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Völlig gedankenverloren zeichnete ich auf Nedim Brust kreise. Er hielt meine Hand ganz plötzlich fest, sodass ich gezwungen war zu ihm rauf zu sehen. „Schatz du hast etwas abgenommen.", bemerkte er, als er meine Hand hielt. „Kommt dir bestimmt nur so vor.", entgegnete ich. „Nein, ich sehe und spüre das doch.", sagte er. „Ich bin in letzter Zeit so appetitlos, könnte eventuell daran liegen. Ich nehme auf jeden Fall nicht absichtlich ab.", erwiderte ich. „Morgen stopfe ich dich mit Essen voll.", spaßte er. „Wenn du das Essen zubereitest, dann kannst du mich auch mit Essen vollstopfen.", er lehnte sich über mich und stütze seine Hände links und rechts neben meinem Kopf ab. „Wieso zubereiten, wenn man es auch bestellen kann?", fragte er. „Wenn wir es bestellen, dann kannst du vergessen, dass ich es esse.", motzte ich ihn an. Er presste seine Lippen gegen meine und versuchte mich zu ruhig zu stimmen. Als er sich von mir löste, sah er mich grinsend an. „Wenn es sein muss, lege ich dir die Welt zu Füßen und koche nicht nur für dich.", flüsterte er gegen meine Lippen ehe er sich auf den Rücken legte und mich auf seine Brust zog, sodass ich nun auf ihm lag und ihm in die Augen sah. „Wenn ich so in deine blauen Augen sehe, dann werde ich ganz schwach. Wenn ich dich so ansehe, kann ich mich kaum beherrschen.", raunte er mir zu und küsste mich erneut. Seine Hand Wanderte zu meinem Oberschenkel und strich dort auf und ab. Er küsste meinen Nacken und streifte einen meiner Träger von meiner Schulter und küsste meine Schulter. Der zweite Träger folgte und dort küsste er mich weiter. Er wollte mein Nachthemd komplett runter ziehen, doch ich hielt ihn auf. Er seufzte, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ließ sich neben mich fallen. Ich legte mich auf die Seite und meine Augen fingen an zu brennen, ehe ich vor ihm anfing zu weinen, lief ich ins Badezimmer und wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser. Als ich die Tränen so gut wie möglich unterdrückt hatte, lief ich wieder zurück zu Nedim, der nun nicht mehr im Bett lag, sondern vor der Glaswand stand und sich Hamburg ansah. Ich umarmte ihn von hinten, verschränkte meine Hände vor seiner Brust und stellte mich auf Zehenspitzen, sodass ich mein Kinn auf seiner Schulter ablegen konnte. „Gedulde dich bitte noch und habe Verständnis. Ich könnte weder meinem Vater noch meinem Bruder ins Gesicht sehen, wenn ich mich dir jetzt schon hingeben würde.", er atmete laut aus und zog mich vor sich. Er umfasste mein Kopf mit seinen Händen und sah mir intensiv in die Augen. „Ich kann von deinen Augen nicht ablassen, sie ziehen mich in den Bann und machen mich verrückt. Ich konnte mich nicht beherrschen, es tut mir leid. Ich habe Verständnis dafür und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich dir vor unserer Ehe das genommen hätte, worauf du dein Leben lang aufgepasst hast.", erneut sah er mir nur in die Augen, so als würde er nach Antworten suchen. „Es ist unglaublich. Alle Menschen kann ich durchschauen mit nur einem Blick in ihre Augen, doch bei dir ist dies nicht möglich. Es scheint so als hättest du einen Schleier über deine Emotionen gelegt, sodass man sie noch nicht einmal von deinen Augen ablesen kann. Gott hat sich mit Sicherheit etwas dabei gedacht, als er dir diese blauen Augen gegeben hat. Denn dein eiskalter Blick gleicht dem Blau in deinen Augen.", erneut ging ich auf meine Zehenspitzen und küsste ihn nur Flüchtig auf den Mund. „Sollen wir einen Film sehen?", fragte ich ihn. „Lass uns doch viel lieber die Aussicht betrachten und kuscheln.", entgegnete er. Ich gab mit einem Schulterzucken nach und wir machten es uns gemütlich auf der Couch gegenüber von der Fensterwand. „Könntest du dir vorstellen mich eines Tages zu heiraten?", wollte Nedim von mir wissen. „Wenn du mich eines Tages fragen solltest.", entgegnete ich. „Was möchtest du denn für einen Antrag?", ich lächelte ihn an. „Ich brauche keinen Antrag, wenn wir beschließen zu heiraten. Um meine Hand anhalten und ein Ring am Finger reichen mir.", erklärte ich ihm. „Willst du keinen großen Heiratsantrag?", hinterfragte er. „Nein, wirklich nicht.", bestätigte ich meine soeben genannte Aussage. „Was bist du nur ein Traum von Frau? Gar nicht kompliziert und sehr bodenständig.", ich schmunzelte über seine Aussage. „Meine Bisherigen Erfahrungen haben mich gelehrt, dass man nicht viel vom Leben erwarten soll. Hat man zu hohe Ansprüche wird man nur enttäuscht und ist man kompliziert, dann ist das Leben auch kompliziert und man ist unzufrieden. Ich bin zwar 23 habe aber schon einiges erlebt, was mich geprägt habe. Ich bin nicht ohne Grund hier in Hamburg.", gestand ich ihm. „Ich weiß, dass du nicht ohne Grund hier bist, nur den gesamten Grund wieso du hier bist, würde ich gerne wissen.", ich presste meine Lippen gegen seine. „Es ist besser, wenn du so wenig wie möglich über meine Gründe erfährst.", und erneut legte ich meine Lippen auf seine, weil ich wusste, dass ich ihn nur so auf andere Gedanken bringen konnte und er nicht mehr auf den Gründen herumhacken würde.

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