Nun stand ich also vor Kyles Haus. Ein seltsames Gefühl war das, wieder zu ihm nach Hause zu gehen. Ich meine klar, ich war hier erst letztens gewesen, als mich Kyle von dem Sportplatz hierhin gebracht hat. Aber das war ohne mein Wissen. Würden seine Eltern da sein? Oh Gott, hoffentlich nicht!In der Glasscheibe neben der Haustür checkte ich noch schnell meine Haare. Warum ich das tat? Ich hatte keine Ahnung. Jedenfalls waren sie in einem unordentlichen Dutt zusammengebunden, also nichts atemberaubendes.
Ich klingelte und kurz darauf wurde »es ist offen« von innen gerufen. Na alles klar, dachte ich mir und betrat das Haus. Unsicher schritt ich in den Flur, oder besser gesagt den Eingangsbereich.
„Nein, Mom, du wirst deinen Kurs nicht ausfallen lassen, du wolltest etwas über die Heilkraft der Salzkristalle lernen, also machst du das jetzt gefälligst- Oh, Savannah", erklang Kyles Stimme rechts von mir, von dem Treppenanfang, zu welchem nun mein Blick glitt, „du bist früh."
„Und du noch nicht angezogen", bemerkte ich, angesichts der Tatsache, dass er nichts als ein Handtuch um seine Hüften trug.
„Jaaa", bemerkte er zerknirscht und zog das »A« sehr lang, „ich bin dann eben Mal.. oben."
Ich nickte und er verschwand nach oben. Er sah echt heiß aus. Nicht so heiß wie Alex. Oder James. Aber heiß.
Kurze Zeit später saßen wir an dem Küchentisch, dieses Mal war auch Kyle angezogen. Er trug eine graue Jeans und ein schwarzes enganliegendes T-Shirt. Über eine Stunde lernte ich mit ihm, während wir Brownies aßen, und viel lachten. Und ich musste zugeben, dass es echt nett war.
Also beschlossen wir noch einen Film zu schauen, jedoch bestand ich darauf, ihn auf Spanisch zu schauen. Also lachten wir uns über die spanischen Stimmen der Charaktere von Harry Potter kaputt. Habt ihr Harry Potter schonmal auf Spanisch gesehen? Urkomisch! Wir waren gerade in einer Disskusion darüber, ob man Snape mögen oder nicht mögen sollte, wobei ich ihn wacker verteidigte, als Kyle etwas an meinem Hals auffiel. Genau, was hätte es anderes sein sollen, als..
„Was ist das an deinem Hals, Savannah", fragte Kyle mich und musterte meinen Hals.
Verwirrte wandte ich meinen Blick von dem Fernseher ab: „Was meinst du?"
Kyle zeigte auf meinen Hals und schlagartig fiel es mir wieder ein. Alex Knutschfleck.
„Na den Fleck", sagte mein Ex bestimmt, „warte Mal, ist das ein Knutschfleck?"
Ich zog die Strickjacke enger um meinen Körper und zog den Kragen etwas höher: „Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht!"
„Natürlich geht es mich etwas an, ich bin immerhin zwei Jahre lang dein Freund gewesen", sagte Kyle lauter und wurde zunehmend wütender.
„Ja eben, du warst mein Freund. Du warst! Mein Gott Kyle, wie oft soll ich dir das denn noch sagen", pampte ich ihn an.
Meine Worte wurden von dem Klingeln meines Handys unterbrochen.
„Wer ist das", fragte Kyle, „Savannah! Wer. Ist. Das?"
Er betonte jede Silbe so scharf, dass ich mich gar nicht traute auf mein Handy zu schauen.
„Hat dir jemand wehgetan", überlegte er nun.
Ich schnaubte auf: „Nein, wie kommst du denn darauf? Nein.. Nein! Er respektiert mich!"
Ich holte mein Handy hervor. Alex rief mich an.
„Wer ist A", fragte mich Kyle, „dein neuer Lover?"
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First Love, Last Love? - In Lehrer verliebt man sich nicht
RomanceSavannah hat kein einfaches Leben. Das Schicksal verpasst ihr immer wieder Schläge und lässt zu, dass sie an sich selbst zweifelt. Doch über alles hinweg versucht Savannah, positiv zu bleiben. Begleite Savannah auf eine Reise voll Verzweiflung, H...