Ich öffnete meine Augen. Meine Haare waren perfekt glatt, meine Haut war ebenmäßig und die ganze Welt war glücklich und friedlich.
Schön wärs! Die Wahrheit war leider so: Während ich langsam aus dem Schlaf aufzuwachen schien, fühlten sich meine Beine so schwer an, als wäre ich einen 50 Kilometer Marathon gelaufen. Mein Kopf war unliebsam in ein Kissen gequetscht, während Haare vor meinem Gesicht hingen und in meinem Mund klebten. Mein Hals war so kratzig wie ein Dornenbusch und meine Augen brannten wie heiße Kohlen. Ein Stöhnen machte gar nicht die Anstalten, meinen Hals zu verlassen, sondern verebbte direkt dort.
Alles in allem, es ging es mir einfach nur echt mies!
Ich räkelte mich etwas, um etwas Leben in meine Gliedmaßen zu versprühen und öffnete meine Augen. Zwei große Augen starrten in die meinen. What the actual fudge?
„Guten Morgen, Savaaaaannah", trällerte Lola und stupste mir auf meine Nase.
Okay....
„Grmpf", murmelte ich und schloss prompt wieder meine Augen.
„Wie immer ein strahlender Sonnenschein, nein wie herrlich", sprach meine beste Freundin mit begeisterter Stimme weiter.
Ob ich sie von meinem Bett treten sollte?
„Es gibt sogar Pancakes und Waffeln, James und Matt kümmern sich darum", freute sie sich weiter, worauf ich keinerlei Regung zeigte.
Das Bewegen meines Bettes signalisierte mir merklich, dass sie von jenem gehüpft war.
„Also ich werde jetzt etwas essen gehen, wenn du nicht bald kommst, werde ich eine Methoden finden, dich aus den Federn zu bekommen", und mit diesen Worten war sie verschwunden.
Ich seufzte und drehte mich auf meinen Rücken. Warum konnte ich nicht einfach ein Leben frei von Stress oder Kummer leben?
Mit Alex war es also endgültig vorbei. Das musste ich jetzt so hinnehmen. Ob ich es wollte oder nicht. Oder du kämpfst! Das glaubst du doch selber nicht.
Vor Frust schrie ich in meine Bettdecke und begab mich dann in die Senkrechte. Pancakes. Waffeln. Auf geht's!
Unten angekommen saßen Matt, Lola, James und zu meiner Überraschung auch Kyle an dem Küchentisch und stopften sich schon ordentlich das Frühstück in den Mund.
„Blondi", begrüßte mein Cousin mich, welcher mich als Erstes sah, „da bist du ja endlich, komm, iss etwas!"
„Morgen", sagte ich nur knapp in die Runde und ließ mich auf den Stuhl neben Lola und gegenüber von James fallen, woraufhin ich meinen Kopf an die Wand lehnte.
„Alles soweit okay", fragte Matt mich.
Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen: „Klar."
„Also geht es deinem Kreislauf wieder besser", warf dann Kyle in die Runde ein.
Kreislauf. Kyle wusste nichts von Alex und mir. Unangeneeehm.
Dies war wohl nicht nur mir eingefallen, denn prompt verschluckte sich Lola an ihrem Orangensaft, James fiel sein Messer aus der Hand und Matt stieß die glücklicherweise geschlossene Wasserflasche um.
„Ehm...", fing ich an, doch fand nicht so wirklich die passenden Worte.
Was bitte sollte ich sagen? Ich hatte keine Kreislaufproblem, sondern Mister Eastwood hat mit mir Schluss gemacht?
„Das war gerade echt seltsam", murmelte Kyle und runzelte seine Stirn.
„Nein was sind wir alle tollpatschig am Morgen", versuchte Lola irgendwie die Situation zu retten, während sie ein Lachen fälschte, „Waffel?"
„Gerne", antwortete ich und reichte ihr meinen Teller.
Kyle sollte jetzt bitte einfach das Thema vermeiden, danke!
„Die haben Matt und ich mit den besten Backkünsten überhaupt zubereitet", verkündete James stolz.
„Naja, selbst wenn du noch übst, wirst du wohl nie backen können wie ich", grinste mein bester Freund.
Das Grinsen erwiderte James: „Das werde wir ja sehen."
Moooooment. Was habe ich hier verpasst? Warum verstanden die beiden sich so gut? Wann hat sich diese Bromance entwickelt?
James und Matt lösten ihre Blicke voneinander, als Kyle sich räusperte: „Dann haben wir gestern leider nicht mehr den Rest des Stückes gesehen."
„Die sterben doch eh beide", fauchte Lola und starrte Kyle böse an.
Anscheinend wollte auch sie jegliche Konversation über den gestrigen Abend vermeiden.
„Aber-", setzte Kyle, doch ich schnitt ihm das Wort ab.
„WIE AUCH IMMER, DIE WAFFELN SIND ECHT LECKER, DANKE", rief ich laut.
„Die haben die beiden Herren ja auch mit viel Liebe gebacken", sprach Lola und überreichte mir nun Pancakes.
Matt und James erstarrten gleichzeitig: „Was?"
Lola zuckte mit den Schultern: „Ja, das sagt man doch so!"
Meine Güte, was war das Frühstück gerade seltsam!
Schweigend aßen wir ein paar Minuten weiter unser Frühstück, bis Matt das Wort ergriff: „Wie sieht es jetzt eigentlich mit Joshua aus?"
Sofort war Lola Feuer und Flamme: „Er darf wahrscheinlich Montag entlassen werden. Das ist viel schneller, als ich dachte! Natürlich wird er erstmal nach Hause gehen und sich noch etwas ausruhen und von seinen Eltern über Neuigkeiten informiert werden. Aber.. Nunja.. er meinte, dass er auch etwas mit mir unternehmen wollen würde."
Lola grinste ihren Teller an und ihre Wangen wurden leicht rot. Nein, wie niedlich.
„Das ist super", freute ich mich und nahm sich kurz in den Arm, „das wird sicher super!"
„Ehm- entschuldige, wenn ich das frage, aber wer ist dieser Joshua", mischte sich Kyle in unsere Euphorie ein.
„Das ist Lolas Sache", antwortete ich und wandte mich meinem Kaffee zu.
„Oh, sorry", entschuldigte sich Lola, „Joshua war ein Komapatient, welcher letztens aufgewacht ist. Ich habe ihn kennengelernt, als ich dort vor einiger Zeit war."
„Ah okay, danke für das Erklären", bedankte sich Kyle.
Kyle reagierte echt normal. Ganz ruhig, ohne groß nach Details zu fragen. Er schien es einfach dabei zu belassen. Würde das auch so sein, wenn ich ihm von Alex erzählen würde? Oder würde er total ausrasten? Würde er uns verpfeifen? Aber es gab gar keine Beweise. Was würde Kyle tun?
*****
"
„Wer will den letzten Pancake", warf Matt in den Raum.„Ich", schrieen alle auf und lachten daraufhin.
„Also wer denn nun", fragte Matt erneut.
„James ist fett genug", antwortete ich, woraufhin James empört aufkeuchte.
„Ich brauche Nahrung, um bei Laune zu bleiben", bettelte Lola und setzte ihren Hundeblick auf.
„Ich bin nicht fett", echauffierte sich mein Cousin.
„Ich habe einfach nur Hunger", sagte Kyle wahrheitsgemäß.
Seufzend begann Matt, den Pancake zu teilen: „Wir schneiden ihn wohl einfach in fünf Stücke."
Na das war aber keine sehr große Beute für jeden Einzelnen. Er begann, die kleinen Stücke zu verteilen.
„Und nein James", sagte Matt, während er ihm sein Stück gab, „du bist nicht dick!"
„Ey, auf wessen Seite bist du eigentlich", rügte ich ihn spielerisch, doch Matt stopfte sich nur albern seinen Pancakeanteil in den Mund.
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First Love, Last Love? - In Lehrer verliebt man sich nicht
RomanceSavannah hat kein einfaches Leben. Das Schicksal verpasst ihr immer wieder Schläge und lässt zu, dass sie an sich selbst zweifelt. Doch über alles hinweg versucht Savannah, positiv zu bleiben. Begleite Savannah auf eine Reise voll Verzweiflung, H...