Epilog
»Wenn eine Straße die Wege des Lebens symbolisieren, dann waren meine zu genüge schwarz. Ich weiß, sie werden nicht immer bunt bleiben können, manchmal werden sie grau, manchmal steiler und dunkler- Aber solange du an meiner Seite bist, werden sie farbenfroh bleiben«, erzähle ich aus meiner Seele.
Deniz und ich sind am Strand, haben eine kleine Decke ausgebreitet und uns auf dieser bequem gemacht. Ich höre seinen Atemzug und ferner das Wellenrauschen. Die Wellen, die mich immer an ihn erinnert haben, sind stolz auf mich.
»Wenn unsere Kapitel Black Streets hießen, so lass uns ein neues Kapitel schreiben, gemeinsam«, füge ich lächelnd hinzu und schließe die Augen. An seiner Brust zu liegen ist mir eine Gewohnheit geworden. »Es soll wie ein Farbenspiel sein, genauso atemberaubend und warm. Es soll uns Sicherheit und Geborgenheit schenken.«
Er streicht mir über das Haar und drückt mich fester an sich. »Es soll von Izem und Deniz handeln.«
Ich blicke hoch zu ihm. Wir gönnen uns jedes Mal am Strand zu liegen, wenn wir von der Therapie kommen. Wir gehen zusammen hin, so kann ich einerseits sichergehen, dass er auch wirklich dort ist, und andererseits fällt es ihm so leichter.»Hast du deine Mutter angerufen?«, frage ich ihn. Er nickt. »Sie will herziehen. Vielleicht ist es genau das, was sie braucht.«
»Ich denke schon. Was ist mit Emir?«
Er verspannt ein Stück. »Ihn werde ich wohl nur die Ferien über sehen.«
»Wirst du ihm das mit deinem Vater erzählen? Dass dein Vater sein Vater ist?«, frage ich und werde leiser.Deniz steht auf und zieht mich mit sich hoch. Dann schüttelt er den Kopf. »In seinen Erinnerungen ist er ein guter Mensch. So soll er bleiben.«
Ich stoße mich von ihm ab und laufe am Strand entlang. Die Wellen küssen sanft meine Füße, das Wasser ist nicht gerade warm, aber nicht unerträglich kalt.Als ich merke, dass mir Deniz nachläuft, werde ich schneller. Er schnappt mich an der Teile und ich will ihm ein Bein stellen, sorge aber dafür, dass wir beide stolpern. Er fällt beinahe über mich, kann sich noch festhalten, sodass sein Gesicht nur Milimeter von meinem entfernt liegt.
Ich muss zuerst lachen. »Was ist mit Hülya?«, will ich dann wissen. Er verdreht die Augen. »Du stellst zu viele Fragen.«
»Ich muss es wissen«, widerspreche ich und lege die Hand an seine Brust. Er erhebt sich nicht, sieht mir in die Augen und ich weiß, dass er so viel mehr in ihnen sieht, als jeder andere Mensch und das verursacht ein Flattern in meiner Brust.»Sie will sich weiter um die Familienfirma kümmern. Meral und sie ziehen trotzdem um«, erklärt er dann und sein Blick wird intensiver. »Beantworte du mir lieber die Frage. Was bin ich für dich?«
Ich hebe die Brauen, will mich auf die Farben in das Blau seinen Augen konzentrieren, verliere mich aber zu schnell in ihnen. »Ich kann keine süßen Metaphern benutzen.«
Er grinst und drückt mir einen Kuss am Hals. Ich beiße mir auf die Lippe, bringe ihn zum Wanken, sodass er auf den Rücken fällt. Dann beuge ich mich über ihn und strecke ihm die Zunge heraus. »Du bist Deniz und ich bin Izem- und wir gehören zusammen.«
Daraufhin stehe ich auf und klopfe mir den Sand von der Hose.
»Das ist schöner als jede Metapher«, meint er und streckt mir die Hand, damit ich ihm hoch helfe.Es wird kälter und deshalb nehmen wir die Decke, klopfen das Sand weg und umschließen unsere Körper mit ihr. Die Routinen voller Schläge und Beschimpfungen vom Stiefvater wurden ausgetauscht durch diese kleinen Bedeutsamen Momente mit Deniz. Das hätte ich mir niemals erlaubt zu erträumen.
»Woran denkst du?«, fragt mich Deniz und ich werde emotional. Ich glaube, ich beginne, mir selbst zu verzeihen, für all meine Feigheiten und Lügen. Ich verzeihe ihm, Deniz und ich vergebe der Welt. »Ich denke daran, wie dankbar ich bin«, antworte ich deshalb und genieße die Wärme, die und die Decke schenkt.
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Dieser Epilog ist nur entstanden, weil meine vivo (vdennn ) sich das gewünscht hat, wolltest ja noch etwas von den beiden lesen.
Bin dabei das erste Bonuskapitel zu schreiben, dauert nicht mehr lange :)
Schaut doch bei meinem neuen Buch "Nur diese eine Nacht" vorbei, ist dieses Mal was kürzeres.eure hayaleyna
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Black Streets
Teen FictionIzems Welt liegt in Trümmern auf einer dieser schwarzen Straßen, auf denen kalter Wind weht. Ihre Hoffnung verlässt sie, eingepackt in dem Koffer, den ihre Schwester hektisch dem Fahrer reicht. Aber wieso verlässt sie sie? Wieso geht sie allein, ob...