Das Gefühl des Verrats

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,, Stimmt", meinte Wanda auf Steve's Aussage.
,, Es ist kein Problem von hier aus mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen", meinte Laura von der Treppe aus.
Hope sah sie an und wollte schon zu einer Entschuldigung ansetzen, da hob Laura die Hand:,, Hope, es ist nicht deine Schuld. Ich habe ihnen erlaubt zu zuschauen."
Hope blies erleichtert die Luft aus.

Clint fasste das frühere Thema wieder auf:,, Wenn wir jetzt zurück reisen kommen wir morgen früh im Quartier an."
,,Also los", meinte Hope.

Nach einem langen Abschied zwischen Clint und seinen Kindern brachte Laura sie an den Bahnhof im Ort.
Dort hatte Wanda Schwierigkeiten mit den amerikanischen Billetautomaten und beschimpfte sie solange bis Hope ihr lachend half.
,, Das ist nicht lustig Hope", meinte Wanda beleidigt.
,, Deine Fluchwörter schon",lachte Hope weiter.

Der Zug fuhr ein und es folgte ein aus Hopes Sicht zu schnulziger Abschied zwischen Laura und Clint.
Damit dieser noch in den Zug springen konnte musste sie sich alles mit ansehen und die Tür offen halten
Als er endlich in den Zug sprang meinte sie:,, Hollywood reif."
,, Halt die Klappe", grinste Clint.
Sie gesellten sich zu Steve und Wanda.

Die Fahrt durch vertiefte sich jeder in seiner eigenen Welt.
Hope hörte die ganze Zeit Musik ab ihrem Handy, bis ihr kurz vor dem Bahnhof an dem sie aussteigen mussten der Akku aus ging.
,, Immer diese scheiss Akkus", fluchte sie vor sich in und verstaute ihr Handy in dem Kapuzenpulli der Clint ihr geliehen hatte.

Bevor sie losgefahren waren hatte Laura sie alle neu eingekleidet.
Es wäre ja nur ein bisschen auffällig gewesen wenn Steve in seinem blau-rot-weissen Captain America Anzug durch Amerikas Bahnhöfe gewandert wäre.
Also trug er einen Pulli der Clint selbst zu gross war und eine zu kurze Hose. Wanda trug ein blaues Sommerkleid, das Laura ihr geliehen hatte, ein Strickjäckchen und blaue Pumps. Hope hatte Clint und Laura überreden müssen, dass sie einfach nur einen Kapuzenpulli als Ersatz für den zerrissenen, dreckigen brauche.
Einzig Clint war in seinen eigenen Kleidern gekleidet, somit auch der einzige der normal aussah.
Im grossen Ganzen sahen sie aus wie ein zusammen gewürfelter Haufen Wildgewordener die sich an einen normalen amerikanischen Bürger gehängt hatten.

Als sie am Bahnhof ankamen der am nächsten zum Hauptquartier war riefen sie Tony an er solle sie abholen kommen.
Tony kam in seinem roten Sportwagen.
Als Hope den Wagen sah sicherte sie sich sofort den Beifahrersitz.
Als Wanda sie fragte ob ihr hinten Übel  würde meinte sie nur:,, Nö, aber jetzt müsst ihr euch auf die Rückbank quetschen. Und ich kann das Radio kontrollieren."

Im Hauptquartier musste Hope Tony und Natascha alles lang und breit erzählen.
Nach dem sie ihre Geschichte abgeschlossen hatte, wurde sie von Natascha geschickt sich auszuruhen.
Eine der Mitarbeiter brachte sie in die selbe Kabine in der sie vor einiger Zeit aufgewacht war.
Eigentlich fühlte sie sich nicht müde, doch als sie sich auf das Bett legte schlief sie in wenigen Minuten ein.

Das Bett war weg!
Mit noch geschlossenen Augen tastete Hope den Boden unter sich ab.
Sie brummte, drehte sich auf den Rücken. Dass sie auf dem Boden lag hatte sie inzwischen auch verstanden.
Also öffnete sie wiederwillig ihr rechtes Auge.
Sie sah eindeutig nicht die weisse Decke ihrer Kabine.
Sie sah irgendwelche Metallteile die in Fünfecken zusammen liefen. Abgeschlossen waren sie mit einer ebenfalls fünfeckigen Lampe, die in die Decke eingelassen war.
Nun öffnete sie auch das zweite Auge. Sie richtete sich auf und schaute sich um.
Sie sass in einem Gefäss dessen runde Wände ausschliesslich aus Glas bestanden.
Im Grunde genommen sass sie in einem grossen Konfitüreglas.

Hope liess sich zurück auf den Boden sinken.
Sie versuchte ihre Gefühle zu ordnen.
Ein Gefühl stach heraus, sie kannte es.
Es war die Wut, die sie schon oft gespürt hatte.

Sie kannte sie von Momenten in denen sie enttäuscht war.

Jetzt war sie nicht enttäuscht.

Sie fühlte sich Verraten.
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Violet EnergyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt