So meine Lieben,
willkommen zum letzten Kapitel von Blood Moon. Groß verabschieden werde ich mich jetzt noch nicht, schließlich kommt noch ein Epilog, auf den ihr euch freuen könnt.
Das Lied, dass ich beim Schreiben gehört hatte, könnt ihr euch in der Seitenleiste von Wattpad anhören (meines Wissens nach wie vor leider nicht mobil möglich).
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. ;)
Angesäuert ließ ich mich mit dem Gesicht voraus auf mein Bett fallen. Ohne aufzusehen, griff ich nach dem nächstbesten Kissen, kniff die Augen zusammen, legte mir den Stoff, gefüllt mit Daunenfedern, gegen den Hinterkopf und presste die Enden des Kissens dann gegen die Ohren.Aber es wäre naiv von mir, zu glauben, dass es die Geräusche würde schlucken können. Ich hörte noch immer ganz genau, was ich zu ersticken versuchte, was ich nicht hören wollte: meine Familie und unsere Verbündeten bei ihrem Aufbruch in Richtung unserer Feinde.
Ich vernahm jeden einzelnen ihrer Schritte, obwohl ich es nicht wollte – oder gerade deswegen. Es war als wolle man an nichts denken. Man dachte doch immer etwas. Ich wollte sie nicht hören und konzentrierte mich dadurch umso mehr auf sie.
Die Vampire waren am leisesten. Cats Vater konnte ich unter ihnen nicht wirklich einzeln ausmachen. Vielleicht war er einer von jenen, die minimal lauter waren, als der große Rest, vielleicht war es aber auch einfach nur Rosalie, die nicht so kampferprobt wie beispielsweise Jasper war. Die Wölfe hingegen hörte ich ziemlich gut. Ich war selbst einer von ihnen. Ich kannte das Geräusch auf dem Waldboden kratzender Krallen und Pfoten.
Kurze Zeit später teilten sie sich alle in mehrere kleine Gruppen, gemischt aus Vampiren und Gestaltwandlern, auf.
Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, war auch der letzte von ihnen aus meinem Radius verschwunden und ich atmete aus irgendeinem, mir unerfindlichen Grund erleichtert auf.
Seufzend lockerte ich den Druck auf mein Kissen, drehte mich auf den Rücken und schob es mir unter den Kopf.
Einige Minuten starrte ich zur Decke, betrachtete den Putz und die zarten Risse darin. Für menschliche Augen waren sie wahrscheinlich unsichtbar. Nicht mal ein kleiner Käfer würde sich durch sie quetschen können, so winzig waren sie. Irgendwie fühlte ich mich gerade selbst ziemlich winzig, wenn ich so darüber nachdachte. Obwohl ich kämpfen konnte und es auch wollte, hatten sie mich hier mit den Mädchen zurückgelassen. Natürlich hatten sie es so hingedreht, als müsse ich hier bleiben, um das schwache Geschlecht zu beschützen, aber erstens war ich relativ sicher, dass die Gefahr nun eher da draußen war als hier drinnen und zweitens war ich dem Alter, in dem man mir auf diese Art Honig um den Mund schmieren konnte, längst entwachsen.
Es war wie beim Untergang der Titanic: Frauen und Kinder zuerst. Mich hatten sie mit ins Rettungsboot gesetzt. Lächerlich.
Als ich hörte, dass jemand die Treppe hinab in den Keller nahm, schloss ich erneut die Augen und versuchte mich zu beruhigen. Ich wusste genau, wer sich da meinem Zimmer näherte. Ich wusste, wessen wunderschönen Körper diese Füße trugen. Ich kannte den Grauton ihrer Augen. Ich wusste, wie es sich anfühlte, ihre seidenen braunen Haare durch meine Finger gleiten zu lassen. Sie salzte menschliche Nahrung in aller Regel nach und trank, wie auch meine Mutter, am liebsten Blutorangensaft. Sie las gern und mochte keine Horrorfilme. Ihre Lieblingsfarbe war Rot.
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Blood Moon - Biss in alle Ewigkeit (Fanfiction)
FanfictionFortsetzung meiner Fanfiction "Rising Sun - Biss das Licht der Sonne erstrahlt": 30 Jahre sind seit der Hochzeit von Renesmee und Jacob vergangen. Bellas und Renesmees Leben könnten kaum schöner sein, haben sie doch alles, was sie sich erträumten u...