39 ENDE

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Nach dem kurzen, aber dennoch erholsamen Krankenhausaufenthalt, war ich nun wieder zu Hause. Mutter und Schiegermutter kamen mir zur Hilfe und auch Jasin sah öfter nach mir und richtete seine Aufmerksamkeit an mich. Enis und Ismail sah ich auch nur dann, wenn ich sie füttern sollte. Meine Mutter duschte sie und meine Schwiegermutter kümmerte sich um ihre Windeln.

So langsam aber sicher wurde ich ungeduldig. Es nervte mich, dass sie mich wie ein rohes Ei behandeln. Ich verstehe, dass sie nur mein bestes wollen und dass sie nur helfen möchten, aber sie sollen mir helfen indem sie mich unterstützen und nicht indem sie mir alles verbieten. Noch nicht einmal meine Kinder soll ich länger als nötig halten. Das verstehe ich nicht und dem muss endlich auch mal ein Ende gesetzt werden. Ich stand von meinem Platz auf und lief zu meinen Kindern ins Zimmer. Ich nahm sie zu mir auf das Bett und kuschelte mich an sie.

...

So wie Sekunden, Minuten und Stunden an uns vorbei zogen. Zogen auch die Tage, Monate und Jahre an uns vorbei. Wie schnell die Zeit doch verfliegt. Gestern noch war man ein kleines Mädchen und heute schon muss man selber Verantwortung übernehmen und in die Rolle der erwachsenen Frau schlüpfen.

„Mama meinst du, dass es die richtige Entscheidung ist?", fragte mich mein 25 jähriger Sohn Enis. „Liebst du sie?", er nickte. „Vertraust du ihr?", er nickte erneut. „Siehst du sie auch in 30 Jahren an deiner Seite?", und wieder nickte er. „Dann wüsste ich nicht, wieso deine Entscheidung falsch sein sollte.", er lächelte mich an. „Enis du Penner, noch immer unsicher.", hörte ich Ismail aus dem Flur rufen. „Hey, was habe ich euch dazu gesagt?", schrie ich zurück. „Sag doch dass Mama da ist du Idiot.", sagte Ismail als er sich an den Türrahmen anlehnte. „Ismail ich warne dich. Wann wirst du endlich erwachsen?", fragte ich ihn. „Dann wenn ich dem Mädchen begegne, das deine Zukünftige Schwiegertochter werden soll.", ich lief auf ihn zu. „Dein Bruder heiratet heute, vielleicht lernst du sie ja auf dieser Hochzeit kennen.", er schüttelte den Kopf. „Vor meinem 27 Lebensjahr möchte ich sie nicht kennenlernen. Ich habe im Leben noch nicht alles gesehen, was ich sehen wollte. Und ich habe im Leben noch nicht das durchlebt, was ich durchleben wollte. Mit einem Mädchen an meiner Seite, wäre das zwar nicht unmöglich, aber ich könnte nicht alles machen, was noch auf meiner Wunschliste steht.", erklärte er mir. „Ganz der Vater. Verbock es dir damit nur nicht. Sonst stehst du erst einmal 7 Jahre ohne die Frau die du liebst da und musst sehen wie du mit deinem Leben klarkommst.", ich lächelte und sah zu meinem Ehemann, welcher auch gerade auf das Zimmer von Enis zukam. „Guten Morgen.", sagte er und wir erwiderten es alle. Die Gäste, die aus dem Ausland extra für die Hochzeit angereist sind. Haben wir bei meinen und Jasins Eltern untergebracht und bei Jasins Schwester und uns. Einige schliefen noch, andere wiederum planten wie sie mit möglichst wenigen Autos zum Frisör kamen.

...

„Ich bin total erschöpft.", gab ich von mir und legte mich zu Jasin ins Bett. „Die Hochzeit war sehr schön.", gab er von sich. „Oh ja das war sie. Hast du gesehen wie unser Enis gestrahlt hat. Er liebt seine Fatima sehr.", ich war sehr stolz auf meinen Sohn. Ich bin stolz auf beide nur steht der eine besser im Leben als der andere. Mit Ismail haben wir sehr viele Höhen und Tiefen durchmachen müssen. Enis hat immer der kürzeren gezogen. Nichts desto trotz lieben wir beide unsere Kinder sehr und wünschen ihnen nur das Beste.

„Ich hätte mir so sehr eine Tochter gewünscht.", gestand ich Jasin. „Dann lass uns eine machen.", ich lachte nur. „Ich bin 51 und du 52. Wir brauchen jetzt keine weiteren kleinen Kinder. Jetzt kommen unsere Enkelkinder, auf die wir aufpassen müssen.", er lachte auch. „Zu gern hätte ich dir diesen Traum erfüllt.", er gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Nach der fünften Fehlgeburt hatte ich auch einfach keine Kraft mehr. Noch eine hätte ich nicht ertragen. Aber ich bin auch so sehr glücklich und kann mich nicht beklagen. Aus unseren Söhnen sind zwei anständige erwachsene Männer geworden, die so langsam aber sicher ihre eigenen Familien aufbauen und in unsere Fußstapfen treten. Was wünscht man sich mehr. Noch eine Ehefrau für Ismail und einige Enkelkinder und dann wäre mein Leben vollkommen." „Ich denke mal, dass unsere Kinder das Thema Enkelkinder selber in die Hand nehmen müssen.", ich fing an zu lachen und drückte meine Lippen an seine.

Nach all den Höhen und Tiefen in meinem Leben. Habe ich es doch geschafft meine Kinder zu Männern zu erziehen und meine Ehe aufrecht zu halten. Wenn mir vor einigen Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mit Jasin heirate hätte ich ihn verflucht und doch liege ich jetzt hier neben ihm. All das habe ich seiner Oma zu verdanken. Sie wusste wie ich fühle und wie er fühlt und sie wusste, dass Jasin und ich für immer zueinander gehören.

ENDE

Meine Lieben es tut mir unendlich leid, dass er so abrupt endet. Aber ich habe einfach keine Ideen, keine Zeit und keine Motivation mehr. Ideen hatte ich zwar, doch die sind alle weg. Ich hoffe, dass ihr darüber hinweg sehen könnt und dass ihr trotzdem zufrieden seid mit dem wie es gekommen ist.
Ich weiß nicht, ob ich irgendwann je weiter schreiben werde. Aber wenn, dann hoffe ich, dass ich mich bis dahin nicht vergesst und dass ihr mich so unterstützt und vielleicht noch besser als jetzt. Falls Fragen oder ähnliches auf kommt, bin ich gerne bereit euch diese zu beantworten, egal ob in den Kommentaren oder privat.

Danke noch einmal.

AjetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt