Kapitel 32. *Lesenacht*

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„Ich würde sagen ganz am Anfang der Story.", legte Jamie fest und legte sich so auf mein Bett, dass sie ihren Kopf auf ihre Arme stützte und mich nun erwartungsvoll anblickte.
„Okay... Dann würde ich sagen an dem Tag wo Paul zurück kam..."

Nun hatten wir die komplette Aufmerksamkeit und ich sah aus dem Augenwinkel wie sogar Lahote jetzt den Blick vom Bildschirm abwandte.
In der Klasse war es still bis ich im nächsten Moment durch einem Krachen zusammenzuckte.
Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und sah wie unter dessen Tisch ein Handy mit nun zersprungenem Display lag.
Anscheinend Lahotes.
Verwirrt guckte ich in seine Richtung und sah wie er mich einfach nur anstarrte.
Ich zog eine Augenbraue nach oben und starrte unbeeindruckt zurück.
Er hatte die Augen aufgerissen und den Mund leicht geöffnet.
In seinen Augen war ein reines Gefühlschaos zu sehen, was ich stolz auf meine Veränderung schob.

„Scheiße...Nicht dein Ernst Paul.", hörte ich Jared neben ihm murmeln.
Ok...Jetzt bin ich richtig verwirrt.
Was soll nicht sein Ernst sein?
Fragend guckte ich Jared an, doch dieser guckte gerade zu Paul.
Embry saß, zu meiner Belustigung, nur daneben und starrte auf den Tisch.

Ein Räuspern ließ mich wieder umdrehen und ich erschrak als Mrs. Albecs direkt vor meinem Tisch stand.
Schnell hatte ich mich wieder gefasst und sah nun sie fragend an.
„Keine Gespräche im Unterricht Mrs. Stord, Mr. Cameron. Und sie, Mr. Lahote, kriegen eine Verwarnung. Handys ohne meine Erlaubnis im Unterricht zu benutzen, ist untersagt. Und jetzt sein sie bitte leise. Ich will meinen Unterricht fortführen."
Ich warf Jared noch einen letzten todbringenden Blick zu, bevor ich mich umdrehte und gelangweilt dem Geschwafel der Albecs lauschte und die Blicke, welche sich in meinen Rücken bohrten, ignorierte.

„Wie jetzt? Der hat sein Handy zerbrochen und dich dann unentwegt angestarrt? Ooohh wie süß.", schwärmte Jamie und ich musste leicht über sie grinsen, wurde aber wieder ernst sobald ich weiterredete.

Vor mir hockte Paul, der Paul.
Paul Lahote, der bevor Jayden und die anderen gekommen sind, der größte Player war, den es nur gab.
Er hatte mich nicht beachtet und dann diese Situationen vorhin...
Ich verstehe diesen Kerl einfach nicht.

Und nun hockt er hier, bei mir streicht mir über den Rücken und sieht mich mit großen Augen an.
Mit wunderschönen Schokoladenteichen in denen ich mich gerade zu verlieren drohe.
Er sieht mich so an, als ob ich wir uns schon ewig kennen und ich fühle mich seit langem geborgen.
Er ist einfach nur hier. Ein Mann.
Eine Tat.

Vorsichtig, als ob ich durch ein falsche Bewegung zerbrechen würde steht er auf und zieht mich sanft nach oben.
Als ich meinen Blick vom Boden dann zu ihm richtete, war es endgültig um mich geschehen.
Diese Augen. Voller Sorge.
Wie kann er mich so ansehen?
Er kennt mich nicht.
Er weiß nicht wie ich mich fühle.
Oder doch?

Irgendwann löste ich meine Augen von seinen und ging einen Schritt zurück.

Oh man, seine Nähe fehlt mir jetzt schon.

„Ich verstehe das doch jetzt richtig oder? Also du wolltest dich wegen Jake, Quil und Embry verändern und hast dich deswegen... Nunja, etwas weiblicher gekleidet. Dann bist du mit zu den Beliebten gegangen, aber dort haben dich dann dein Bruder und die anderen Typen, außer dieser Tyler, versetzt. Dann bist du weggegangen und bist in Trauer versunken und unser Held Lahote hat dich getröstet. Naaaw... Erzähl weiter, das ist so niedlich."

Ich spürte seinen Blick auf mir und zwang mich, alles außer ihn anzugucken.

Als das nach einer Weile immer noch so war, räusperte ich mich kurz und fragte dann mit möglichst fester Stimme:„Kannst du mich jetzt nach Hause fahren? Ich möchte nicht den ganzen Tag in Unterholz rumstehen und mich anstarren lassen."
Einen Moment guckte er mich überrascht an, blinzelte dann und zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich bring dich nachhause..." Erleichtert atmete ich aus.
„...wenn du mit mir ausgehst."
Warte...WAS?
Paul Lahote will mit mir ausgehen?
Mit mir? With me? Avec moi?
Nicht sein Ernst oder?
Ok ich hyperventiliere, hat jemand ne Tüte oder vielleicht würden da ja Stromschocker eher helfen...
Warum rege ich mich überhaupt so auf, es ist nur Paul.

Genau genommen Paul Lahote, süßer, heißer, hübscher Kerl der zu der beliebtesten Gang des ganzen Reservats gehört. Details Süße, Details.

Jetzt auch mal die Klappe halten du nerviges Geschöpf, was in meinem Geist rumschwirrt.

Naja zurück zum eigentlichen Thema.
Sollte ich einfach ja sagen und mit ihm ausgehen? Danach lässt er mich in Ruhe und ehrlich gesagt habe ich gerade null Bock hier weiter rumzustehen.
„Ok, ich mach's."

„Er hat dich mit zu sich Nachhause genommen? Oh mein Gott ich hyperventilier gleich auch... Aber wiederum könnte ich jetzt dein Vergangenheits-Ich töten weil du da weg wolltest. Ich mein Hallo? Wie süß ist das denn bitte, Ally? Und dann hat er dich auch noch nach einem Date gefragt... Du hast so ein Glück Alissa Stord."

Wer ist eigentlich euer Lieblingscharakter in dieser Geschichte?🤔😊

Bis(s) du mir vertraust [Nicht Überarbeitet] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt