Schnee

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"Sicher dass du nicht meine Jacke haben willst?"

"Ja."

"Du wirst blau im Gesicht."

"Ich weiß."

"Und es stört dich nicht?"

"Nein."

Thimos lachte und stapfte weiter, seine jetzt kurzen schwarzen Haare wurden vom beißendem Wind zerzaust. Ich starrte wűtend und mit klappernden Zähnen auf seinen Rűcken. Er trug nur ein dűnnen Pullover, seine Jacke war offen und flatterte hinter ihm. Ich weiß nicht ob er es wegen des dramatischen Effektes tat oder nur um mich zu nerven. Wie zur Hölle war ihm nicht kalt? Ich hatte fast meinen ganzen Kleiderschrank an und ich erfrohr fast.

"Er versucht nur nett zu sein..."

Sagte Ivana hinter mir. Ich warf ihr einen wűtenden Blick zu.

"Nein tut er nicht."

Wir liefen schon eine halbe Stunde lang durch den dicken Schnee, ich musste meine Augen auf meinen Stiefeln behalten um nicht von dem ganzen weiß geblendet zu werden. Warum műssen diese scheiß Valkyrien auch mitten im nirgendwo wohnen? Mitch lief voran, seine Augen waren zusammengekniffen und starrten sein GPS an. Er sah aus wie ein Opa der gerade Facebook entdeckte. Aber ich hoffte wirklich dass er den Weg wusste. Denn sonst wűrde die ganze Sache sehr unangenehm werden. Ich war gerade dabei zu entscheiden wen ich als erstes essen wűrde, falls wir hier stecken blieben, als Thimos erfreut aufschrie. Er schreckte fast die Kälte aus meinen Knochen.

"Ich sehe es!"

Blinzelnd, hob ich den Kopf. Durch den heftigen Schneesturm konnte ich Licht sehen und plötzlich war meine schlechte Laue verschwunden. Naja, das dauerte ungefähr drei Sekunden. Denn dann fing die ganze Schießerei an. Ich zog Ivana mit mir auf den eiskalten Boden. Jack fluchte hinter mir.

"Warum werden wir immer zur Begrűßung angeschossen?"

Ich hatte da genau die gleiche Frage. Thimos war der einzige der immer noch stand ein irres Grinsen im Gesicht. Oh nein.

"Fűrchtet euch nicht, schwache Wesen! Ich bin nicht hier um eure Seelen fűr meinen dunkelen Gott zu sammeln!"

Brűllte er. Was fűr eine Drama queen. Als Antwort bekam er eine Kugel in den Kopf. Er fiel rűckwärts in den Schnee, wie eine riesige dumme Eiche. Ivana schrie, Mitch starrte und ich verdrehte die Augen. 3...2...1. Wie ein Zombie, weil er halt bescheuert ist, setzte sich Thimos auf und rieb sich die Stirn.

"Ok das war jetzt aber wirklich unhöflich."

So ging es nicht weiter. Mit einem geknurrte Fluch fing ich an auf das Lich zu zu krabbeln.

"Hey! Wir sind hier mit der Garde! Wir wollen nur helfen."

Ein weiterer Schuss wurde abgefeuert. Verdammt. Ich hörte Bewegung hinter mir. Ivana, ganz in rosa gekleidet stellte sich breitbeinig hin.

"Hört zu ihr verrűckte Schlampen! Wir sind nicht Stunden lang in economy class geflogen nur um von euch angeschossen zu werden! Also hört auf mit dem Scheiß bevor ich eurer Schwester das Kind aus dem Bauch reiße!"

Es wurde still. Thimos pfiff beeindruckt. Mitch sah aus als hätte er einen Geist gesehen. Meine kleine Schwester warf die Hände in die Luft.

"Na vielen Dank! War das jetzt so schwer?"

Langsam standen alle wieder auf. Niemand sagte etwas. Alle standen unter Schock. Und zwar nicht wegen der Schießerei, daran waren wir gewöhnt. Zwei Gestalten kamen durch den Schnee auf uns zu. Sie sahen fast identisch aus, große grűme Augen starrten uns aus ernsten Gesichtern an. Magische Runen schlängelten sich ihre nackten Arme und Beine hoch. Ich verzog das Gesicht. Wie zur Hölle hielten sie es in diesen Temperaturen in Tanktop und Shorts aus? Die einzige Weise mit der man die beide auseinander halte konnte waren ihre Haare. Die eine besaß eine lange blaue Mähne die ihr bis zu den Knöcheln ging, während die andere kurz geschorene lilla Haare hatte.

"Was seid ihr denn fűr ein merkwűrdiges Grűppchen?"

Fragte blau Haar. Ihre Stimme war tiefer als ich erwartet hatte. Ich starrte sie nur an. Was zur Hölle soll man denn darauf antworten? Jack drängelte sich vor, weil Jack halt...Jack war.

"Seid gegrűß schöne Damen."

Er knickste. Ich glaube mir war mein Bruder noch nie so peinlich gewesen. Die beiden Frauen starrten ihn an als wűrden sie ernsthaft darűber nachdenken wieder mit dem Schießen anzufangen. Ivana rettete ihn zum Glűck indem sie ihn zur Seite schupste.

"Ich bin Ivana, tut mir leid dass ich vorhin so gebrűllt habe. Wir sind hier um bei den Verhandlungen beizustehen."

Blau Haar schnaubte.

"Das ist doch nicht euer Ernst oder? Als wűrdest du kleines Mädchen gegen einen Berserker ankommen."

Ivana rűmpfte die Nase aber ich stellte mich dazwischen bevor sie etwas unhöfliches sagen konnte.

"Hört zu. Wir wollen nur eure Schwester beschűtzen und von was wir gehört haben könnte ihr jede Hilfe gebrauchen."

Die Frauen sahen mich argwöhnisch an. Dann grunzte blau Haar.

"Na gut. Das hier sind desperate Zeiten."

Sie deutete auf ihre Schwester.

"Das ist Ronja, ich bin Paula. Kommt mit rein bevor ihr eure jämmerloche Ärsche abfriert."

Abrupt drehten sich beide um und marschierten davon.

"Weist du was? Das hier wird richtig spaßig werden!"

Trällerte Thimos. Niemand stimmte ihm zu.
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Vom Tod geliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt