~Chapter 52~

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"Es war der Todestag seiner Eltern. Er kam ins Café, es war schon dunkel und ich war schon dabei das Café zu schließen. Er war sturz betrunken", erzählte sie und mir kam das alles wahnsinnig bekannt war, "zuerst war er ruhig und dann ganz plötzlich hat er angefangen das Klavier mit einem Stuhl zu zertrümmern. Dabei hat er unheimlich geschrien!", es wirkte so als ob es ihr wehtat darüber zu reden, da sie sich ständig an die Brust griff und ihre Augen voller Schmerz waren.
"Ich habe versucht ihn zu beruhigen und ihn aufzuhalten. Irgendwann gab er auf und ist weinend zusammengebrochen. Es tat mir im Herzen weh ihn so zu erleben. So viel Wut und Schmerz in ihm drin. So viel Trauer...", eine einzelne Träne floß ihre Wange herunter. Ich weinte mit ihr und in meinem Kopf spielte sich die Situation immer und immer wieder ab. Sein weinendes Gesicht erschien mir vor den Augen. Es war so als wäre ich dabei gewesen.
"Wir saßen vor dem Tresen. Auf dem Boden. Ich habe ihn im Arm gehalten und mit ihm geweint.", erzählte sie und ein kurzes trauriges Lächeln huschte über ihre Lippen.
"Er hat mir nicht wehgetan, Barbara. Nicht physisch. Das würde er niemals tun!", versicherte ich ihr, wenn es sein müsste würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen. Er würde mir niemals, niemals physisch wehtun. Sie sah mich an und nickte.
"Ja...", war das Einzige was sie sagte. Wahrscheinlich schwebte sie in irgendwelchen Erinnerungen, weil sie auf einmal vor sich hin lächelte.
"Danke, Barbara!", sagte ich aus ganzem Herzen. "Es hat mir wirklich viel bedeutet!"
"Mir auch!", gestand sie und umarmte mich. Ich erwiderte die Umarmung und lächelte.
"Er ist ein guter Junge. Auch wenn es am Anfang nicht so scheint.", sagte sie in mir bevor sie mich los ließ. Ich nickte und verabschiedete mich von ihr.
Ich setzte mich in das Auto und schaltete die Musik an. Der Todestag seiner Eltern war ein wunder Punkt für ihn. Ich dachte der Vorfall bei mir wäre eine einmalige Sache gewesen. Aber anscheinend ging es ihm jedes Jahr so und das zerbrach mir das Herz, allein die Vorstellung, dass dieser Tag für ihn so schrecklich war, war schrecklich für mich. Das was Barbara erzählt hatte erklärte die Frage wohin das Klavier verschwunden war. Er hatte es zertrümmert. Was ziemlich traurig war, weil sehr viele Erinnerungen an dem Klavier waren. Ich hätte ihn gerne spielen gehört.

"In weniger als einer Stunde bist du volljährig, Nica! Darauf haben wir gewartet sein wir klein waren!"
"Du hast darauf gewartet Mia. Nicht ich.", verbesserte ich sie und trank einen Schluck aus meinem Glas. Mia, Jacob und ich saßen bei Mia in ihrem Zimmer. Beide hatten mich dazu gezwungen, mit ihnen in meinem Geburtstag reinzufeiern. Reinfeiern hieß für uns, herumsitzen und fast einzuschlafen. Zumindest ging es mir so, da ich unmotiviert und tot müde war.
"Wieso bist du so schlecht gelaunt?", fragte Jacob.
"Ja, du verdirbst die ganze Stimmung!", fügte Mia hinzu.
"Ich bin müde. Und außerdem habe ich euch von Anfang an gesagt, dass ich meinen Geburtstag nicht feiern will."
"Du bist doch nur so, weil Max nicht da ist. Vergiss den Typen."
"Ugh scheiß auf den Hurensohn.", meinte Jake gelangweilt.
"Wage es ja nicht ihn so zu nennen, Jacob!", drohte ich ihm. Egal wie scheiße er zu mir gewesen sein mag, das machte ihn lang nicht zu einem Hurensohn.
"Er ist ein verfickter Bastard und wer so jemanden zur Welt bringt kann nur eine Hure sein!"
"Wie kannst du es wagen, Jacob? Seine Mutter ist tot, du Idiot! Seine Eltern sind tot!", aufgebracht stand ich vom Bett auf und fuhr mir durch die Haare. Wie konnte er nur Maxims Eltern da mit reinziehen? Was ist nur aus Jacob geworden?
"Nica ich.."
"Jacob das war echt zuviel!"
"Sorry ich wusste das nicht, ich hätte-", doch das Klingeln meines Handys unterbrach ihn. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und ging ran.
"Hallo?", meldete ich mich.
"Miami Police Department, Officer Standburg kann ich Veronica Trafimova sprechen?" Mir lief es eiskalt den Rücken runter.
"Ist dran", sagte ich, "ist etwas passiert?"
"Wer ist das?", fragte Mia lautlos, ich hob die Hand damit sie den Mund hielt.
"Miss Trafimova, es geht um Mr. Maxim Graf, ist er ihnen bekannt?", fragte mich der Officer und mein Herz blieb stehen und meine Brust zog sich zusammen als ich seinen Namen hörte.
"Ja, ja ich kenne ihn", brachte ich stotternd heraus, "geht es ihm gut? Ist etwas passiert?" Oh gott bitte lass ihn nicht tot sein! Bitte lass ihn nicht tot sein!

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt