~Chapter 48~

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Die nächsten Wochen verliefen ohne wirklich aufregende Dinge. Maxim und ich verbrachten so viel Zeit miteinander wie es sein Job möglich machte. In der Zeit in der Max nicht da war, war ich bei Jacob oder Zuhause am lernen. Einige Male hatte ich versucht mit Max und Jake etwas zusammen zu machen aber jedes mal redeten sie nicht miteinander oder einer haute einfach so ab. Ich fing an zu befürchten, dass irgendetwas zwischen ihnen vorgefallen war, von dem ich nichts wusste. Deswegen hatte ich beide - einzelnd natürlich - auch schonmal darauf angesprochen gehabt aber beide hatten auf stur geschaltet. Vorallem Maxim. Er ließ überhaupt nicht zu das wir über seine Gefühle sprachen, er wechselte dann sofort das Thema. Er erzählte mir generell kaum etwas, er behielt alles immer für sich. Vielleicht vertraute er mir ja nicht.

"Weißt du worauf ich jetzt Lust habe?", fragte ich Maxim. Wir lagen auf der Couch und sahen uns eine langweilige Show an.
"Hmm", machte er und strich mir mit dem Daumen über meinen Handrücken.
"Auf salziges Popcorn."
"Geh und mach dir was."
"Das ist ja das Problem. Ich habe keins mehr und alle Läden sind zu.", beschwerte ich mich.
"Tja. Shit happens.", meinte er gleichgültig.
"Wow. So viel Mitgefühl. Übertreib es nicht direkt.", sagte ich sarkastisch.
"Mitgefühl ist mein zweiter Vorname."
"Du hast soviel Mitgefühl wie ein Stein!"
"Dann geh nach draußen und leg dich auf ein Stein. Er ist bestimmt bequemer als ich."
"Mach ich auch."
Er lachte und zeigte mir den Mittelfinger.
"Lass uns ins Kino gehen!", schlug ich meine Meisteridee vor. Allerdings war seine Reaktion alles andere als begeisternd. Er sah mich so an als ob ich ihm angeboten hätte in einer Wanne voll Kot zu baden.
"Das ist nicht dein Ernst!"
"Doch ist es", aufgeregt sprang ich auf, "lass uns ins Kino gehen!"
"Es ist fast Mitternacht!"
"Wenn wir uns beeilen, dann schaffen wir es in die Mitternachtsvorstellung." Er setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare.
"Du willst ernsthaft ins Kino und einen schlechten Film gucken nur um salziges Popcorn zu essen?" Bei ihm klang es so als ob es das absurdeste der Welt wäre.
"Genau! Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Komm steh auf. Bitte!", ich kniete mich auf ihn und küsste ihn stürmisch, "Ich bezahle auch. Bitte!", flehte ich und zog einen Schmollmund. Ich küsste ihn noch einige Male und bat ihn wieder.
"Ugh", seuftze er, "okay."
"Yeeeeah, du bist der Beste!", rief ich.
"Ja ich weiß!", meinte er arrogant wie er war und legte seine Lippen auf meine.
Ich stand auf und ging mein Zimmer um mir etwas anzuziehen, da ich nur Unterwäsche trug. Genauso wie Max...
Auf meinem Bett lag Maxims Hoodie, den ich mir nahm und überzog. Er reichte mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel und roch großartig. Es war eine Mischung aus Aftershave, Rauch und etwas was ich nur als Maxim beschreiben konnte. Göttlich! Ich nahm mir noch eine Jeansshorts aus dem Schrank und zog sie ebenfalls an.
"Babe, hast du meinen Hoodie gesehen?", Maxim kam nur in Jeans bekleidet in mein Schlafzimmer und hob eine Braue als er mich darin sah. "War doch klar", lachte er. Ich grinste ihn an und band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz.
"Hab ich dir schon einmal gesagt, dass ich es liebe wenn du meine Klamotten trägst?", fragte er verführerisch und fing an, meinem Hals zu küssen.
"Maxim...Max...", versuchte ich ihn aufzuhalten, "Max bitte, du weißt womit es endet, wenn du nicht aufhörst."
"Das ist der Plan!", hauchte er und schob seine Hände unter meinen Hoodie.
"Okay es reicht!", sagte ich schweren Herzes und löste mich von ihm.
"Du bist unmöglich!", lachte ich und küsste ihn. "Jetzt zieh dich an, sonst verpassen wir den Film!" Er rollte mit den Augen und kramte sich aus seiner Reisetasche ein schwarzes Shirt.
"Können wir jetzt los?", fragte er während er es sich über den Kopf streifte.
"Ich bin bereit. Let's go!"

"Das war wahrscheinlich der beschissenste Film den ich je gesehen habe!", seit wir den Saal verlassen hatten meckerte in einer Tour darüber wie schlecht dieser Film war. "Ich glaube einfach nicht, dass ich mich dazu überreden lassen konnte. Das habe ich nur dir zuliebe getan!" Ich blieb vor ihm stehen und sah ich lächelnd an.
"Ja, das ist mir bewusst, ich weiß es auch sehr zu schätzen, dass du soetwas schreckliches für mich getan hast. Deswegen liebe ich dich!" Mir wurde erst bewusst was ich gesagt hatte, nachdem ich es wirklich ausgesprochen hatte.
Maxim schien auch zu bemerken was ich da gesagt hatte. Er sah mich mit einem undefinierbaren Blick an und schwieg. Wieso sagte er denn nichts?
"Maxim ich-"
"Wir sollten jetzt fahren!", sagte er kalt und verpasste mir dadurch einen Schlag ins Gesicht. Obwohl. Nein. Das war es nicht. Ein Schlag ins Gesicht würde weniger wehtun als das. Für einen kurzen Moment konnte ich mich nicht rühren. Ich war wie festgefroren. Erst als er an mir vorbeiging um das Kino zu verlassen, konnte ich mich wieder bewegen. Verletzt und beschämt folgte ich ihm.
"Hey Süße, hast du gleich schon was vor?", kam es von einem ekelhaften Typen der am Eingang des Kinos stand und rauchte. Ich sah ihn angeekelt an und lief weiter.
"Komm schon Süße, es wird uns beiden gefallen, da bin ich mir sicher!" Wieder reagierte ich nicht und lief weiter. Wieso konnte ich nicht einfach den Mund halten? Wieso musste ich ihm unbedingt sagen, dass ich ihn liebte? Dann wäre Max jetzt bei mir und dieser Typ würde sich garnicht erst trauen mich anzusprechen. Als ich Max' Wagen entdeckte sprintete ich zu ihm, damit der Idiot garnicht erst auf die Idee kommen würde mir nachzulaufen. Ich setzte mich ins Auto und er fuhr, nach einem kurzen Blick in meine Richtung, los. Die ganze Fahrt über schwiegen wir uns an. Niemand sagte etwas, nichts war zu hören nur das leise Summen der Musik. Obwohl es ein schneller Popsong war, und der Text übers feiern ging, machte es mich traurig. Alles machte mich irgendwie traurig. Ich war mir ziemlich sicher das es daran lag, dass Maxim meine Liebeserklärung eiskalt ignoriert hatte und immernoch nicht mit mir sprach.

Ich schloss die Haustür auf und betrat das Haus, gefolgt von Maxim. Er ging an mir vorbei in mein Zimmer und fing an seine Tasche zu packen.
"Was tust du da?", fragte ich ihn.
"Packen. Ich schlafe heute bei mir. Ich muss noch was erledigen!"
"Um 2 Uhr morgens?" Er schien nicht zu wissen was er sagen sollte, weil er mich nur ansah und seine Brauen zusammenzog. Dann wendete er den Blick ab und stopfte ein Shirt in die Tasche.
"Du willst jetzt ernsthaft gehen?", fragte ich enttäuscht.
"Ja.", antwortete er in einem erschreckend kalten Ton. Ganz plötzlich war er so unnahbar und distanziert.
"Warum fühlt es sich so an als ob du gerade mit mir schluss machst?", ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. "Tust du das? Machst du gerade mit mir schluss, Maxim?"
"Ja.", er machte eine Pause und ich war schon mittlerweile dabei zu weinen. Mein Herz setzte aus und ich hatte das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen. "Nein. Keine Ahnung, Veronica. Ich muss jetzt gehen."
"Ist es weil ich gesagt habe, dass ich dich liebe?", meine Stimme war weniger als ein Flüstern. Kaum zu hören. Er ignorierte meine Frage und sagte stattdessen: "Ich muss jetzt gehen"
"Also ist es jetzt aus?", brachte ich mühsam hervor und spürte wie sich meine Brust zusammenzog.
"Veronica bitte..."
"Antworte mir!"
"Veronica..."
"Antworte mir Maxim! Jetzt!", bestand ich.
"Ja." Dieses kleine Wörtchen riss mir endlichgültig den Boden unter den Füßen weg. Es fühlte sich so an als ob er mir eigenhändig mein Herz aus der Brust gerissen hatte. Ich schaffte es mich gerade noch auf mein Bett zu setzten bevor ich hinfallen konnte.
"Du..du machst mit mir schluss, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe? Verstehe ich das richtig?" Ich brauchte von ihm keine Antwort um zu wissen das es genauso war wie ich es vermutete. Wie absurd ist das denn?
"Ich sage dir, dass ich dich liebe. Und du machst darauf hin mit mir schluss. Wow. Du hättest mir von Anfang an, das Herz rausreißen sollen, dann hättest du uns das alles hier erspart." Er schwieg weiter und ich versuchte den Sturm der Enttäuschung zu bewältigen, die Blitze des Schmerzes zu ertragen und den Regen der Tränen zu bändigen.

GO DRAMA CLUB!
Und wie findet ihr es? Was glaubt ihr was im nächsten Teil passieren wird?

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt