Kapitel 24

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Fluchend ging ich den Flur des Krankenhauses auf und ab. Alex hat mir immer noch nicht geantwortet, und James war in Behandlung. Na toll.

Da denkt man sein Leben ist schon beschissen genug, und dann bricht der Freund seinem Cousin die Nase. Toll, echt toll. Einfach nur klasse! Okay, richtig gebrochen war sie nicht, aber angeknackst.

„Miss Sharp", erklang neben mir die Stimme einer Krankenschwester.

Ich blieb stehen und schaute sie erwartungsvoll an: „Ja?"

„Wir werden ihren Freund noch etwas zur Beobachtung bei uns behalten, aber es wird wieder vollends verheilen", erklärte sie mir, während ich einen leeren Pappbecher in meiner Hand hielt, in welchem mal Kaffee drinnen gewesen ist.

Immerhin etwas, also würde ich Alex nicht wehtun müssen.

„Wir sind nicht- wir sind kein- er ist mein Cousin, ach vergessen Sie es", winkte ich ab und wollte an ihr vorbei zu James gehen, doch die Schwester hielt mich zurück.

„Hey, was soll das", fuhr ich sie entrüstet an.

„Mister Wood schläft jetzt, er braucht Ruhe, in ein paar Stunden dürfen sie zu ihm", erklärte sie mir hochnäsig und stöckelte davon.

Als ob? Das war doch voll übertrieben! Wütend checkte ich dir Nachrichten auf meinem Handy.

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Nichts. Nada. Nothing. Warum antwortete Alex mir nicht? Und warum musste er verdammt nochmal immer so voreilige Schlüsse ziehen?

Weil du das auch tust!? Ich fluchte genervt und lief zu dem Ausgang des Krankenhauses.

Wenn das mehr so wäre wie bei Grey's Anatomy, würde ich ja eventuell dort bleiben bis James aufwachte, aber das hier glich eher einem Gefängnis. Aber Moment! Wenn Alex nicht zu mir kam, dann musste ich eben zu ihm!

Ich nahm die nächstbeste Busverbindung und nach 20 Minuten Quälerei in diesem stickigen Transportmittel stand ich vor dem pompösen Gebäude, welches Alex Zuhause war. Etwas nervös schritt ich auf die Tür zu.

Durfte ich einfach so hier auftauchen? War das zu anhänglich? Nach kurzem Zögern überwand ich mich und bediente die Klingel, dann wartete ich. Er würde lange brauchen, um zu der Tür zu kommen, immerhin war diese Villa, dieses Herrenhaus, dieses was auch immer, riesig. Ich schaute mir gerade die wunderschönen Verzierungen an dem äußeren Türrahmen an, als die Tür geöffnet wurde. Doch vor mir stand nicht Alex, nein. Es war ein älterer, streng aussehender Mann mit schütterem Haar. Er trug einen bestimmt nicht gerade billigen Anzug und seine blauen Augen stachen mir kalt entgegen.

Ich schluckte und zwang mich dazu etwas zu sagen: „Hi?"

Super, Savannah, wie immer brillant. Du bist die Beste wenn du eingeschüchtert bist!

First Love, Last Love? - In Lehrer verliebt man sich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt