Kapitel 12. *Lesenacht*

7.1K 262 10
                                    

Noch 10 Minuten.
Aufgeregt saß ich hier, zwischen meinem Bruder und Naomi und wusste nicht, wohin.
Verdammt, wie kann ich mich so um eine fremde Person sorgen, von der ich nicht mehr weiß als den Namen.
Und dass er zu der Gang gehört, die ich zutiefst verabscheue.
Oh man, was habe ich bloß gemacht.
Ich wollte mich verändern.
Und jetzt sitze ich hier zwischen Bitches und meinem Bruder und hoffe, dass es einem Jungen, den ich eigentlich verabscheuen sollte, gut geht.
Wie tief bin ich gesunken.

Ich räusperte mich kurz und stand dann auf.
„Ich geh schon mal zu Sport."
Tyler grinste mich kurz an, er und Jacks hatten nicht in meinem Kurs Sport, mein Bruder nickte und Naomi schenkte mir nicht mal den Bruchteil einer Sekunde Aufmerksamkeit.
Sie machte sich gerade an Kyle ran und oha...Nicht gerade vorsichtig...

Entmutigt seufzte ich, nahm meinen Rucksack und verließ die Cafeteria.
Auf dem Weg zur Sporthalle, dachte ich nach.
Ich war ein nichts.
Keine Bedeutung.
Außer meinem Aussehen, was vielleicht einigen Jungs nun ja, hormonelle 'Probleme' beschwert.

Die drei Plastikpuppen von Mädchen hatten sowieso von Anfang an nur vor, an meinen Bruder und seine Freunde ranzukommen, mehr nicht.
Aber das hat mich ehrlich gesagt kein bisschen gewundert, ich hatte sie von Anfang an durchschaut und nur gute Miene zum bösen Spiel gemacht.

Doch das schlimmste:
Mein Bruder hatte sich verändert.
Nicht zum positiven ehrlich gesagt.
Er ist zu so nem richtigen Aufreißer mutiert.
Keinen Gedanken, nicht so wie früher, an die kleine Schwester zu verschwenden, scheint für ihn ja kein Problem mehr zu sein
Toll, und ich dachte ich könnte mich mit seinem Freunden anfreunden.
Aber das war wohl auch nur alles gespielt.
Sie hatten mich nur beachtet, weil ich Jaydens kleine Schwester bin.
Nein, für die komplette Schule bin ich jetzt nicht mehr Alissa Stord, sondern Jayden Stords Schwester.
Leicht schluchzend setzte ich mich auf einen Stein am Rand des Weges, legte meine Hände vors Gesicht und weinte stumm vor mich hin.

Plötzlich hörte ich Schritte und hob meinen Blick.
Ein paar Meter entfernt von mir standen Jared, Kim und Embry und schauten mich mit großen Augen an.
Schnell legte ich wie er meinen Kopf in den Schoß und holte zitternd Luft.
Ich bin kein eigener Mensch mehr.
Er ist nicht mehr mein Bruder.

Ich weinte noch doller und schämte mich nicht mal dafür, dass die mich gerade beobachteten.

Auf einmal spürte ich eine warme Hand die meinen Rücken auf und ab fuhr.
Es fühlte sich angenehm an und mein Schluchzen wurde deutlich weniger und leiser.

Als ich ich dann vollständig beruhigt hatte, blickte ich müde auf und neben mir hockte die Person, mit der ich jetzt am wenigsten gerechnet hätte...

Oh spannend, spannend.
Ich überlege ob ich nicht den nächsten Teil, der müsste nämlich etwas länger werden, nach der Lesenacht schreibe.
Soll ich das heute Abend noch bei der Lesenacht machen oder die Lesenacht jetzt beenden?
Wenn ich es nicht mehr heute Abend machen würde, könnte ich mir mehr Zeit lassen und es würde was qualitativ besseres rauskommen.
Aber es ist eure Entscheidung;)

Bis(s) du mir vertraust [Nicht Überarbeitet] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt