Kennt ihr diese Momente im Leben, wenn ihr einfach in eurem Bett liegen bleiben wollt und die restlichen die Erde bevölkernden Existenzen einfach vergessen und ignorieren wollt?
Genau so fühle ich mich gerade. Dazu kommt noch eine wunderschöne Erkältung die sich natürlich denkt: Ach komm, der guten Alissa geht es ja nicht ohnehin schon schlecht genug, schieben wir mal noch gleich ne fette All-inclusive-Erkältung hinterher.Ein Hustenanfall ließ meinen erschöpften Körper beben und ich ließ stöhnend meinen dröhnenden Kopf wieder auf mein Kissen fallen.
„Ich hasse mein Leben", murmelte ich heiser und schloss meine Augen nocheinmal kurz, ehe ich mich langsam aufrichtete und zuerst einmal gegen den aufkommenden Schwindel ankämpfte.
Als der nach ein paar Sekunden dann zum Glück wieder nachließ, schlurfte ich ins Badezimmer und stellte mich unter die Dusche.
Ich legte meine Stirn gegen die kühlen Fliesen der Wand und schloss abermals meine Augen. Meine Gedanken drifteten immer wieder zu dem gestrigen Tag zurück.
Ich konnte und wollte immer noch nicht glauben was ich gesehen hatte.
Dafür gab es einfach weder eine medizinische, noch eine wissenschaftliche, noch irgendeine andere plausible Erklärung.
Was war Paul für ein Wesen?
Gab es Werwölfe? Wie in den Filmen?
War er einer? Gab es noch andere übernatürliche Kreaturen die friedlich und unbemerkt mit uns Menschen die Erde besiedelten?
Es fühlte sich an als würde ein winzig kleines Männchen mit einem Vorschlaghammer meinen Schädel bearbeiten, so doll schmerzte er.Nach ungefähr 15 Minuten in der Dusche wickelte ich ein Handtuch um mich und stellte mich zuerst vor den Spiegel.
Heilige Mutter Maria... Das Mädchen welches mir entgegenblickte sah aus wie ein Zombie. Ich stieß einen Laut aus, welcher sich zum Teil verzweifelt und zum Teil nach einem ironischen Lachen anhörte.
OK, egal. Mir geht's dumm also kann ich heute auch wie ein Penner zur Schule gehen.
Ich griff also nach einem Haargummie und band meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen. Sogar zu unmotiviert um meine wie immer gefühlt Kilometer tiefen Augenringe abzudecken, ging ich also erstmal zurück in mein Zimmer.
Dort öffnete ich meinen Schrank und angelte mir eine schwarze Jogginghose und einen weinroten Hoodie aus den Klamottenbergen, welche durch einfaches Reinstopfen und Reinwerfen der Kleidung entstanden waren, raus.
Ich zog mich an und schlurfte dann, meine Schultasche über meine Schulter hängend, die Treppe hinunter und in das Esszimmer, wo mein Vater bereits am Frühstücken war.
„Du siehst ein wenig blass um die Nase aus, Spätzchen. Geht es dir gut? ", fragte er mit einem kurzen Seitenblick und ich stöhnte auf.
„Ja klar mir geht es blendent. Mein Nase fühlt sich an wie ein Wasserfall höchstpersönlich und mein sonstiger Körper ist eine gefühlte Sahara, aber sonst ist alles super, Dad.", gab ich sarkastisch von mir und setzte mich an den Tisch.
Ich füllte mir Joghurt und ein wenig Müsli in ein Schälchen und fing dann langsam an zu Essen.
Mein Vater warf mir einen leicht schmunzelnden Blick zu und sah dann wieder auf seine Zeitung.
„Na dann bist du doch sicher höchstmotiviert für die Schule.", meinte er dann neckend und ich schenkte ihm ein halbherziges Lächeln, welches jedoch von einer Kopfschmerzwelle sofort wieder unterdrückt wurde.
Ich legte seufzend meine Stirn auf das kühle Holz des Tisches und schloss erschöpft die Augen.
„Sicher dass du nicht vielleicht Zuhause bleiben möchtest?", fragte er dann sanft und ich schüttelte entschlossen meinen Kopf.
Wenn ich heute nicht zur Schule gehen würde, würde ich mir Zuhause den ganzen Tag meinen Kopf über die geschehenen Dinge zerbrechen. Vielleicht würde ich so wenigstens durch Jamie ein wenig Ablenkung bekommen.„Nein Dad. Wir schreiben heute einen wichtigen Test den ich auf keinen Fall verpassen darf.", versuchte ich also so überzeugend wie möglich rüberzubringen. Mein Vater musterte mich einen Moment und seufzte dann.
„Na gut, wenn du meinst."Ich lächelte ihm nocheinmal gezwungen zu und stellte mein Geschirr in die Spülmaschine, bevor ich meine Tasche nahm und nach einer knappen Verabschiedung raus ging.
Als die kühle Luft meinen Körper ummantelte, zog sich eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper und ich kuschelte mich noch tiefer in meine Jacke. Seit wann war es bitte im Sommer so kalt?
Ich setzte mich auf die Bank der Bushaltestelle und fuhr mit meinen Augen die Umrisse der grauen Steinplatten auf dem Bürgersteig nach.
Nach nicht einmal 5 Minuten kam dann der Bus und ich setzte mich auf einen leeren zweier Platz.
Als der Bus ruckelnd losfuhr schweifen meine Gedanken zu dem bevorstehenden Treffen mit einigen gewissen Personen.
Es war so gut wie gesetzt, dass die LaPush- Gang von dieser ganzen... Wolfs Geschichte... Bescheid wusste.
Tief in meinem Inneren bildete sich langsam eine komische Vermutung die sich immer mehr in den Vordergrund rückte. Unzwar dass es zwischen den Mitgliedern der LaPush-Gang und Pauls Verwandlung in einen Wolf irgendeinen Zusammenhang gab... Aber wahrscheinlich bildete ich mir das auch nur ein und ich hatte solche Gedanken nur wegen meinem aufgewühlten Gemütszustand.
Warum genau musste ich jetzt schon wieder an Paul denken?
Er hatte es irgendwie geschafft, dass ich ihn nicht nur als einen Fremden sah. Ganz im Gegenteil. Dieser Typ hatte es innerhalb kürzester Zeit geschafft sich in mein Leben zu schleichen und genauso schnell hatte er es jetzt geschafft, dass ich wegen dieser surrealen Aktion einerseits verletzt und andererseits noch faszinierter von ihm war.
Ja, ihr hört richtig. Diese Wolfsverwandlungssache schreckte mich keinesfalls ab. Ich war vielmehr verletzt, dass Paul mich seit wir uns kennengelernt hatten angelogen hat.
Im Grunde genommen wusste ich überhaupt nichts mehr über ihn. Nicht was er war. Und ich nicht wer er war. Und dazu kam ...„Entschuldigen Sie aber ich hatte eigentlich vor heute nochmal hier wieder weg zu fahren. Ich bin zwar Schulbusfahrer, habe deswegen aber auch so meine negativen Erinnerungen an die Schulzeit und diesen Ort. "
Ich fuhr herum und sah wie der Busfahrer neben meiner Sitzreihe stand und mich erwartungsvoll und ein wenig genervt anblickte.
Ich erhob mich so schnell wie möglich und schob mich an dem Busfahrer vorbei um schnell aus dem Bus zu kommen.Als ich dann draußen stand atmete ich einmal tief durch, straffe die Schultern und betrat den Schulhof.
Als hätte irgendeine Anziehungskraft meinen Blick direkt in die eine Ecke des Hofes gelenkt, blieben meine Augen an der gewissen Gruppe hängen.
Jamie stand wieder bei ihnen und...
Oh verdammt...
Ein gewisser junger Mann, der bei mir neuerdings für ein erhöhtes Herzstillstand Risiko sorgte, stand ebenfalls dort. Zwischen Jacob und Jared.
Als hätte er meinen Blick gespürt schoss sein Blick zu mir und er guckte mich mit so einer Intensität an, dass ich nach Luft schnappen musste und aufpassen musste, dass mir nicht die Beine weggeklappten.
Mir wurde heiß und kalt und ich konnte gerade nicht sagen ob es an meiner Erkältung oder an Paul lag.
Ich konnte im seinen Augen so viele verschiedene Emotionen sehen und doch konnte ich keine davon wirklich benennen.Auf einmal tauchten vor meinem inneren Auge einige Bilder auf.
Wie ich Paul das erste Mal begegnet war. Wie er mich tröstete. Wie wir miteinander redeten, lachten.
Wie wir uns am Strand trafen und er mir seine Liebe gestand.
Wie er total wütend durch Tyler's Flirtversuche in den Wald stürmte.
Wie er sich in einen Wolf verwandelte.Ich blinzelte und wandte schnell meinen Blick ab.
Mit starrem Blick und ohne mich noch einmal umzugucken ging ich zielstrebig in Schule.
Als sich die Eingangstür hinter mir schloss lehnte ich mich erst einmal an die Wand.
Ich atmete tief ein und aus und versuchte mein Herz, welches einen gefühlten Marathon veranstaltete, zu beruhigen.
Mein Kopf dröhnte und ich schwitzte und fror gleichzeitig.
Wie heute morgen setzte ein ziemlich starkes Schwindelgefühl ein und ich kniff mir fast schon verzweifelt in den Arm, um nicht doch noch umzukippen. Warum hatte ich mich nochmal dazu entschieden heute in die Schule zu gehen?!Sooo Leutiiis,
Endlich mal wieder ein neues Kapitel von mir. 😅
Die Geschichte geht langsam immer mehr aufs Ende zu und ich hoffe einfach dass ihr sie noch immer mit Interesse lest und sie sich nicht zu lang zieht.
Ich lege wirklich sehr viel Wert auf eure Meinungen und bin jedem der einen Vote oder gar einen Kommentar da lässt unglaublich dankbar. 🙈💕
Mal sehen wann das nächste Update kommt🤣
Bis dann
LG;)
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Bis(s) du mir vertraust [Nicht Überarbeitet]
Fiksi PenggemarAlissa Stord ist die Verrücktheit in Person und wohnt zusammen mit ihrem Vater in La Push. Ihre Eltern trennten sich als sie 13 war und ihre Mutter zog dann mit Alissas Bruder weg. In der Schule hatten ihre besten Freunde Jacob, Quil und Embry imme...