Ich lächelte ein bisschen. Während Harvey und ich zum Streifenwagen gingen kümmerten sich unsere Kollegen um den Mann.
"Wenigstens haben wir ihn jetzt. Ist seine Frau noch zuhause?"
"Im besten Fall ja. Sie sollte in..", begann er zu sagen und schaute auf seine Armbanduhr. ".. circa einer halben Stunde auf der Wache auftauchen. Meinst du echt, dass der Typ uns sagen wird, wo Joe ist? Die zwei haben zusammen gesessen"
"Und?"Harvey wollte gerade etwas sagen, wurde aber von seinem Telefon unterbrochen. Er holte es aus der Tasche und nahm den Anruf an.
"Jaa..? .. Tatsächlich? .. Okay, okay, warte. Wie hieß die Straße nochmal? .. Gut, danke. Du bist ein Schatz", sagte er und machte einen Kusslaut. Danach beendete er den Anruf und packte das Handy wieder weg.
"Ich weiß jetzt, wo Joe sein müsste. Komm mit"
Harvey und ich setzten uns in den Wagen und fuhren los.
Nach zehn Minuten kamen wir bei einem Holzhaus am Stadtrand an.
Harvey und ich stiegen aus und gingen zur Haustür.
Als wir klingelten öffnete uns ein älterer Mann die Tür.
"Guten Morgen", sagte Harvey als wir unsere Ausweise zeigten. Der Mann sah sie sich kurz an. "Dürfen wir reinkommen?", fragte ich.Er öffnete die Tür nun ganz. Der Mann hatte nur noch ein Bein und saß im Rollstuhl.
"Wie kann ich behilflich sein?"
"Wir suchen Joe Cabot", sagte Harvey.
Der Mann seufzte verzweifelt. "Was hat er denn jetzt schon wieder angestellt?"
"Sie kennen ihn?"
"Er ist mein Sohn. Joe!", rief der Mann.Ein paar Sekunden später kam ein dunkelhaariger Mann aus dem Nebenzimmer.
"Joe Cabot?", fragte Harvey.
"Ja..?", sagte er zögernd und griff langsam mit der einen Hand nach hinten.
"Wir hätten einige Fragen an Sie"
"Vergessen Sie's", sagte er und zog eine Pistole."Das ging schnell", murmelte ich und zog nun auch meine Dienstwaffe. Harvey hatte seine im selben Moment auch gezogen.
"Sie wissen also worum es geht?", fragte Harvey.
"Hab's mir grad im Fernsehen reingezogen. Das wär das dritte Mal. Die verknacken mich auf lebenslänglich!"
Die Hand, in der seine Pistole war, zitterte sehr.
"Legen Sie die Waffe weg. Wir haben doch nur ein paar Fragen an Sie. Es hat keiner gesagt, dass wir sie mitnehmen"
"Genau das hat man mir damals auch gesagt"Ein paar Sekunden später schoss er. Harvey wich aus und wir beide schossen zurück.
Joe wurde getroffen und fiel durch ein Glasfenster nach draußen.
"Das war's dann mit den Antworten", sagte Harvey und ging zu Joe.< Clarke P.o.V. >
"Hast du das grad auch gehört?", fragte ich von der Küche aus.
"Das waren Schüsse, oder?", fragte Eddie. Er war gerade im Bad."Kann sein. Ich schau mal, was da los ist"
Mit den Worten verließ ich das Haus und ging nach draußen an die Straße. Ein paar Häuser von unserem entfernt stand ein Polizeiwagen, was mich sofort etwas vorsichtiger werden ließ. Ich öffnete meinen Zopf um mein Gesicht ein wenig zu verstecken und nahm die Zeitung aus dem Postkasten.
Kurz danach kam ein weiterer Streifenwagen. Ich ging zurück ins Haus und setzte mich an den Küchentisch.
"Weiter hinten steht 'n Polizeiwagen und ein weiterer fährt grad hin"
"Wieviele Häuser entfernt?", fragte Eddie und kam zu mir.
"Glaube um die zehn"
"Ich glaub ich weiß worum's geht"
"Achja?"
"Dort hinten wohnt Bernhard Cabot. In den Nachrichten kam, dass jemand namens Joe Cabot gesucht wird. Wahrscheinlich ist das sein Sohn. Das ist so klischeehaft. Sohn wird gesucht und versteckt sich beim Papa. Als ob die Cops dort nie suchen würden"
"Meinst du, die haben ihn umgebracht?"
"Ist möglich"
"Wieso wird oder wurde Joe Cabot gesucht?"
"Nur wegen einer Entführung. Nichts besonderes"
"Wirklich?"
"Um ehrlich zu sein, hab ich mich noch nicht allzu sehr darüber informiert"
"Ich mach das"
"Sicher? Es klingt nicht wirklich spektakulär"
"Trotzdem", sagte ich und küsste ihn. "Darf ich eventuell deine Computer und so zur Recherche benutzen?"
"Da brauchst du gar nicht fragen"Ich lächelte und ging in Eddies Arbeitszimmer. Er folgte mir dorthin.
"Die meisten Infos bekommst du wahrscheinlich, wenn du mit dem zweiten Computer suchst", sagte er und schaltete ein paar Bildschirme ein.
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Tell me would you kill to save your life
FanfictionFortsetzung von 'Whatever doesn't kill you simply makes you stranger'. Bevor ihr dieses Buch lest würde ich empfehlen, erstmal den ersten Teil zu lesen :) .. zum besseren Verständnis. Ihr könnt es natürlich auch lesen, ohne das erste Buch zu kennen...