Kämpfen

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"Ich weiss nicht warum du dich beschwerst, es hat doch super geklappt!"

Ich warf meiner Schwester einen ungläubigen Blick zu.

"So wűrde ich es nicht ausdrűcken."

Was sich vor mir abspielte war definitiv nicht ideal. Thimos hatte Mitch an die Wand genagelt, der riesige, blonde Offizier hielt ein Messer am Bauch des Nekromanten gedrűckt. Mehrere Waffen waren auf die beiden gerichtet aber sie hatten nur Augen fűr einander. Es war ja fast romantisch. Thimos sah aus als wűrde er sich super amnűsieren, während er das Leben aus Mitch rausquetschte. Mitch hingegen wurde blau im Gesicht und veruchte Thimos mit seinem Blick in Flammen hochgegehen zu lassen.

"Ok das wars."

Ich krempelte meine Ärmel hoch.

"Nein, mach es nicht kaputt, sie kämpfen fűr dich!"

Jammerte Ivana. Ich warf ihr einen Blick zu.

"Ich kann fűr mich selbst kämpfen!"

Und so marschierte ich auf die beiden Männer zu, hob die Faust und traf Thimos am Hinterkopf. Der Schlag, der jeden anderen enthauptet hätte, lies ihn genervt aufjaulen.

"Schlampe!"

Er ließ Mitch fallen, dem ich dann prompt in den Magen trat. Ich wollte ja nich unfähr sein.

"Jetzt hört ihr beide mal bitte auf euch wie Kinder aufzufűhren."

Thimos schmollte. Weil es halt Thimos war.

"Du machst immer jeden Spaß kaputt."

Ich verdrehte genervt die Augen. Mitch stand langsam auf, sein hasserfűllter Blick immer noch auf Thimos gerichtet. Der zwei meter hohe, tattowierte Nekromant steckte die Zunge raus wie ein fűnf jähriges Kind. Ich fand es immer schon faszinierend wie jemand der so viel Macht und Boßhaftichkeit besaß, so wenig seriös sein konnte.

Ich schűttelte mich. Ich glaube ich kőnnte noch weitere hundert Jahre damit verbringen űber Thimos zu grűbeln ohne auch nur eine zufriedenstellende Antwort zu finden. Also drehte ich mich zu Benjamin um, der immer noch ganz entspannt in seinem Stuhl saß.

"Und du! Wie kannst du es wagen zu versuchen mich so zu verkaufen?! Wer auch immer dich eingestellt hast ist ein verdammter Idiot!"

Ich schlug mit der flachen Hand gegen den Tisch. Nope, Benajamin schien das űberhaupt nicht zu stören.

"Leila...."

Warnte meine Schwester.

"Was?!"

"Vielleicht solltest du versuchen dich ein bisschen zurűck zu halten?"

Ich knurrte. Thimos begann anzűglich zu grinsen.

"Na das hab ich absolut vermisst während ich im Knast saß."

Ich schluckte, meine Wut wurde von einer Welle der Peinlichkeit gelöscht. Trotzdem warf ich Benjamin einen giftigen Blick zu.

Langsam, stand der Anfűhrer der Garde auf. Ich glaube es war das erste mal dass ich ihn nicht in seinem Stuhl sah. Mann, er war ja fast so groß wie Thimos. Ich musste anfangen mich mit kűrzerene Menschen zu umgeben sonst krieg ich noch Komplexe. Ich schielte zu Ivana rűber die ihn mit offenen Mund anstarrte. Sie musste sich ja wie ein richtiger Zwerg fűhlen. Ich runzelte die Stirn.

"Wo ist Jack?"

Wegen diesem ganzen Trara hatte ich unseren betrunkenen Bruder ganz vergessen. Ivana wandte nur ungern den Blick von Benjamin. Ich hoffte wirklich dass sie nichts dummes tat. Meine kleine Schwester hatte eine Tendenz sich in sehr gefährliche Männer zu verlieben. Nicht dass ich ein viel besseres Liebesleben hatte als sie, aber ich machte mir trotzdem Sorgen. Jetzt trat sie näher an mich ran und nahm meine Hand. Oh nein. Etwas stimmt űberhaupt nicht.

"Was? Was ist los?"

Ich sah von ihr zu Benjamin und wieder zurűck. Er grinste und dass gefiel mir gar nicht.

"Bitte nicht ausflippen, Leila. Kannst du das fűr mich tun? Nicht ausflippen?"

Nope, das konnte ich absolut nicht machen. Ich wollte gerade den Raum zusammenschreinen als die Tűr aufging. Die Soldaten machten den Weg frei, die Köpfe geneigt. Der Mann der hereinmarschierte, als gehörte ihm die ganze Welt, war kleiner als alle anderen Männer im Raum, aber seine Ausstrahlung forderte Respekt. Sein Gesicht war rau aber attraktiv und war von einem gepflegten, grauem Bart umrahmt. Mit sich schleifte er meinen jammernden Bruder. Der Mann war genervt. Aber er war immer genervt also war es nichts neues.

"Könnt ihr mir mal erklären warum jedes Mal die Welt untergeht wenn ihr drei zusammen kommt?"

Knurrte er. Ich konnte nur blinzeln.

"Papa?"

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Vom Tod geliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt