auch!", fiel ich ihm ins Wort. "Du kannst mich nicht alleine mit Nevel lassen!", lachte ich.
"Nevel? Wer ist Nevel?" noch bevor wir antworten konnten, klingelte es an der Tür.
"Uhhh", machte Jake und grinste. Mein Dad ging zur Tür und öffnete sie.

Hello. Ich hoffe dieser Teil gefällt euch. Danke für die Reads, Votes und Kommentare xx

PS: hoffe ihr seid mir nicht wegen der kleinen Veränderung böse ;)

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt