Kapitel 6Er lächelte. Es war ein leichtes heben des Mundwinkels aber dennoch ein Lächeln. Die meisten würden es charmant oder süß finden, aber ich hatte schon mehrere Male beobachtet wie er dieses Lächeln trug, kurz bevor er jemandem die Seele aus dem Körper riss. Der verrückte Glanz in seinen rabenschwarzen Augen half auch nicht wirklich mein hämmerndes Herz zu beruhigen.
Seine Haare waren kurzgeschoren. Wahrscheinlich hatte er mit Händen und Zähnen gekämpft als sie versucht haben ihm seine geliebtes, langes, glänzendes Haar ab zu schneiden. Er war makellos, im Gegensatz zu meiner vernarbten Haut. Er strahlte eine solche Brutalität und Mach aus das es mir schwer fiel zu atmen.
Ich wurde aus meiner Erstarrung gerissen als diese verdammte Gitarre gegen meinen Kopf krachte. Ich krümmte mich, etwas warmes tropfte aus meinem Ohr. Ein stechender Schmerz zuckte durch meinen Kopf. Meine Augen begannen zu tränen und hinter dem konstanten piepen in meinen Ohren hörte ich Thimos's schallendes Lachen. Jemand packte mich und zerrte mich hinter sich.
"Oh, der grosse, starke Bruder will sein Schwesterchen beschützen..." lallte Thimos. Ich hörte meinen Bruder knurren.
"Ich dachte nach dem Clown könnte es nicht schlimmer werden.." seufzte Ivana neben mir. Ich konnte endlich wieder richtig hören und wischte das Blut, das an meine Hand klebte, an meiner Hose ab. Thilos schlug sich aufs Bein vor lachen, Melanie stand stolz neben ihm, die zertrümmerte Gitarre in der Hand.
Und als ich ihn da sah, sich fast auf den Boden kugelnd vor Lachen, war es vorbei. Das letzte bisschen der Maklerin die ich die letzten Monate war verschwand, zusammen mit meiner Fähigkeit klar zu denken. Ich wurde zur Killerin, zum Monster das alle fürchtete. Ein mörderisches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus als ich ganz langsam auf Melanie zu schlenderte und ihr mit dem Knie in den Magen trat. Sie wurde zurück geschleudert, sie landete mit dem Gesicht im Sand. Thimos hatte aufgehört zu Lachen. Stattdessen starrte er mich fast zufrieden an. Er hatte das alles geplant. Er wollte das ich ausflippte. Aber jetzt war es zu spät. Ich konnte nicht mehr zurück. Ich knallte meinen Stiefel auf Melanies Kopf als sie versuchte sich wieder aufzurappeln. Ihr Schädel knackte und Blut spritzte mir is Gesicht.
Ich erstarrte als ich ein leises, kehliges Lachen an meinem Ohr spürte. Die Vibrationen durchzuckten meinen ganzen Körper.
"Ich dachte schon du bist weich geworden.." Hauchte er mir ins Ohr. Sein Atem kitzelte die feinen Härchen in meinem Nacken. Ich verfluchte ihn. Er wusste genau was er tun musste um mich in Rage zu bringen. Ich sah rot. Das Monster in mir, dass ich nur noch mit Mühe zurück halten konnte, zerfetzte seine Fesseln. Mit einem wilden knurren rammte ich ihm den Ellenbogen in den Magen. Ein gekeuchtes Lachen kam aus seinem Mund, kurz bevor ich mich zu ihm umdrehte. Er hatte sich ein paar Meter von mir entfernt und warf seine Lederjacke in den Sand, neben der blutenden Melanie. Jetzt trug er nur noch ein kurzärmliges T-Shirt und ich konnte seine muskulösen Arme sehen. Er trug die Tätowierungen eines Nekromanten, schwarze Runen einer schon lange vergessenen Sprache. Wörter so verschlungen das sie wie sich windenden Schlangen aussahen, zierten seine Arme.
Wir beide wussten das er nur mit einer Bewegung seiner Hand meine Seele in Besitz hätte. Er könnte mich einfach so in Schach halten, ja sogar umbringen. Aber er hatte es nie getan. Nicht ein mal als ich ihn verraten hatte. Er genoss den Kampf mit mir. Er endete meistens in heissen Sex, aber das hier, war keine spielerische Kabelei. Das hier war ein erbitterter Kampf. Und das wussten wir beide. Sein Blick war herausfordernd, neckend.
"Sie wird jetzt was wirklich dummes tun, oder?" Murmelte Ivana meinem Bruder zu. Er wollte eingreifen, er hatte sich nach vorne gelehnt, seine Haltung war gebückt, aber er wusste das er sich nicht zwischen Thimos und mir stellen konnte. Es wäre reiner Selbstmord.
Ich biss die Zähne zusammen. Das war genau das was Thimos wollte. Er wollte mich in den Wahnsinn treiben, mich verrückt machen. Langsam, meinen Blick immer noch auf seine nachtschwarzen Augen fixiert, lehnte ich mich zurück und entspannte meine Schulter. Er merkte was ich tat und es gefiel ihm überhaupt nicht. Er hatte sich auf einen Kampf vorbereitet und niemand wagte es ihm einen zu verneinen. Niemand aus mir. Ich begann zu zittern.
"Tut mir leid Schätzchen, ich habe keine Geduld für Spielchen!" Murmelte Thimos, fast bedauernd. Als er einen Schritt auf mich zu machte schnellte sich Jack ihm in den Weg. Ich hielt den Atem an.
"Jackie boy, ich hab dich immer sehr unterhaltsam gefunden. Ich hab dich jedoch nie für dumm gehalten!" Seufzte der Nekromant, und mit einer Handbewegung schleuderte er meinen Bruder aus dem Weg.
Warum zögerte ich es hinaus? Ich wusste doch das dieser Kampf unausweichlich war. Trotzdem hielt ich mich zurück. Ich würde ihm nich das Vergnügen verschaffen mich ausflippen zu sehen. Na ja, das war bis er mir die Faust so hart in den Magen rammte das ich fühlte wie meine Lungen versuchten meine Speiseröhre hoch zu kriechen.
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Vom Tod geliebt
ActionLeila war einmal eine der gefährlichsten Assasinen die, die übernatürliche Welt je gesehen hatt. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Jack töteten sie ohne Gnade oder Gewissen. Dass war bis Leila einen gewissen Nekromanten trifft, der ihre Welt auf de...