Hilfe

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Sie sagte immer noch nichts. Ich schloss die Augen. Mein Kiefer malmte.

"Mama...wir brauchen Hilfe."

Ich hörte sie seufzen. Dieses tiefe melancholische Seufzen, als hätte sie die Last der Welt auf den Schultern. Ich wollte schreien.

"Mein liebes, liebes Kind."

Jahrelanges rauchen und trinken zeigte sich in der tiefe ihrer Stimme. Ich bekam Gänsehaut. Und zwar keine gute Gänsehaut. Meine Mutter war ein Kontrollfreak. Sie glaubte dass wir ohne sie nicht űberleben konnten. Sie musste immer wissen wo wir waren, was wir taten. Sie um Hilfe zu beten tat weh. Und sie wusste es.

"Ich wusste dass dieser Tag kommen wűrde..."

Ich verdrehte die Augen und hielt mir das Handy vom Ohr. Jack verzog das Gesicht, Ivana sah mich streng an. Mit einem unterdrűcktem knurren hielt ich es wieder ans Ohr.

"Aber ich bin eine Mutter. Ich kann meine Babys nicht im Stich lassen. Also werde ich mich wohl darum kűmmern műssen."

Ich wűrgte. Ivana schlug mich.

"Was ist die Situartion?"

Ich holte tief Luft.

"Berserker wollen den toten Gott Odin wiederbeleben. Dabei haben sie eine Valkyrie geschwängern und meinen Ex gekidnapped."

Es wurde kurz still.

"Den Zirkusclown?"

Jack begann zu lachen, ich trat nach ihm.

"Nein, den Nekromanten."

"Ach ja Thimos. Er war immer so entzűckend."

Nein war er nicht. Aber die Angst machte mich ganz zittrig. Ich konnte nicht aufhören űber ihn nachzudenken. Es war nicht einfach einen Nekromanten fest zu halten. Was auch immer sie mit ihm machten konnte nicht angenehm sein.

"Schätzchen! Wir gehen die Kinder retten."

Dann klickte es. Und ich bereute diesen Anruf sofort.

"Scheiße. Wir hätten ihn selbst holen sollen. Es kann doch nicht so schwer sein zwanzig Berserker zu besiegen oder? Oder?"

Meine Geschwister starrten mich mit offenem Mund an. Ivana sagte,

"Ich bin stolz auf dich!"

Jack sagte,

"Du hast deine Seele an den Teufel verkauft."

Ich war gestresst. Sehr gestresst.

"Wir sollten vielleicht die Valkyrien warnen..."

Ich warf den Kopf zurűck und stöhnte.

"Mann die hatte ich voll vergessen!"

Jack zuckte mit den Achseln. Ich stapfte zur Tűr.

"Paula, wir műssen reden!"

Paula sah aus als wäre ich die letzte Person mit der sie jetzt reden wollte, aber ließ Ronja mit der schreienden Maria zurűck.

"Was?"

"Meine Eltern kommen her."

Sie blinzelte.

"Glaubst du wir sind hier ein Hotel oder was?"

"Nein nei, sie kommen um zu helfen"

Paula sah mich ungläubig an.

"Ach, die Lage wird ein bisschen schwierig und du rennst sofort zu Mammi?"

Sie wusste wirklich nicht in was fűr eine Gefahr sie sich begab. Ich senkte den Blick, versuchte mich unter Kontrolle zu kriegen.

"Die Berserker haben Thimos. Und ich will ihn zurűck. Jetzt. Meine Eltern werden das möglich machen."

Zischte ich leise. Paula sagte nichts aber ich hörte sie schlucken. Sie merkte dass ich es ernst meinte.

"Okay. Mach was du tun musst um deinen Mann wieder zu kriegen. Aber ich weiß wirklich nicht wie deine Eltern da helfen können."

Ich musste ein Lächeln unterdrűcken. Es war eher eine ironische Grimasse. Sie hatte ja keine Ahnung was auf uns zu kahm. Um ehrlich zu sein hatte sogar ich angst vor dem was ich da gerade auf die armen Berserker los gelassen hatte.
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Vom Tod geliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt