Tell me would you kill to save your life

Kapitel 53

"Was erlaubst du dir eigentlich, dich mir zu widersetzen, du kleine Kröte?!", fragte er energisch, doch ich hatte gerade keinen Kopf dafür. Er hatte meinen Vater getötet!
"Du Monster!", brüllte ich mit Tränen in den Augen. "Warum hast du ihm das angetan?! Warum wolltest du mich vorschicken? Damit die Cops sich alle auf mich stürzen damit du stillheimlich deinen beschissenen Bruder da rausholen kannst?!"
"Damit ich ihn umbringen kann!"
Also war ich tatsächlich nur ein Köder..
"Weißt du was?! Dann bring mich doch gleich um!"
Er sah mich verwundert an. "Was denn? Damit hast du nicht gerechnet, hm?"

Er schien gar nicht mich anzuschauen, sondern an mir vorbei. Ich drehte mich um und da sah ich es. Sein Ebenbild in leuchtendem Weiß. "Verschwinde Ethan. Du hast genug Schaden angerichtet. Sieh nur..", sprach er ruhig und richtete seine Hand auf den Haufen Scherben.
"Dein Glück, dass ich gerade keine Zeit habe, dich umzubringen"
Ethan verschwand und ließ uns allein.

"Wie lang ist es her?"
"Was meinst du?", fragte ich verwundert.
"Der Mann dort. Wie lange ist es her?"
Ich wischte ein paar Tränen aus dem Gesicht. "Ein paar Minuten"
"Beruhig dich. Es ist noch nichts verloren"
"Wie meinst du das?"
"Er wird nur nicht mehr sein wie vorher. Seinen Geist kann ich retten. Wenn du das wünschst, kann ich dir die Möglichkeit geben mit ihm zu kommunizieren"
"Und das soll ich dir glauben?"
"Manche nennen es eine Gabe"
"Wer bist du?"
"Für dich bin ich Dylan. Die meisten kennen mich nur als Phantom"
"Ist das nicht schon Ethan?"
"Wir beide. Leider werden wir gleichgesetzt. Er verkörpert jedoch das Böse"
Dylan schloss seine Augen und hob die Hände empor. Der Raum erhellte sich für einen Moment, weshalb ich für einige Sekunden nichts sehen konnte.

"Du wirst einmal in jeder Woche die Chance haben mit ihm zu sprechen, zu seinem Todeszeitpunkt. Du hast eine Minute. Nutze sie weise"
"Wer bist du?", fragte ich ruhig.
"Das würdest du nicht verstehen"
"Soll das heißen, ich bin dumm?"
"Das würde ich mir nie erlauben. Es ist schwer zu verstehen. Ich bin nicht wie du. Eigentlich sollte ich gar nicht hier sein. Ich muss den Schaden meines Bruders ausgleichen. Hier habe ich nichts zu suchen. Sue, wach endlich auf!"
"Was?"
"Wach auf! Sue, bitte wach auf!"

Für einen kurzen Moment wurde alles schwarz. Das erste, was ich nachdem sah, war Oz' Gesicht.
"Bin ich tot?", fragte ich leise.
"Zum Glück nicht.. Dein Puls rast. Was war los? Du bist hier angekommen und zusammengebrochen"
"Oz, ich arbeite für das Phantom. Ich hab Scheiße gebaut. Bitte hilf mir", gestand ich ihm verzweifelt.
Er sah mich geschockt an. "Du machst was? W-warte.. Was meinst du mit 'Scheiße gebaut'?"
"Ich sollte etwas erledigen, hab es aber nicht getan. Ich wär total ins Messer gelaufen. Stattdessen bin ich abgehauen. Was soll ich nur tun?"
"Mach dir keine Sorgen. Das Einzige, was die zwei machen, ist die Bevölkerung verunsichern. Sie haben keine Superkräfte. Das sind nur Kindergeschichten. Beruhig dich. Klar, er ist jetzt sauer auf dich. Du hast ihn hintergangen, aber wir kriegen das hin. Vertrau mir."
"Er wird mich umbringen. Er hatte mir oft genug gedroht. Ich hätte nicht weglaufen sollen."
"Sue, beruhig dich, dein Puls rast total. Ich pass auf dich auf. Es ist alles gut, aber beruhig dich jetzt!"