Boss

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Wir liefen durch die dunklen Strassen von Paris. Irgendwie hatte ich es geschafft weder meine Geschwister oder Mitch umzubringen, was mich um ehrlich zu sein, extrem stolz machte. Ich würde eine Woche lang in meiner Zimmer sitzen, Serien gucken und Schokolade essen wenn das ganze hier vorbei war. Ich verdiente es. 

"Glaubst du, wirklich das die Franzosen auf deine Fragen warten bevor sie dich erschiessen?" 

Jack lief neben Mitch her, und plauderte fröhlich auf ihn ein. Mitch versuchte ihn so gut wie möglich zu ignorieren, was um ehrlich zu sein, fast unmöglich war. Sobald mein Bruder sein drittes Glass Whisky runtergestürzt hatte, wurde er zu der nervigsten Person auf der ganzen Welt. Ich war mir recht sicher dass Jeck es geschafft hatte mehr als vier Gläser runter zu stürzten bevor wir die Bar verlassen hatten. Ich schüttelte den Kopf, meine Gedanken wanderten zu Größere Probleme, als meinen betrunkenen Bruder.

"Was ist?" Ivana redete leise, sah mich aber dabei nicht an. Sie starrte weiterhin geradeaus und versuchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen. Obwohl Mitch versuchte uns im Auge zu behalten, wurde er immer wieder von meinem Bruder abgelenkt. Gott sei dank für seine niedrige Alkoholtoleranz. Ich seufzte, " Etwas stimmt nicht. Thimos würde sich nie im Leben mit den schmutzigsten pariser Gangs zusammentun. Der Mann ist so ein Snob dass er Kaviar zum Frühstück isst, da wir er bestimmt nicht mit Mördern und Dieben abhängen..."

Ivana erwiderte nichts. Sie hatte den Kopf zu Seite gelegt, ihre Unterlippe nach vorne geschoben. Obwohl wir oft stritten, war Ivana die einzige Person die mich wirklich verstand. Wenn ich in der Patsch steckte würde sie alles tun um mir raus zu helfen, ich wusste nicht ob es Geschwisterliebe war, oder ob sie es einfach liebte mir auf die nerven zu gehen, aber wie dem auch sei, ich konnte mich immer auf sie verlassen. Also lies ich sie denken. Vielleicht würde sie sogar auf etwas hilfreiches kommen. 

"Wir müssen hier rein." Knurrte Mitch und stiess mit seiner Schulter heftig gegen Mitch. Er schien es nicht mal zu bemerken. Ich blieb stehen.

"Bist du die sicher?"

Mitch sah mich genervt an, sein blondes Haar fiel ihm ins Gesicht. 

"Ja ich bin sicher. Warum sollte ich mir nicht sicher sein?"

"Weil dass hier der Wohnsitz von gutem altem Kai ist. Einer der Größten Drogenbosse Paris, nur so."

Lallte Jack. Das Gebäude war sehr leicht zu übersehen, da es in einer Strasse lag mit fast identischen grauen Häusern, aber wenn man es sich näher ansah, bemerkte ma die Löcher an der Wand die von Kugeln verursacht wurden, und die Kameras die vor dem Eingang aufgebaut wurden. Mitch gab uns einen Blick der uns sagte 'Ihr seid alle kriminelle Idioten und ich weis nicht warum ich mich überhaupt mit euch abgebe'.  Ich seufzte und drehte meinen Arm so dass eine lange Narbe auf meinem Ellenbogen sichtbar wurde.

"Das hier hab ich als Souvenir mitgenommen als ich das letzte mal diesen Haus verlassen habe."

'Verlassen' war die Untertreibung des Jahres. Ich musste aus dem Fenster springen mit drei Kilo Kokain unter den Arm. Eine lange Geschichte.

"Meinetwegen könnte da auch der President Frankreichs wohnen, der Typ von der Bar hat gesagt das Thimos sich hier aufhält also gehen wir jetzt da rein."

Jack seufzte, und begann seine Fäuste zu knacken. Scheisse. Ich wollte nicht wirklich kämpfen. Und ganz sicher nicht in diesem Kleid. Aber ich wollte nicht wirklich dass Mitch mich erschoss weil ich eine neue Garderobe anfragte, also biss ich die Zähne zusammen und bereitete mich auf das schlimmste vor. 

Mitch stapfte auf den Eingang zu.

"Sollten wir ihm sagen dass da meistens ungefähr zehn Männer wache stehen?"

Murmelte Ivana. Ich schüttelte den Kopf. "Wenn wir ihn schon nicht schlagen dürfen, verdient er es von einem Französischem mafiosi eine in die Fresse zu kriegen."

Meine Geschwister nickten zustimmend und wir warteten darauf dass die Schlagerei begann. Nichts geschah. Mitch öffnete die Tür und absolut gar nicht geschah. Niemand begann zu schiessen, oder ihn zu verprügeln. Ich seufzte enttäuscht. Nicht einmal die kleinen Sachen im Leben werden mir gegönnt. Dann erst bemerkte ich wie falsch diese ganze Situation war. Kai war super paranoid er würde nie seinen Wohnsitz ohne Wachen hinterlassen.

"Oh Scheisse, dass hier ist nicht gut."

Murmelte Ivana. Sie hatte mal eine Sache mit Kai am laufen, und hatte genau den gleichen Gedanken wie ich. Diese ganze Sache wird in Blut und Jammern ausgehen.

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Vom Tod geliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt