Kapitel 27

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Ich streckte mich ausgiebig, meine Arme dabei in alle möglichen Richtungen verrenkend. Nach ein paar Streckungen knackte mein Rücken ein Mal komplett durch und meine Schultern waren gelockert. Angenehm. Sehr angenehm.

Ich drehte mich von meiner linken Seite auf meine rechte Seite um, und klammerte mich an mein Kuscheltiereinhorn Rainbow. Ich weiß, kein sehr einfallsreicher Name, aber er passte einfach perfekt zu ihm. Außerdem war ich sieben, als ich Rainbow von Verwandten bekam, also ist das doch wohl okay für eine Siebenjährige, ihr buntes und glitzerndes Einhorn Rainbow zu nennen, oder?

Ich holte tief Luft und atmete den verzauberten Geruch nach Minze ein. Moment. Ich streckte meinen Arm nach hinten aus, wo eben noch mein Kopf war und erschrak, als ich etwas pelziges spürte. Was umklammerte ich dann da?

Erschrocken riss ich meine Augen auf und sprang von meinem Bett auf, wobei ich meine Bettdecke mit mir riss und etwas von dem Bett mit einem dumpfen Aufprall auf den Boden geschleudert wurde. Ein schmerzerfüllter Aufschrei ertönte von dem anderen Ende meines großen und geliebten Schlafplatzes und ich fragte mich, welcher Spanner sich bitte in mein Bett legte und auch noch zu mir?!

Ich schnappte mir Rainbow und versuchte, meine Stimme fest klingen zu lassen: „Ich bin bewaffnet."

Sollte ich schreien? Wegrennen? Einfach nichts tun?

„Vannah, was soll das", hörte ich eine raue Morgenstimme fragen, die ich wohl immer und überall erkennen würde.

Der spitze Aufschrei, welcher meiner Kehle entwichen war, als der vermeintliche Eindringling gesprochen hat, ebbte ab und mein Pulsschlag versuchte sich zu regulieren.

Bleib ruhig Savannah. Alles gut. Während ich versuchte, wieder regelmäßig zu atmen, sah ich wie sich Alex von dem Boden neben meinem Bett aufrappelte.

„Alex", stieß ich unter unregelmäßigen Atemstößen hervor, „Ich dachte du seist ein Einbrecher!"

Seine Haare waren verwuschelt und der Schlaf stand ihm noch in sein Gesicht geschrieben. Alex fuhr sich mit seiner rechten Hand durch seine Haare und erst dann fiel mir auf, dass er oben herum nichts trug. Ich sah auf seine perfekt trainierte, muskulöse Brust und musste wohl ein bisschen zu lange gestarrt haben, da er mich fragte, ob ich seine Brust genug angestarrt hätte. Augenblicklich fuhr mein Blick wieder nach oben in sein amüsiertes, aber immer noch von Müdigkeit gekennzeichnetes Gesicht.

„Wieso sollte sich eigentlich ein Einbrecher mit dir in dein Bett legen", fragte mich mein Freund.

Ich seufzte und knuddelte Rainbow.

„Woher soll ich das denn wissen", murmelte ich etwas beschämt.

Alex lachte rau und kam ein paar Schritte um mein Bett herum auf mich zu. Nein, dies war kein klassischer Teenieroman, die ich leider zu Hauf gelesen habe, wo mir mein Lover bloß in Boxershorts gegenüber stand. Alex trug eine graue Jogginghose, was sehr heiß aussah. Aber dann wäre da immer noch die Frage, wie wir eigentlich in mein Bett gekommen waren.

Ich räusperte mich, als Alex mich fast erreicht hatte: „Duuu.. Alex..."

Er brummte kurz, als Zustimmung weiterzureden, während er meine Bettdecke wieder auf mein Bett legte und dort ordentlich faltete.

„Wie kamen wir- ich meine haben wir- was ist passiert?"

Erst jetzt merkte ich, dass auch ich nicht typisch für mich gekleidet war. Ich trug über meinem Slip bloß ein großes T-Shirt. James oder Alex wahrscheinlich. Etwas Röte schoss mir in mein Gesicht, beziehungsweise Hitze, da ich nie wirklich errötete.

First Love, Last Love? - In Lehrer verliebt man sich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt