Kapitel 14

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Mit einem ohrenbetäubenden Rumms war ich schlagartig hellwach.

„Lola, was zum-", schrie ich
laut los.

Sie hat mich doch wohl gerade nicht ernsthaft aus den Bett gestoßen? Oh doch, genau das hat sie!

„Hast du eigentlich eine Ahnung wie weh das gerade tat? Was sollte das bitte", rief ich weiter, während ich mich aufrappelte und meinen schmerzenden linken Arm begutachtete.

„Savannah, du hast mein ganzes Bett eingenommen, weshalb ich auf der Couch schlafen durfte, ja ganz im Ernst du lagst da und hast vor dich hin geschnarcht, während ich-", plapperte Lola empört los.

„Ich schnarche gar nicht", unterbrach ich sie wütend.

„Oh doch, meine Liebe, das hast du schon immer und wirst du auch immer. Auf jeden Fall hast du jetzt ungeschlagenen 17 Stunden geschlafen. Es ist zwei Uhr mittags, du Schlafmütze", trällerte sie nun und riss ihre Vorhänge zur Seite.

„Ah fu- Mach das wieder weg, Lola, es sticht", schrie ich und schmiss mich wieder auf ihr Bett.

Sie zog die Decke weg woraufhin ich wieder auf dem Boden landete: „LOLA!"

„In zehn Minuten gibt es Essen", lachte sie vergnügt und verließ ihr Zimmer.

Wie ich sie am Morgen hasste. Konnte man nicht wenigstens hier seine Ruhe haben? Ich war müde und verdammt nochmal hungrig, außerdem musste ich auf Klo, ein bisschen Mitgefühl wäre wohl zu viel verlangt, auch angesichts meines verzwickten Liebeslebens. Vielen Dank auch für euer niemals vorhandenes Verständnis. Und so raffte ich mich auf und schleppte mich in Lolas Badezimmer.

*****

Nach einem ausgiebigen Frühstück, beziehungsweise Mittagessen, war ich wieder zu
mir nach Hause gegangen und holte mein Handy heraus.

Sollte ich ihm schreiben? Was dachte er von mir? War es für ihn wirklich ein Fehler? Ich ging auf den Chatverlauf von Alex und tippte. Dann löschte ich das Geschriebene wieder. Ich tippte. Und löschte es wieder.

„Das ist ja zum verrückt werden", seufzte ich, ging zu dem Kühlschrank und nahm mir eine Cola heraus.

Ich setzte mich an den Tisch und starrte weiterhin den Kühlschrank an. Dann sprang ich auf und nahm erneut mein Handy. Ich überlegte und schmiss es wieder achtlos auf das große Sofa. Ich musste von außen aussehen wie eine Verrückte, dachte ich mir, als ich mein Handy aus der Sofarille fischte und erneut eine Nachricht an Alex tippte, die ich dann auch abschickte.

» Okay, es war ein Fehler, du bist mein Lehrer, habe verstanden, mach dir keinen Kopf.

Warum schrieb ich das? Warum sollte er sich keinen
Kopf machen?

Weil du nicht willst, dass er sich schlecht fühlt, belehrte meine innere Stimme mich. Aber es war doch richtig, denn er ist mein Lehrer. Nur weil er dein Lehrer ist, ist er kein anderes Wesen. Er hat genauso Empfindungen wie du. Gefühle wie Schmerz, Hass, Freude, Liebe. Liebe. Liebte er? Hat er jemals jemanden geliebt? Liebte er mich?

Wie von einer Tarantel gestochen, sprang ich auf und holte meinen Laptop. Ich entsperrte mein Baby und ging auf Internetsuche. Wovor hatte ich solche Angst? Entschlossen tippte ich mein Suchobjekt ein: Alex Eastwood. Wie immer waren einige
Blindgänger dabei, doch schließlich stieß ich auf einen Artikel von vor drei Jahren.

First Love, Last Love? - In Lehrer verliebt man sich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt