~Chapter 28~

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~Nica~
Um Punkt 6:30 Uhr klingelte mein Wecker. Ich öffnete meine Augen und sah zu Maxim, er wirkte wütend.
"Ich hasse dich.", brummte Max genervt und müde. Er schmiss sich zurück ins Kissen und zog die Decke über seinen Kopf. Ich rollte mit den Augen und stand auf. Langsam begann ich mich fertig zu machen, meinen Koffer zu Ende zu packen und mich anzuziehen. Maxims Klamotten hatte ich auch alle eingepackt, bis auf eine Jeans und ein Shirt. Eigentlich hätte er das auch selber hinkriegen können aber da ich viel zu nett war, hatte ich es für ihn gemacht. Er würde eh unnötig lange brauchen.
"Steh jetzt auf. Du hast nurnoch eine halbe Stunde.", sagte ich ihm. Er brummte nur etwas vor sich hin. "Maxim!", rief ich jetzt lauter.
"5 Minuten.", nuschelte er.
Kurzerhand nahm ich ein Kissen und schmiss es gegen Maxim. Überrascht und wütend sah er mich an.
"Steh auf.", sagte ich ein letztes Mal.
"Ugh, du bist so...so..", er sprach nicht zu Ende sondern stand wirklich auf um sich fertig zu machen.

"Baaabe", hörte ich Maxim sagen, er stand noch im Bad und hatte seinen Kopf durch die Tür gestreckt.
"Was?", fragte ich und verschränkte meine Arme vor die Brust. Wie immer versuche ich natürlich nicht aus zu rasten, weil er Babe gesagt hat.
"Ich muss noch mein Koffer zu Ende packen, und mich anziehen und wir haben nurnoch 20 Minuten bis wir losfahren. Könntest du mir vielleicht helfen?", bat er und sah mich an, wie die Katze von Shrek.
"Dein Koffer fertig gepackt und deine Sachen liegen bereit.", teilte ich ihm mit und zeigte dabei demonstrativ auf seinen Koffer und die Klamotten.
"Laber kein. Du hast es schon fertig gemacht?! Fett. Danke!", er kam auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Seine nassen Haare tropften auf mein Gesicht und meine Schultern.
"Ihh Max du bist nass verdammt", ich wich zurück und zischte ihn an. Er lachte und schüttelte sein Haar extra nochmal vor meinem Gesicht. Damit auch jeder einzelne Tropfen auf mir landete.
"Ich hasse dich", sagte ich ihm.
"Ich dich auch.", erwiderte er und grinste über ganze Gesicht.
"Geh dir was anziehen, du stehst nur im Handtuch da." Nicht das es mich stören würde, keinesfalls. Dieser Anblick seines nassen Körpers löste irgendetwas in mir aus. Irgendetwas unbeschreibliches.
"Tu nicht so als ob es dich stört.", meinte er gefällig und begab sich ins Badezimmer zurück. Keine Minute später kam er mit genauso spärlich bekleidet wieder, nur dass er anstelle des Handtuches eine schwarze Boxershorts trug, die eng an seinem Körper anlag.
Als ich bemerkte, dass ich ihn zu lange ansah, drehte ich meinen Kopf schlagartig zur Seite und tat so als würde ich etwas nachsehen.
Dieser Typ macht mich noch verrückt mit seinen Tattoos und seinem Körper.

"Welche Plätze haben wir?", fragte ich Maxim als wir das Flugzeug betraten. "Kommt drauf an wo du sitzen willst. Die ersten 25 Plätze gehören uns.", meinte er.
"Lass uns die erste Reihe nehmen, da haben wir am meisten Platz", schlug ich vor.
"Alles klar.", meinte er nur und schmiss meine Tasche auf den Sitz, die er zuvor getragen hatte. Maxim verstaute unser Handgepäck und setzte sich auf den Platz neben mir. Ich beobachte die Leute aus meiner Klasse und die anderen Passagiere wie sie das Flugzeug betraten und an ihre Plätze gingen.
"Fuck!", hörte ich Max neben mir sagen, ich sah zu ihm und bemerkte wie er mit seiner verbundenen Hand vergeblich versuchte den Gurt zu schließen. Ich musste mir ein Lachen verkneifen.
"Soll ich dir helfen?"
"Nein, schon gut." Man konnte ihm anmerken, dass er meine Hilfe nicht annehmen wollte.
"Bist du sicher?", hakte ich nach. Er stöhne genervt auf und nahm seine Hände vom Gurt. Mit schnellen Handgriffen schloss ich den Gurt und er bedankte sich gepresst. Als das Flugzeug startete setzte ich meine Kopfhörer auf und lehnte mich zurück in den Sitz.

Die nächsten achteinhalb Stunden, hörte ich Musik, sah mir mit Maxim einen Film an und schlief irgendwann an seiner Schulter gelehnt ein. Das Flugzeug landete und mir wurde schlagartig bewusst das die Zeit mit Maxim in Paris vorbei war. Wie würde es jetzt sein? Da hockten wir jeden Tag 24 auf einander und jetzt? Was war jetzt? Was waren wir überhaupt? Würde er in der Schule genauso zu mir sein wie in den letzten zwei Wochen? Viel zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Viel zu viele Fragen die niemand beantwortete.
"Erde an Nica!"
"Hmm was?", fragte ich verwirrt.
"Wir müssen aussteigen.", teilte mir Maxim mit.
"Oh okay."
Wir beide stiegen aus dem Flugzeug heraus und gingen in das Gebäude heran. Bei der Kofferausgabe wartete ich auf meinem Koffer, der wie immer als letztes ankam.
"Mit wem fährst du zurück?", fragte ich Maxim, während er meinen Koffer vom Band nahm.
"Ich bestelle mir gleich ein Taxi oder so, Martin(sein Pflegevater) muss arbeiten."
"Du kannst mit uns mitfahren, wir können dich nach Hause bringen wenn du willst.", schlug ich vor.
"Cool. Holt dich Jake ab?"
"Nein, mein Vater." Kaum hatte ich es ausgesprochen, versteinerte sich sein Gesicht.
"Dein wer?", fragte er geschockt.
"Mein Vater."
"Ich nehme mir ein Taxi.", sagte er. "Maxim es ist mein Vater nicht irgendein Killer.", lachte ich.
"Ja und? Er ist dein Vater. Ich weiß wir russische Väter drauf sind."
"Mein Vater ist ganz cool. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."
"Welcher Vater reagiert cool, wenn er seine Tochter mit einem voll tätowierten Typen sieht, der dazu noch Tunnel hat und... und-"
"Maxim reg dich ab okay? Du fährst mit uns und fertig."
Ich begann mich nach meinem Vater umzusehen, als wir die Empfangshalle betraten. Er stand weiter hinten, im Anzug und an seinem Handy.
"Das ist dein Vater?!"
"Ja. Er kommt von der Arbeit."
"Soll ich mir schonmal anfangen ein Grab zu graben?", fragte Maxim ironisch. "Idiot."
"Hey Dad", begrüßte ich meinen Vater. Er nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
"Ich hab dich vermisst", flüsterte er.
"Ich dich auch."
Maxim stand neben mir wie bestellt und nicht abgeholt. Das sah wahnsinnig witzig aus.
"Dad, dass ist Maxim", stellte ich Maxim meinem Vater vor.
"Hallo Mr.Trafimov, schön sie kennenzulernen.", sagte Maxim und gab meinem Vater die Hand. Ich lachte kurz auch und hielt mir die Hand vor den Mund um nicht komplett in Gelächter aus zu brechen. So hatte ich Maxim noch nie gesehen.
"Ehm Dad können wir Max mitnehmen?", fragte ich meinen Vater.
"Ja, natürlich.", meinte er und beäugte Maxim skeptisch. Dies verunsicherte ihn nur noch mehr.
"Super!"
"Dann lasst uns losfahren.", sagte mein Vater. Er nahm meinem Koffer und ging voraus.
"Er hasst mich", flüsterte Maxim mir im Gehen zu.
"Laber kein Scheiß.", meinte ich und rollte mit den Augen.
"Wo sitzt du vorne oder hinten?", fragte mich Maxim.
"Hinten. Du bist der Typ du sitzt vorne." "Neben deinem Vater?! Nein, man!" "Doch und jetzt halt den Mund. Führ dich nicht so auf wie ein Mädchen.", sagte ich lachend. Ich hätte nicht gedacht, dass mir diese Situation so viel Spaß machen würde.

So Leute. Erstmal frohes Neues. Ich wünsche euch allen nur das beste.
Ich hoffe es gefällt euch. Danke nochmal für alle Leser, Votes und Kommentare❤

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt