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„Nedim wann wollen wir los?", fragte ich ihn. „Wir können in einer halben Stunde los.", antwortete er und checkte noch einmal sein Handy. Ich erledigt meine Arbeit am Laptop, um die Zeit totzuschlagen und meine Mitarbeiter zu informieren, dass ich in fünf Wochen für eine Woche abwesend sein werde und die Arbeit nur am Laptop erledigen kann. „Schatz wollen wir?", fragte mich Nedim. Verwundert sah ich auf die Uhr und fragte mich wo die letzte Halbe stunde hin war. So schnell kann sie doch gar nicht vergangen sein. „Ehm ja, ich fahre nur eben schnell meinen Laptop runter.", gesagt getan. Gemeinsam begaben wir uns zur Haustür, zogen unsere Schuhe an und begaben uns zum Auto. Zunächst einmal fuhren wir ins Kino. Nedim hatte schon online die Plätze gebucht, sodass wir vor Ort nur noch bezahlen und uns etwas zum Knabbern holen mussten. Während Nedim das Popcorn besorgte, holte ich uns Getränke und Eiskonfekt. Nedim lief zu unseren Plätzen vor und ich ihm hinterher. Wir legten alles ab und setzten uns hin. Ich nahm seine Hand in meine und legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Wir gucken uns wirklich den Film Brooklyn an?", fragte ich Nedim. „Ja, wen wir nicht so früh hier gewesen wären, dann hätte der Film sofort angefangen.", sagte er genervt. „Du hast entschieden, wann wir losfahren sollen, nicht ich oder?", hinterfragte ich. „Ja.", entgegnete er knapp und richtete sein Blick auf sein Handy. „Wer schreibt dir?", wollte ich wissen. „Esma.", antwortete er. „Esma? Deine Ex? Was will sie von dir?", er seufzte. „Sie fragt, wann wir das nächste Mal einen Kaffee trinken gehen.", ich hob meinen Kopf von seiner Schulter und ließ seine Hand los. „Was hast du denn jetzt?", fragte er. „Was ich habe? Schreibe ich etwa noch mit meinem Ex oder du mit deiner?", er schüttelte verständnislos seinen Kopf. „Dein Ex hat dich verletzt, ihr seid nicht im Guten auseinander gegangen. Esma und ich schon. Wir sind Freude geblieben.", gefasst sah ich ihn an. „Na wenn das so ist.", ich nahm mir das Popcorn und aß etwas davon. 10 Minuten später fing der Film auch schon an. 115 Minuten sahen wir uns den Film an. Als das Licht anging und die Leinwand aus, standen wir auf, schmissen im Raus gehen unseren Müll weg und begaben uns zum Auto. „Wollen wir noch im Hardrock Cafe essen oder möchtest du woanders essen gehen?", wollte Nedim von mir wissen. „Ich habe im Hardrock Cafe reserviert.", antwortete ich so knapp wie möglich und widmete mich meinem Handy.

Schweigend saßen wir im Hardrock Cafe. Er an seinem Handy, ich an meinem. Nur um die Bestellung dem Kellner zu nennen, sahen wir beide auf und sprachen. Nedim wusste ganz genau, dass ich wütend bin und dass es dauern würde, bis ich wieder zu mir komme. Wir würden uns zwar normal verhalten und so tun als wäre nichts geschehen, aber trotzdem wäre ich wütend und bis wir das Thema nicht ansprechen und aus der Welt schaffen, würde ich auch wütend bleiben.

„Hast du in fünf Wochen etwas vor?", fragte mich Nedim. „Ja.", antwortete ich. „Und was?", wollte er wissen. „Ich bin in Düsseldorf.", er sah mich komisch an. „Warum denn jetzt schon wieder? Warum musst du da immer hin?", hinterfragte er. „Warum denn nicht? Meine Familie und Freunde sind dort. Ich gehe sie besuchen, was ist so schlimm daran.", motze ich ihn an. „Nichts.", entgegnete er. „Außerdem wird meine Mutter 45. Es ist selbstverständlich, dass ich zu ihrem Geburtstag in ihrer Nähe bin.", ehe er antworten konnte kam das Essen. Stillschweigend aßen wir unser Essen. Als wir fertig waren, bezahlte Nedim und wir verließen das Cafe.

„Ich muss nach Hause. Ich habe noch etwas zu erledigen.", sagte Nedim. „Und was ist mit der Fähre?", fragte ich ihn. „Das müssen wir verschieben.", ich wurde noch wütender. „Ist es dein Ernst. Du gehst jetzt einfach nach Hause? Dir hätte nicht vorher einfallen können, dass du früher nach Hause musst. Sehr wahrscheinlich triffst du dich auf ein Kaffee mit Esma.", er schwieg und das war mir Antwort genug. „Kannst dir ja dann das bei ihr holen, was ich dir nicht gebe.", entgegnete ich begab mich zur Fähre. Vorher aber holte ich mir einen Kaffee. Zusammen mit dem Becher Kaffee, saß ich oben und betrachtete das Wasser und die Aussicht. Das rauschen des Wassers ließ mich etwas runter kommen. Die frische Luft sorgte dafür, dass ich besser atmen konnte und mich stärker fühlte.

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