Kapitel 17

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Ich würde Alex Eastwood davon überzeugen, dass wir kein Fehler waren.

Mit diesem Vorhaben stand ich von dem Boden des Waschraums auf und lief zurück zu der Cafeteria. Es war normal, dass man seine erste große Liebe nicht einfach vergessen konnte. Kyle. Er ist meine große Liebe gewesen. Er ist meine große Liebe gewesen. Genau. Vergangenheit.

Alex hingegen war mein momentaner Schwarm. Flirt.

Lehrer? Ach halt die Klappe.

Was es auch war mit Alex, ich konnte es nicht sagen, nicht definieren, aber immer, wenn er mich anlächelte, dann wurde mein Herz warm, und wenn er mich berührte, dann prickelte meine Haut und glühte und lechzte nach mehr. Nach ihm. Und als wir uns geküsst hatten.. das war einfach unbeschreiblich. Doch wenn er mich so leer anschaute, wie die letzte Zeit, dann war auch ich leer, und traurig, ich wollte ihn nicht traurig oder wütend machen. Ich wollte, dass er glücklich war. Ich sehnte mich bloß nach seinen Lippen, nicht nach Kyles, auch wenn diese immer noch unglaublich weich und warm aussahen, sondern nach seinen.

Kyles, die dich erdrückt haben. Aber er wollte es nicht. Aber er hat es getan. Aber er bereut es. Vielleicht behauptet er das auch nur. Das reicht jetzt!

Ich setzte mich wieder an den Tisch und nahm meinen Löffel. Dann öffnete ich den Pudding
und aß ihn. An dem Tisch herrschte Totenstille. Als ich den Löffel wieder hinlegte schaute ich in die Runde. Matt fuhr mit seinem rechten Zeigeinger den Becherrand seines Wasserbechers nach. Lola löffelte Pudding um Pudding, für die sie ihr ganzes Geld ausgegeben hatte und Kyle, der saß einfach nur da und schaute durch die Gegend. Mein Blick fiel auf seine perfekte Nase, seine dichten Wimpern, seinen wohlgeformten Mund. Dieses Gesicht, diese Person, hatte mir früher den Atem geraubt. Und immer noch war in meinem Bauch dieses leichte Kribbeln. Aber es war nur ein Kribbeln, bei Alex war es ein Feuerwerk. Sein Mund war wohlgeformt, Alex war sinnlich. Seine Haare waren gepflegt, Alex waren fantastisch.

Hör auf, die beiden zu vergleichen!

Kyles Blick fiel auf mich. Er schaute mich an. Was sollte ich machen? Etwas sagen?

Ich riss meine Augen auf und öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen: „Spanisch?"

Super Savannah, wirklich super. Kyle runzelte seine Stirn. Ich sog stark Luft ein. Warum war ich so verkrampft?

Vielleicht, weil er dich vergewaltigt hat?

Mein Magen schnürte sich zusammen. Konnte das nicht mal aufhören? Er hat sich entschuldigt, alles war gut!

Nichts ist-

„Wie bitte", erwiderte er und beobachtete mich.

Er hat mir geantwortet, er hat mir tatsächlich- ohhh, jetzt musste ich etwas sagen.
„Ehm", lachte ich nervös auf, "ich- ich wollte n-nur fragen, ehm, ob du schon die Hausaufgaben von Spanisch gemacht hast."

Ich knetete meine Hände hin und her. Mein Puls raste.

„Savannah, wir haben in Spanisch keine Hausaufgaben aufbekommen", sagte Kyle bedacht.

Ein Schauer lief über meinen Rücken. Er sprach meinen Namen so schön aus, mit seiner ruhigen Stimme. Aber nicht so schön wie Alex.

„Oh, oohh. Das war ganz schön dumm von mir", murmelte ich und schaute ärgerlich auf mein Tablett.

Wie konnte man nur so dumm sein?

„Ist doch kein Problem. Kann doch jedem passieren", sprach mein Exfreund sanft.

First Love, Last Love? - In Lehrer verliebt man sich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt