Kapitel 23.

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Nervös starrte ich auf mein Handy, welches von der einen Hand zur anderen flog.
Es könnte sich jetzt um Sekunden, Minuten aber auch um Stunden handeln, bis es einen Ton von sich gab und ich mich auf den Weg zum Strand machen müsste.
Vielleicht hatte er ja auch keine Zeit und ich könnte mich in Gesellschaft von einer Decke, einer Chipstüte und Einstein wieder in's Bett legen.

Leicht ungeduldig wollte ich mein Handy schon auf meinen Nachtisch legen, als es vibrierte.
Shit, shit, shit.

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Von: Jamie
An: Alissa

Und????
Seid ihr schon am Strand?;3

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Gott, würde mich nicht wundern, wenn sie mit einem Fernglas am Strand hockt und wartet.
Mich auch nicht.

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Von: Alissa
An: Jamie

Nein... Er hat noch nicht geantwortet.
LG

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Tja, wenn er sich nicht meldet... Sein Pech. Dann kann ich mich eben noch besser von ihm fernhalten. Die anderen Idioten erwähne ich erst gar nicht. Die haben's sich mit mir verspielt.

Mein Handy vibrierte nochmal.
Seufzend nahm ich es und riss kurz darauf die Augen auf. Hätte das nicht Jamie sein können?
Oder sonst eine von meinen imaginären nicht existierenden Freundinnen?

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Von: Paul
An: Alissa

Hey Alissa,
Freue mich dass du kannst;D
Wie wär's mit in einer halben Stunde? Ich kann jetzt sofort.
LG Paul

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Von: Alissa
An: Paul

Ok in einer halben Stunde am Strand.
Bis dann.

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Vollkommen unmotiviert machte ich mich langsam auf den Weg nach unten

Einsteins gelbe Augen folgten meinem Geschlürfe bis zur Zimmertür, bis er schließlich den Kopf in meinem Kissen vergrub und schnurrte.
Dummer Kater. Der kann in meinem Bett chillen, während ich mich mit einem halbwegs fremden Typen Treffen muss.
Wart ihr schon mal auf euer Haustier neidisch?
Ich bin es definitiv.

Du musst in einer halben Stunde da sein.
Schluss mit deinem übermotivierten Rumgehüpfe.
Ich schieb dir dein Rumgehüpfe gleich sonst wo hin.
Genervt trampelte ich die Treppe runter.

„Dad?“, rief ich und als keine Antwort kam rief ich nochmal:„Daaad?“
„Im Keller, Schätzchen.“
Ich machte eine halbe Drehung in Richtung Kellertür und streckte meinen Kopf ein wenig rein.
„Ich bin weg.“ Sehr informativ.
„Wo?“
„Da wo du nicht sein wirst.“
Ich schmunzelte leicht und stellte mir vor, wie Dad gerade mit den Augen rollte und nun zu einer Antwort ansetzt.
Na?
3...2...1...
„Na gut, viel Spaß bei dem was du auch immer vorhast.“
Dad ist echt der beste.

Grinsend lief ich zur Haustür und inhaliert die frische Luft, welche mir entgegenströmte, als ich sie öffnete.

Halt stop, du bist schlecht gelaunt.
Jetzt kratz dir dieses Grinsen von den Lippen, sonst denkt noch wer, du freust dich darauf.

Sofort setzte ich ein Pokerface auf und machte mich auf in Richtung Strand.
Jaaa, Spaß und Freude...
Nicht.

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Ok, wenn Paul kommt werde ich so abweisend wie möglich sein, damit er sich wieder von mir entfernt und mich in Ruhe lässt.

Wenn er dein wahres Ich kennenlernt, wird er sowieso wie ein Kind in einem Vergnügungspark freiwillig abzischen.
Du bist nur das billige Magazingeschäft an dem alle vorbei gehen, aber von keinem beachtet wird.
Danke auch. Wirklich.
Überhaupt nicht verletzend oder so.
Gern geschehen, Honey.
Huch, da kommt er ja.
Paaaauli, Vergnügungspark.
Kann man dich töten?
Nope, nur wenn du Selbstmord begehst.
Wo ist die nächste Brücke?
Nicht hier.
Dumpfbacke, das weiß ich auch.

„Hey.“, rief er und umarmte mich.
Okay... Warum muss der denn so fröhlich sein.
„Hey.“, erwiderte ich und brachte sogar ein Lächeln zu Stande.
„Wollen wir erstmal einfach ein bisschen am Wasser langgehen? Wir können ja später auch noch auf die Klippen.“, fragte er und schaute mich an.
„Können wir machen.“, antwortete ich und versuchte unauffällig den Sand aus meinen Schuhen zu bekommen.

Warum habe ich mich darauf eingelassen?

Wenn ihr jetzt denkt, wir Reden über Gott und die Welt, wie irgendwie die meisten, liegt ihr komplett falsch.
Während wir hier am Wasser entlang gingen, herrschte einfach nur Stille.
Ab und zu kickte einer von uns einen Stein weg, aber das war's dann auch schon.
Aus dem Augenwinkel konnte ich öfters sehen, dass Paul den Mund öffnete, ihn dann aber wieder schloss.

Deswegen blieb ich einfach stehen und guckte ihn an.
Nach gut 3 Schritten sah er sich schließlich auch mal um und drehte sich dann verwirrt um.
„Was ist?“, fragte er und kam wieder ein Stück auf mich zu.
Ich grinste kurz und sagte dann:
„Du möchtest doch die ganze Zeit etwas fragen. Also frag!“
Auffordernd sah ich ihn an und er kratzte sich kurz am Nacken bevor er nickte.
„Ok. Warum warst du heute in der Schule so komisch. Du wolltest regelrecht weg von mir. Hab ich was falsch gemacht?“

Ooouuh, war ja klar dass er das nicht vergisst.
Naja, wenn wir hier jetzt schon Ernst Reden, kann ich es ihm ja auch gleich erzählen.

„Ja... Also das ist etwas schwierig.
Es ist nur... Ich wollte mich komplett von eurer Gruppe fernhalten, wegen dieser Sache. Du weißt welche.
Und dann kommst du wieder, und plötzlich willst du was mit mir unternehmen. Mit mir. Mit der geistig gestörtesten Person auf diesem Planeten.
Ich verstehe auch vieles nicht, aber was ich verstehe, ist dass ich mich wirklich von euch ferngehalten sollte, es aber wegen dir nicht kann, ok?
Ich glaube es wäre wirklich besser, wenn wir uns einfach so wie vor dieser ganzen Sache verhalten. Du kanntest mich nicht, ich hatte nichts mit dir zu tun.“

Geschockt schaute Paul mich an und ich hielt einfach seinem Blick stand.
„A-aber, was? Warum?“
Plötzlich wechselte sein Gesichtsausdruck von geschockt zu wütend.
„Sind jetzt diese drei Flachpfeifen das Problem? Willst du deswegen nichts mit mir machen?“, fragte er laut.
Ich nickte leicht und er schnaubte wütend.
Jetzt wo er es so aussprach hörte es sich schon irgendwie übertrieben an.
„Alissa, bitte. Ich kann mich nicht von dir fernhalten. Ich...
Ok, scheiß drauf...
Ich hab mich in dich verliebt und deswegen kann und werde ich mich nicht von dir fernhalten.“
Nach diesen Worten drehte er sich um und stürmte in den Wald.
Und ließ mich komplett weg mit den Nerven und schockiert, am Strand zurück.

Hey Leutiiis,
Das war das nächste Kapitel.
Wann jetzt das nächste kommt, kann ich aber wirklich noch nicht sagen, ich muss erst mal wieder Ideen sammeln.

Bis dahin
LG;)

Bis(s) du mir vertraust [Nicht Überarbeitet] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt