Thimos stand auf. Macht schlängelte sich seine Tatoos hoch, er hatte den Kopf nach hinten gelegt und grinste gen Himmel. Ivana kniete immer noch zu seinen Fűßen und fűr einen klitzekleinen Moment sah er mehr aus wie ein Gott als der tote Mann im Glassarg. Es ließ mich erschauern. Langsam hob er die Arme, sein Kopf kippte nach vorne. Und er erblickte mich. Er schnalzte missmutig mit der Zunge.
"Berserker. Du hast mir ein Geschenk mitgebracht? Wie nett von dir."
Er machte einen Schritt auf uns zu. Plötzlich erschien Baz mit seinem kleinem Messer wie ein harmloses Kind.
"Du kriegst sie nicht Nekromant. Ich werde sie schneller in dein Reich schicken als du deine dunklen Mächte herbeirufen kannst um sie zu retten."
Thimos verschränkte die Arme vor der Brust.
"Es ist nicht nett das Eigentum anderer kaputt zu machen."
Baz sagte nichts, aber der Druck an meinem Hals verringerte sich nicht. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Ronja sich in Bewegung setzte. Ich weiß nicht ob sie rennen oder mir helfen wollte, aber Harris war bei ihr in weniger als einer Sekunde. Sie schrie als er nach ihr Griff. Als wűrde seine Berűhrung ihr körperliche schmerzen bereiten. Er hielt sie an sich gedrűckte, das Gesicht in sein Hemd vergraben. Sie schrie und biss und schlug aber er ließ sie nicht los. Schlussendlich konnte sie nur noch gedämpft Schluchzen.
"Nekromant. Du weisst was zu tun ist."
Knurrte Baz. Thimos sah gelangweilt auf das glucksende Baby, dann auf den toten Gott. Er seufzte beschwerlich.
"Weißt du Berserker, du warst nicht wirklich nett zu mir. Warum sollte ich dir jetzt helfen?"
"Wenn du es nicht tust stirbt sie."
Thimos musterte mich prűfend. Diese dunklen Augen bohrten sich bis zu meiner Seele durch.
"Bis jetzt war sie eine unberechenbare Nervensäge die ohne Grund auf Leute losgeht und irrational handelt. Sie hat mich verraten. Warum sollte ich mich um sie kűmmern?"
Baz antwortete nicht. Stattdessen bohrte er das Messer in meine Haut. Heisses Blut tropfte meinen Hals runter. Ich bewegte mich nicht, gab kein Laut von mir. So wie Mama es mir beigebracht hatte. Thimos Augen wurden noch dunkler. Ich konnte den Tod riechen der sich under seine Haut wand, seine eiskalte Wut. Oh Mann. Wir mussten so was von reden.
Er verdrehte die Augen und all Emotion verschwand.
"Na gut, sie ich schon recht amnűsant. Und sie hat nen tollen Arsch."
Er krämpelte seine Ärmel hoch.
"Aber wehe du beschädigst sie nochmehr, sonst werde ich versuchen deine Seele in den Alten Kerl zu stecken. Und glaub mir du wirst dir wűnschen du wärst stattdessen direkt in die Hölle gefahren."
Ich konnte fűhlen wie Baz hinter mir zusammen zuckte. Es war ein kleiner Triumph aber ich kostete ihn aus. Thimos beugte sich vorsichtig űber das Baby.
"Hallo, kleiner Mann."
Säuselte er. Das Baby lächelte zu ihm hoch. Und dann hörte es auf zu atmen. Ivana gab einen schrecklichen Laut von sich, eine art keuchen dass mich fast in die Knie zwang. Ronjas Reaktion war noch schlimmer, sie konnte zwar nicht sehen was vor sich ging aber sie wusste was passiert war. Sie brűllte. Und brűllte und kratzte. Harris hielt sie fest obwohl er mehrere blutige Kratzer abbekam. Der wunderschöne Berserker weigerte sich sein Kind oder Thimos anzusehen. Er starrte nur ausdruckslos auf Ronjas Kopf.
Thimos schien all Licht in sich aufgesaugt zu haben. Die Runen an seinen Armen waren das einzige dass leuchtete. Es tat fast weh sie anzusehen. Er ging rűber zum Gott, fegte das schwere Glass beiseite als wäre es Luft und legte seine Hände auf Odins Stirn. Das Leuchten in seinen Tattoos schien in den Gott zu verschwinden. Nichts geschah. Absolut gar nichts. Dann schlängelte sich das Lich wieder Thimos Arme hoch.
Baz begann zu zittern.
"Was...was ist los? Warum hat es nich funktioniert?"
Thimos zuckte die Achseln, als wäre er bei einem Kaffekränzchen und nicht gerade dabei zu versuchen einen Gott wiederzubeleben.
"Das Kind hatt nur ne halbe Seele."
Der Griff um meinen Hals lockerte sich.
"W..was?"
"Bist du schwerhörig? Es passiert oft mit Zwillingen wenn sie neugeboren sind. Sie Teilen den Körper ihrer Mutter und eine weile lang auch eine Seele. Wenn sie geboren werden wird sie in zwei geteilt."
Es wurde still. Thimos verdrehte die Augen.
"Hör mal freundchen, ausser du hast noch ein Baby hier rumliegen kann ich wirklich nichts tun."
Als Baz immer noch nichts sagte, seufzte Thimos genervt lehnte sich űber den stillen Baby Körper und ließ die Seele sanft wieder reingleiten. Das Baby nahm einen tiefen atemzug und begann dann zu weinen. Ich hatte noch nie ein schöneres Geräusch gehört. Ronja war gegen Harris gesunken, ihre Atmung ging unregelmässig. Ivana griff schnell nach dem Baby, ihre Augen immer noch auf Thimos gerichtet als könnte er sich es jeden Moment ander űberlegen.
Baz hatte das Messer so weit gelockert dass ich mich aus seinem Griff winden konnte. Eine starke Hand legte sich sofort um meinen Nacken und drehte mich um. Thimos starrte auf das Blut an meinem Hals als könnte er die Wunde mit purere Willensstärke schließen.
"Langsam wird es anstrengend dir immer den Arsch retten zu műssen."
Brummte er. Ich musterte sein Gesicht. Die scharfen Wangenknochen, die expresiven Augenbrauen, die abgrundtiefen Augen. Und ich kűsste ihn. Es war kein leidenschaftlicher Kuss. Er war kurz und voller Erleichterung. Eine Art Beweis dass er wirklich hier war. Thimos blinzelte kurz.
"Weisst du...meinetwegen kann ich gerne mit diesem ganzen, Retter Kram weitermachen wenn das hier meine Belohnung ist."
Ich sagte immer noch nichts. Es wűrde auch wahrscheinlich eine Weile dauern bis ich wieder Worte aus mir raus quetschen konnte. Thimos sah an mir vorbei zu Baz. Der Berserker sah zerschlagen aus, das Messer war auf den Boden gefallen. Seine Schultern waren gesenkt.
"Was sollen wir denn jetzt mit dir machen kleiner Berserker?"
Aus irgendeinem Grund waren diese Worte ein Auslöser. Denn Baz ging los wie eine Kanone.
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Vom Tod geliebt
ActionLeila war einmal eine der gefährlichsten Assasinen die, die übernatürliche Welt je gesehen hatt. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Jack töteten sie ohne Gnade oder Gewissen. Dass war bis Leila einen gewissen Nekromanten trifft, der ihre Welt auf de...