Kapitel 9

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< Luke P.o.V. >

"36 Tote im Restaurant 'Lincoln' gestern Abend. Ein Mann wurde erstochen, zwei weitere erschossen. Die restlichen Personen, darunter auch elf Frauen, wurden vergiftet. Bisher ist unklar, wer für diese Tat verantwortlich ist"

"Das ist ja scheußlich"
Ich sah nach hinten über die Schulter. Alfred stellte ein Tablet mit Brötchen und Milch auf den Tisch.
"Ich glaube, ab jetzt werden Batman und Robin noch mehr Arbeit haben"
"Gerade jetzt sollten Sie Acht geben. Die Stadt ist nun noch gefährlicher als zuvor "
"So richtig sicher war Gotham noch nie"
"Luke, bitte nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter"
"Das werde ich nicht. Du musst dir keine Sorgen machen. Wo ist Bruce?"
"Master Bruce ist zum Wayne Tower gefahren"

Ich stand auf und ging zum Tisch.
Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Motorrad zur Schule.

< Sue P.o.V. >

"Du denkst also, er wollte dich aus dem Weg schaffen?"
"Jeder will jeden aus dem Weg schaffen. Aber gut, wenn er es so haben will.. Ich lass das nicht auf mir sitzen"
"Was hast du denn vor?"
"Ich werde ihn dort treffen, wo es ihm am meisten weh tut"
"Das wäre?"
"Er ist Carmine Falcone. Was trifft ihn wohl am meisten?"
"Naja, ich denke mal sein Geld, also wenn er sein Geld verliert"
"Bingo"

..
"Willst du auch was essen?"
"Nein, danke", rief ich zurück und sah wieder zum Fernseher.

".. einer Vergiftung. Die Substanzen greifen das zentrale Nervensystem an und führen in den sicheren Tod nach spätestens vierundzwanzig Stunden. Bitte benutzen sie in den nächsten Tagen kein Haarspray. Alle Dosen sollten in einem nahegelegenen Supermarkt abgegeben werden. Bisher ist noch nicht bekannt, ob alle Marken betroffen sind"

"Os, es ist Haarspray"
"Hm?"
"Das, was vergiftet wurde. Es ist Haarspray. Es sind schon dutzende Menschen draufgegangen"
"Warte lieber noch etwas ab. Es könnte schließlich auch sein, dass nicht nur eine Sache vergiftet wurde"

.. drei Wochen später ..

Das Haarspray blieb das einzige Kosmetikprodukt, welches vergiftet wurde. In den letzten Wochen passierten jedoch noch weitere Dinge. Die Nachrichten waren voll mit Anschlägen, Entführungen, Morden, Schießereien und Ähnlichem.

Ich hatte mir jeden Abend die Nachrichten angeschaut und aufgeschrieben, was passiert war.

Ich setzte mich auf mein Bett und nahm mein kleines Notizbuch untern Kopfkissen hervor. Dieses schlug ich auf und las mir alles noch einmal durch.

In den ersten Tagen passierte viel. Zwei Cops wurden vermisst. Es gab eine Schießerei. Einer der Cops tauchte ein paar Tage später ohne Hände auf.  Ein Taxi war explodiert.

Nach dieser Explosion war erstmal Ruhe. Diese Ruhe hielt aber nur ein paar Tage. Danach wurden ein paar Schüler nach Unterrichtsschluss entführt, Twoface war geflohen, Scarecrow konnte knapp der Polizei entwischen und Os und Falcone haben mehr oder weniger Waffenruhe. Ich hatte Os jedoch erst dazu überreden müssen. Der Kampf um Gotham wird noch blutig genug, da müssen wir nicht jetzt schon anfangen.

Stumm blickte ich auf meine Notizen herab während mir tausende Gedanken durch den Kopf schwirrten.

Nur fast Dreiviertel der Taten konnte ungefähr zugeordnet werden, der Rest nicht.
Diese kamen immer zwischendurch und schlugen oft ein wie eine Bombe.

In den letzten vier Tagen passierte so gut wie gar nichts. Es wurden nur die Meldungen der vergangenen Tage wiederholt.
Das verwunderte mich sehr und machte mich auch ein wenig misstrauisch.

Ich fühlte mich so als wär ich in einem Actionfilm, in dem gleich eine Bombe hochgeht. Erst ist es laut, dann für einen kurzen Moment alles still und schon kommt die Explosion.

Ich wartete schon regelrecht darauf, dass irgendwas passierte. Es war die Ruhe vor dem Sturm.

Das Notizbuch legte ich wieder unter das Kopfkissen. Danach stand ich auf und ging nach unten in die Küche um mir ein Toast zu schmieren.
Ein paar Minuten später, als ich bereits am Tisch saß, kam Zac in den Raum.
Er arbeitete erst seit ein paar Wochen für Os, was man ihm aber nicht anmerkte. Er machte seine Arbeit sehr gut und war zuverlässig.

"Hey, Sue, wie geht's?"
"Ganz gut, und dir? Willst du auch was essen?"
"Nene, passt schon. Mir geht's auch gut. Ich wollte fragen, ob du weißt, wo Chris ist"
"Er ist vorhin mit zwei anderen nach Uptown gefahren"
"Okay, weißt du auch wieso?", fragte er etwas verdutzt.
"Das weiß ich nicht, sorry"
"Ist schon gut. Haben wir noch 'nen anderen Wagen? Ich soll nämlich etwas in Midtown erledigen"
"Warte hier", sagte ich mit vollem Mund und stand auf. "Ich frage mal"

Mit diesen Worten verließ ich die Küche und suchte Os. Kurz darauf fand ich ihn, wie vermutet, in seinem Arbeitszimmer.
"Ich hoffe, ich störe nicht?", fragte ich und betrat langsam den Raum.
"Du störst nie, meine Kleine. Wobei kann ich helfen?"
"Wie viele Fahrzeuge haben wir?"
Er sah mich etwas verwundert an.
"Wieso willst du das wissen?"
"Ich hab grad Zac getroffen und er hatte mich gefragt, ob wir noch einen Wagen haben, da er schließlich etwas in Midtown erledigen soll"
"Achso, ja, wir haben noch zwei. Die stehen hinter dem Gebäude in einer Garage"
Os öffnete eine Schublade seines Schreibtischs und gab mir einen Autoschlüssel.
"Das ist der Schlüssel vom linken Fahrzeug"

"Kann ich mitfahren?"
Er überlegte kurz, nickte dann aber. "Sollte schon nichts schiefgehen"
"Danke", meinte ich und umarmte ihn.

Danach ging ich nach unten in die Küche, wo Zac auf mich wartete.
Ich zeigte ihm die Autoschlüssel.
"Komm mit", sagte ich und ging.

Zac folgte mir zu der Garage hinter der Iceberg Lounge. Ich öffnete das Tor und ging zum linken Wagen, nachdem ich Zac den Schlüssel zuwarf.
Er schloss das Fahrzeug auf und ich setzte mich auf den Beifahrersitz.
"Du kommst mit?", fragte er und setzte sich neben mich ans Steuer.
Ich nickte bestätigend.
"Etwas Gesellschaft kann ja nicht schaden", sagte er grinsend und fuhr los.

Tell me would you kill to save your lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt