Blechdose

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Kapitel 9

"Hör auf mich an zu schreien!" Kreischte ich über dem Gebrülle meiner Schwester. 

"Dann hör auf zu versuchen uns umzubringen!" 

Ich nahm eine scharfe Kurve nach rechts, die Reifen drehten durch, und es stank nach verbranntem Plastik. 

"Ich weis was ich tue!"

"Hast du auch gesagt als du dich mit dem Scheisser der uns jagt eingelassen hast..." Murmelte Jack. Ich versuchte ihn zu schlagen, traf aber nur das harte Leder des Autos.

"Das habe ich gehört!" Knurrte ich.

Mein Kopf knallte ans Lenkrad als der schwarze Truck uns von hinten rammte. 

"Scheisse!" Schrie Ivana.

Meine Stirn pochte, meine Haare waren klebrig vom Blut. Wir befanden uns auf dem Weg zur Autobahn, eine kleine Strasse ohne viel Verkehr. Nur ein blauer Volvo raste so schnell es konnte  an uns vorbei. Super. Allein mit meinen hysterischen Geschwister und einem verrücktem Nekromanten inkludiert seiner gitarrenschwingenden Lakai. Besser gehts ja nicht. 

"Fahr weiter!" sagte Jack panisch.

"Wenn ich es könnte würde ich..." Gab ich zurück und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben.

Das Auto war nun nichts weiter als eine zerstörte Blechdose, der hintere Teil total zerstört, die Sitze aufgerissen. Ich hörte das öffnen einer Auto Tür. Mist.

"Wir können uns ja hier barrikadieren..." Schlug Ivana vor. 

"Nicht sehr hilfreich...ein bisschen Metall wird ihn nicht davon abhalten unsere Seelen aus unseren Körpern zu reissen!"

Jack stimmte mir ausnahmsweise mal zu. 

"Hat jemand ne bessere Idee?" Zischte Ivana. "Weil es sieht so aus als hätten wir keine Zeit mehr hier rum zu sitzen und zu quatschen."

Jemand klopfte an meinem Fenster, was uns alle zusammenzucken lies. Ich fühlte wie mein Herz schneller schlug, vor Erwartung oder Angst wusste ich nicht. Thimos's lächelndes, blutendes Gesicht starrte mich durch die dünne Scheibe an. Ich schluckte. Ich musste die ganze Sache herauszögern damit mindestens meine Geschwister heil aus dieser Situation herauskamen. Also tat ich das einzige von dem ich wusste das Thimos nicht widerstehen konnte. 

"Warum halten sie mich an Officer?" Zwitscherte ich ironisch.

Thimos's Lächeln wurde noch breiter. Er spielte sofort mit. "Sie sind zu schnell gefahren und haben ausserdem einen sehr attraktiven, schlauen, fantastischen Mann verprügelt...was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?" 

Ich lachte. Schallend und hoch, voll mir Verachtung. "Nun, dieser Mann ist ein gesuchter Verbrecher...ich habe der Gemeinschaft einfach nur einen Gefallen getan."

Jetzt war er an der Reihe zu Lachen. Mir lief ein Schauer den Rücken runter. Er wird uns alle umbringen. Das war was diese Lachen bedeutete. Es versprach einen langen, qualvollen Tod. 

Das Lachen hörte abrupt auf, sein Gesicht gefror. Er machte zwei Schritte nach hinten, als er auf etwas ausserhalb meines Blickfeldes starrte. Ich hörte Jack seufzen.

"Meine Fresse, ich dachte sie würden nie kommen!"




Vom Tod geliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt