Kapitel 43.

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„Da nun hoffentlich alle hier nach eine halben Stunde versammelt sind, gebe ich euch nun eure Zelte. Bitte teilt euch in Zweier-Gruppen oder Dreier-Gruppen ein und stellt euch so hin, dass ich diese erkennen kann. Ach und bevor hier irgendwelche Missverständnisse entstehen, bitte teilt euch geschlechtergetrennt ein.", erklärte uns Mrs. Albecs in einem genervten Tonfall. Währenddessen stellte ich mich innerlich schon darauf ein, in einem Einzelzelt zu schlafen, da ich niemanden Weibliches in diesem Kurs kannte beziehungsweise mochte.

Nach und nach bildeten sich kleine Grüppchen aus Zweier- und Dreierpaaren und immer weniger einzelne Personen standen um mich herum.
Ich biss mir leicht frustriert auf die Lippe und ärgerte mich über die Tatsache, dass ich nie soziale Kontakte pflegte. Hier wäre es mir sicher zugute gekommen, ein paar Mädchen zu kennen.

Weitere 3 Minuten später war ich mit einem rothaarigen Mädchen und einem Jungen, welche ich aus welchem Grund auch immer noch nie bemerkt hatte, die einzige Alleinstehende.

Mrs. Albecs runzelte die Stirn, massierte für einen kurzen Moment ihr Kinn, bis sie schließlich mit erhobenem Zeigefinger auf uns zu kam und eindringlich sagte:„Damit eine Sache klar ist: Ihre Gruppe ist eine Ausnahme. Ich will im Nachhinein keine Schwangeren haben und wären nicht jegliche Zelte schon befüllt, würde ich das auch niemals machen.
Also: Orey, Jenson und Stord, sie bilden die letzte Gruppe. "

Ich starrte die alte Lehrerin an und mein rechtes Auge zuckte verräterisch überfordert.
Unmotiviert schlurfte ich zu meinen Zeltgenossen und hätte im nächsten Moment fast schon den nächsten Herzinfarkt bekommen.
Den verliebten Blicken, welche die beiden austauschen, zufolge kannten sie sich, und das nicht erst seit gestern.
Mit einem leicht gequälten Lächeln stellte ich mich neben sie und ließ ein leises "Hey" über meine Lippen kommen.
Sie drehten sich beide zu mir und grinsten mich offen an. Oh Gott, zu viel Fröhlichkeit.
Das Mädchen hielt mir ihre Hand hin und begrüßte mich lächelnd:„Hii, du bist Alissa Stord oder? Ich bin Hailey Jenson und das ist mein Freund Ryce Orey. Richtig cool dass wir in einem Zelt sind."
Ich grinste halbherzig und erwiderte :„Ja richtig cool. "
Leicht hilfesuchend drehte ich mich ein Stück zur Seite und begegnete einem paar braunen Augen welche mich ein wenig amüsiert beobachteten.
„Baby fängst du schonmal mit dem Zelt an? Danke, Schatz." Ich hörte Haileys Stimme nur im Hintergrund und erschrak als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Sofort brach ich den Blickkontakt mit Paul ab und guckte stattdessen in Haileys grüne Augen.
„Also jetzt mal ehrlich, ich hab ja schon einiges von euch beiden gehört und das vorhin im Bus war auch eindeutig, sowie dieser heiße Blickkontakt jetzt gerade. Seid ihr zusammen? "
Penlich berührt schob ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und antwortete:„Nein, es ist irgendwie kompliziert." Ich wusste nicht warum ich jetzt hier mit einem fremden Mädchen rumstand und über Paul redete, aber irgendwie verließen die Worte fast automatisch meinen Mund.
„Na wenigstens merkt man bei euch beiden dass ihr, obwohl es scheinbar kompliziert ist, vollkommen ineinander verschossen seid. Also ein kleiner Tipp von mir: Krall ihn dir jetzt auf der Klassenfahrt einfach mal und geht irgendwohin, wo ihr alleine seid. So ein Gespräch schafft jegliche Unklarheiten aus dem Weg.", plapperte Hailey auf einmal wie ein Wasserfall drauf los und ich konnte nicht anders als sie bedröppelt anzugucken.
Jetzt gab mir auch noch ein fremdes Mädchen Beziehungstipps.
Ich sollte echt mal versuchen mein Leben in den Griff zu bekommen.

Dennoch bedankte ich mich kurzerhand, was sollte ich auch sonst tun wir lebten die nächsten Tage im selben Zelt, und wir gesellten uns zu zu Ryce, um ihm beim Aufbau zu helfen.

Ein paar Stunden später, es war schon   dunkel, saßen ich, Hailey und Ryce im Zelt und unterhielten uns über Gott und die Welt, da ertönte die Stimme der Albecs.
„Alle raus aus den Zelten, wir sammeln uns hier draußen.
Nehmt eine Taschenlampe mit und zieht euch warm an. In fünf Minuten seid steht ihr hier vollständig in einem Kreis."
Das hörte sich, meiner perfekten Camping-Kenntnisse zufolge, stark an, als würde uns eine Nachtwanderung bevorstehen.

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