Kapitel 45

719 58 14
                                    

.. sechs Stunden später ..

"Und diesmal wird es sicher nicht schiefgehen?", fragte ich Jack als wir beide am Fenster standen und zum Gotham River sahen.
"Ich werde es so wie damals ablaufen lassen. Sollte bis Mitternacht keine der Fähren explodiert sein, werde ich per Fernzünder eine der beiden hochjagen"
"Welche?"
"Zufall"
"Sind die Menschen schon an Bord?"
"Ja. Ich habe aber darauf geachtet, dass keiner dabei ist, der dir nahe steht oder so. Alles Leute, die du nicht kennst"

Ich lächelte ein bisschen, was jedoch nicht lange anhielt, da ich angerufen wurde.

"Was willst du?", fragte ich genervt als ich den Anruf annahm.
"Hör zu, es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst"
"Wie hast du denn gedacht hätte ich reagiert, wenn du es mir schonend beigebracht hättest? Oh, du hast hinter meinem Rücken eine Familie gegründet? Das ist schon okay. Schließlich kann man es jetzt eh nicht mehr ändern. Wie habt ihr zwei euch denn kennengelernt? Ich wette Charlie ist ein ganz wundervoller Junge", sagte ich sarkastisch und ging durch den Raum.
"Ich weiß, ich hab Scheiße gebaut, aber ich will es wieder gut machen. Gib mir bitte eine Chance"
"Willst du mich komplett verarschen?", fragte ich fassungslos. "Wie hast du dir das vorgestellt? Du weißt ganz genau wie schwer es mir fällt, jemandem zu vertrauen. Und als du dir mein Vertrauen erkämpft hast nutzt du es schamlos aus!"
"Ich wollte doch nicht gleich eine Familie mit ihr gründen!"
"Ach, was wolltest du denn dann? Schnell rein raus und das war's dann? Wenn du schon irgendeine x-beliebige Schlampe knallst, solltest du wenigstens verhüten! Schon schlimm genug, dass du überhaupt sowas machen musst"
"Ich wollte das nicht! Bitte, ich will dich nicht verlieren"
"Das hast du aber", sagte ich und beendete den Anruf.

"Kann der mich nicht einfach in Ruhe lassen?", meinte ich genervt und ging zurück zu Jack.
"Ärger dich nicht über ihn. Er ist es nicht wert", sagte er und ging zur Treppe. "Kommst du mit nach unten?"
"Ich bleib noch ein Weilchen hier", meinte ich. "Sind hier irgendwo noch Patronen?"
"In der Kiste neben dem Regal ist alles mögliche", sagte er und ging.

Ich ging zu der Kiste und nahm ein paar Sachen heraus. Damit ging ich zurück ans Fenster. Ich setzte mich in den Schneidersitz und nahm meine Pistole heraus.

Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich mit dem begutachten der Waffen. Als ich damit fertig war stand ich auf, steckte alles wieder ein und ging nach unten.

Auf dem Weg nach unten wurde ich erneut angerufen.
Ich stöhnte genervt, nahm den Anruf aber an.

"Hey, John", meinte ich gespielt freundlich.
"So, nun erklärst du mir bitte die Aktion von vorhin"
"Jetzt ist gerade schlecht"

Ich ging einen langen Flur entlang.

"Wieso?"
"Hab gerade eigentlich was zu tun"
"Hatte ich vorhin auch und du hast mich abgewimmelt. Jetzt wirst du mir erklären, warum!"

Ich seufzte und lehnte mich gegen das Geländer einer hohen Plattform in der Halle, in die ich eben kam.
"Wer hört gerade zu?"
"Wie meinst du das?", fragte er.
"Ist gerade jemand bei dir oder hört jemand das Gespräch mit oder sowas halt?"
"Nein. Ich bin alleine in meiner Wohnung"
"Was wolltest du bei dem Fabrikgelände?"
"Wir ermitteln an einem Fall und ich bin privat mit Mira hingefahren um weiter zu forschen"
"Das war keine gute Idee. Halt dich von hier fern"
"Sag mir jetzt, was das vorhin sollte"
"Wenn du das Gelände betreten hättest, wärst du so gut wie tot gewesen. Ich wollte dir nur helfen"
"Woher willst du das denn wissen?"
"Ich war grad in der Nähe"
"Wo?"
"Auf dem Dach des Gebäudes gegenüber der Fabrik. Halt dich von dort bitte fern"
"So einfach ist das nicht"
"Doch"
"Nein"
"Ich werde jetzt nicht mit dir diskutieren"

Zwei der Clowns unten in der Halle sahen ab und zu mal zu mir. Kurz danach ging Jack zu ihnen. Er sah auch kurz zu mir und gab mir ein Zeichen, dass ich nach unten kommen sollte.

Tell me would you kill to save your lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt