~Chapter 41~

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Mein Wecker klingelte wie immer pünktlich um 6:30 Uhr. Ich stand auf und schlürfte müde ins Bad um zu Duschen. Um Zeit zu sparen putzte ich mir gleich in der Dusche die Zähne. Cause ain't nobody got time for that.
Nachdem ich mir meine Haare geföhnt hatte, mich angezogen und geschminkt hatte ging ich mit meiner Tasche nach unten in die Küche. Ich machte mir Kaffee und nahm mir einen Apfel aus der Obstschale. Nach dem ganzen Spektakel gestern hatte ich noch weniger Lust als sonst zur Schule zu gehen. Als ich in den Apfel biss vibrierte mein Handy plötzlich. Es müsste Jake sein, wahrscheinlich war er schon draußen.
"Ich steh draußen. Warte vor dem Tor auf dich.", stand in der Nachricht. Doch es war nicht Jake, der das geschrieben hatte sondern Max.
"Bin auf dem Weg", schrieb ich zurück.
Wieso holte er mich ab und nicht Jake? Wusste Jacob überhaupt davon? Bestimmt hatte Max ihm gesagt, dass er mich abholen würde. Ich war schon jetzt auf seine Reaktion gespannt.
Den Kaffee schüttelte ich in zwei Pappbecher und packte zwei Plastikdeckel drauf, damit nichts rausfließen konnte. Ich schlüpfte in meine Dr.Martens, griff nach meiner Tasche und nahm die zwei Kaffeebecher vom der Küchenplatte. Multitasking on point.
"Hey", begrüßte ich Max. Aus der Anlage lief laut Tupac. Only God Can Judge Me um genau zu sein.
"Morgen, Babe.", sagte er und startete den Motor.
"Kaffee?", fragte ich und reichte ihm ein Becher.
"Danke. Das kann ich gerade wirklich gebrauchen. Ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen.", kurz darauf folgte ein Gähnen.
"Wieso?", fragte ich und gähnte ebenfalls. 'Wenn jemand gähnt und du danach auch gähnst, dann findest du die Person sympatisch' Das hat meine Oma immer gesagt.
Er fuhr los und nahm einen Schluck aus seinem Becher.
"Ich hab an etwas gemalt."
"An was?", fragte ich interessiert und trank einen Schluck.
"Ein Portrait."
"Von wem?"
"Ihr Name ist Tracy oder Stacy oder so. Keine Ahnung habs mir nicht gemerkt.", er lachte.
"Kann ich es sehen?"
"Es ist noch nicht fertig."
"Hmm okay", meinte ich, "Wie kommt es eigentlich dazu, dass du mich abholst?", fragte ich und zupfte dabei an meinem Shirt, damit es so nebenbei wie möglich klang.
"Ich wollte mit dir zusammen zur Schule fahren, deswegen habe ich dich angeholt.", antwortete er und lächelte mich an.
"Und was ist mit Jacob?"
"Dem habe ich heute morgen geschrieben, dass ich dich abholen werde.", antwortete er gleichgültig.
"Alles klar."

Wir kamen an der Schule und stiegen aus dem Wagen. Auf einmal fing Maxim an zu lachen.
"Was hast du den jetzt?", fragte ich und hing mir meine Tasche um die Schulter. "Man könnte meinen wir haben uns heute morgen abgesprochen was unser Outfit angeht." Ich sah ihn an und bemerkte erst jetzt dass wir beide sogut wie das selbe trugen. Schwarzes T-Shirt, schwarze destroyed Jeans und black Boots.
"Du ekliger Stalker hast mich bestimmt beobachtet.", sagte ich belustigt. "Natürlich, ich hab am Morgen auch nichts besseres zu tun als dich zu stalken.", erwiderte er lachend. Ich nahm einen Schluck vom Kaffee und spürte wie Max mir seinen Arm um die Schultern legte.
"Wir passen zusammen wie die Faust aufs Auge.", sagte er begeistert.
"Ich bin eindeutig die Faust!"
"Sagt wer?"
Er hob eine Augenbraue und sah mich auffordernd an.
"Sag ich. Schließlich bin ich viel stärker als du.", konterte ich.
"Das werden wir sehen."
"Das werden wir.", sagte ich und griff nach seiner Hand die er um mich gelegt hatte.

Wir betraten das Schulgebäude zu zweit.
Alle sahen uns an. Es kam einem so vor als ob wir zwei Magnete wären die die Blicke der anderen auf sich zogen. Vielleicht lag es an der Auseinandersetzung mit Mia gestern, dass uns alle ansahen, oder auch daran dass wir so Arm in Arm in das Gebäude reinkamen.
"Wir werden von allen angestarrt.", flüsterte ich ihm mit einem Grinsen zu. "Natürlich, weil wir besser aussehen als alle hier zusammen. Die sind alle nur neidisch ", meinte er lachelnd. Lang nicht so leise wie ich.
"Hör auf so eingebildet zu sein!", schimpfte ich, konnte mir aber ein Lachen nicht verkneifen.
"Lass uns gehen. Sonst kommen wir noch zu spät."
"Wir haben noch gute 13 Minuten. Also kannst du schon mal in die Klasse gehen und ich geh pissen."
"Okay", sagte ich grinsend.
"Bis gleich."
"Mhm."
Mein Blick folgte ihm bis er in der Tür verschwand. Danach ging ich den Gang entlang zu meinem Klassenzimmer. Ich öffnete die Tür und betrat den Raum.
Ich setzte mich hin. Auf meinen Tisch lag ein Zettel, abgerissen aus einem Collegeblock. Er war in der Mitte zusammengefaltet. Ich nahm ihn in die Hand und faltete ihn auseinander.
'I'm sorry' stand auf dem Zettel mit schwarzer Tinte geschrieben. Ich erkannte die Schrift sofort. Ihr Blick lag schon auf mir als ich sie ansah. Sie saß wie immer auf ihrem Platz in der anderen Ecke des Raumes. In Mia's Blick lagen Reue und Schuldgefühle. Ich sah ihr in ihre grünen Augen, nahm den Zettel, zerknüllte ihn und warf ihn weg.
Sie hat mir so viele falschen Sachen an den Kopf geworfen, sie hat mir gewünscht wieder verprügelt zu werden, wieder vergewaltigt zu werden. Ja vielleicht hat sie es nicht ernst gemeint, vielleicht bereute sie es auch. Aber sie hat mir in die Augen geguckt und mir es ins Gesicht gesagt. Vor allen anderen. Da reichte kein abgerissener Zettel und ein einfaches 'I'm sorry'. Mia sah mich an und wand verletzt den Blick ab. So kalt es auch klingen mag aber mir was es egal.
"Na Prinzessin!"
Ich sah nach oben. Vor mir stand Matthew. Obwohl Nevel viel besser zu seiner Persönlichkeit passt.
"Ich muss rund um die Uhr an dich denken, wenn du verstehst was ich meine.", berichtete er mir mit seinem ekelhaften Grinsen.
"Versuchs mit 'ner kalten Dusche."
Ein Lachen entfuhr ihm.
"Was machst du heute Abend?", fragte er.
"Atmen, leben, existieren.", erwiderte ich trocken.
"Wie aufregend!"
"Ich bin nunmal ein Adrenalin-Junkie.", sagte ich mit den Emotionen vergleichbar mit einem Stein.
Ich nahm mein Handy in die Hand und tippte wahllos irgendetwas ein um beschäftigt zu wirken. Kann er nicht endlich gehen? Merkt er nicht, dass er nicht willkommen ist?
"Wo bleibst du?", schrieb ich Maxim, mit der Hoffnung, dass er antworten würde.
Doch es kam keine Antwort.
"Kann ich mich zu dir setzten?", fragte Matthew.
"Nein."
"Aber da sitzt doch niemand."
"Er ist besetzt.", sagte ich genervt.
"Aber- Ah ich verstehe er ist besetzt für mich", lachte er "du bist heute so kratzbürstig!"
"Hast du niemand anderen den du nerven kannst?"
"Ich weiß doch, dass du meine Anwesenheit genießt, Baby!" Ob seine Eltern es wohl im Nachhinein bereuen nicht verhütet zu haben?
"Du+Ich+2 Flaschen Wein = Netter Abend. Was hälst du davon Schätzchen?", fragte er schmierig.
Und da kam er. Der, der einem griechischem Gott Konkurrenz machte.
"Falsche Rechnung, mein Freund", antwortete Maxim, und legte dem erstarrten Nevel seine Hand auf die Schulter.

Hoffe sehr, dass euch dieser Teil gefällt. Es ist nichts besonderes, nur ein Lückenfüller.
Danke für eure Reads, Votes und Kommentare ❤
Würde mich über ein Feedback freuen xx

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt