Man hörte nur noch laute Jubelschreie von meinen Mitschülern Wir bestanden alle unsere Abiturprüfungen und das war für einige ein Grund zu feiern . Melek kam auf mich zu gerannt und wir umarmten uns fest. Sie war meine beste Freundin seit der Grundschule!
"Jetzt können wir uns in shaa Allah die Studiengänge zusammen anschauen! " sagte sie überglücklich und ich freute mich mit ihr. Das war nämlich unser beider Traum, seit der Mittelstufe. "Ja in shaa Allah!" sagte ich dann. Nach dem wir unsere Ergebnisse bekamen, durften wir auch schon gehen. Melek und ich gingen zusammen in die Moschee und beteten dort. Wir beide lernten uns damals sogar im Arabischunterricht kennen. Wir saßen neben einander und wurden auf Anhieb Freunde. Wir lernten zusammen Arabisch und wir fingen auch ab der Mittelstufe an zusammen Kopftuch zu tragen. Melek war nicht nur meine beste Freundin, sie war wie meine Schwester, die mich bei allem unterstütze! Auch unsere Mütter waren sehr gut befreundet, sie lernten sich kennen als sie uns jeden Freitag vom Arabischunterricht abholten.
Meine Mutter musste sich fast ganz alleine um mich und meine Geschwister kümmern, da mein Vater rund um die Uhr in seiner Firma war.
Wir hatten dadurch zwar immer genug Geld Alhamdulillah, aber andererseits hatte er fast nie Zeit für uns und kam dadurch auch vom Islam ab! Möge Allah ihn rechtleiten, Amin.
Wenn er mal da war behandelte er uns nicht sonderlich gut, dass kam aber auch davon, dass er Alkohol konsumierte, Subhanallah! Was Geld aus den Menschen machen kann. Wie dem auch sei, Melek und ich verließen dann die Moschee und gingen dann nach Hause. Sie wohnte zum Glück nur ein paar Straßen entfernt, weshalb wir fast den selben Heimweg hatten.Wir redeten über alles mögliche, bis wir auch schon vor dem Hochhaus standen, indem Melek wohnte. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich lief den restlichen Weg nach Hause. Ich klingelte an der Tür und innerhalb kurzer Zeit öffnete meine Mutter. "Salam Alaykum♡" sagte ich glücklich. "Wa Alaykum Salam♡ und bestanden??" fragte sie neugierig. Ich nickte eifrig und meine Mutter schloss mich in die Arme. Wir gingen zusammen rein und setzten uns ins Wohnzimmer. "Dein Vater hat vorhin angerufen, er meinte er hatte heute einen wichtigen Termin und muss das jetzt mit uns besprechen, aber deinen Namen hat er dabei besonders oft erwähnt." sprach meine Mutter. "Was denn für ein Termin? Und was hat das mit mir zu tun?" hackte ich nach, doch sie zuckte nur mit ihren Schultern. Ich dachte mir nichts dabei und wir redeten weiter, bis dann die Tür klingelte. Ich ging sie öffnen und mein Bruder war da. Ich begrüßte ihn und wir setzen uns zu meiner Mutter. Ich hatte noch eine ältere Schwester, aber die war seit einem Jahr verheiratet und wohnte natürlich nicht mehr bei uns.
Ich ging nach ein paar Minuten auch schon in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Ich nahm mir ein Quran aus dem Regal und fing an zu lesen. Ein schöneres Gefühl gab es garnicht für mich. "Mira, Baba ist da!" rief Amir, mein Bruder. Widerwillig legte ich meinen Quran auf mein Nachttisch und stand auf. Ich lief ins Wohnzimmer und zwang mir ein lächeln auf. Ich spürte keine Glücksgefühle oder sonstiges meinen Vater wieder zu sehen, selbst den Postboten sah ich öfter!
Ich begrüßte meinen Vater und ich musste nicht einmal nachfragen, da fing er auch schon an zu erzählen."Ich habe schon seit längerem ein großes Geschäft mit einer anderen Firma, der Eigentümer wohnt auch in unserer Stadt, doch wir beide brauchten eine Absicherung und deshalb muss Mira seinen Sohn heiraten, nächsten Monat! Alles ist schon geplant! Du hast auch jetzt deine Schule fertig, darauf hatten wir nur gewartet! Sie werden diesen Freitag kommen und um deine Hand bitten." Sagte er, als sei es das normalste von der Welt.
Meine Kinnlade fiel runter und ich guckte ihn einfach nur geschockt an. Er wollte mich Zwangsverheiraten?!
Ich brauchte einen kurzen Moment, um alles zu verarbeiten. Ich guckte meine Mutter und meinen Bruder an und beide guckten geschockt auf meinen Vater. Ich atmete einmal laut ein und aus und stellte mich vor meinen Vater, was er dann auch tat.
"Ich werde nicht heiraten und schon garnicht jemand den ich nicht kenne! Ich bin 18, du kannst mich nicht zwingen." Sagte ich dann erstaunlich ruhig.Doch als ich diese Worte aussprach verfinsterte sich der Blick meines Vaters.
"Du heiratest oder ich bringe dich um! Du wirst mein Geschäft nicht vernichten!! Hast du verstanden??" Schrie mein Vater nun!
"Dann bring mich doch um! Du warst mein ganzes Leben nur in deiner verdammten Firma und jetzt soll ich auf deinen Befehl heiraten? Sicher nicht! Ich bin 18 du kannst mich nicht zwingen!!" schrie ich meinen Vater schon an, doch ich bereute es schon Sekunden danach, denn er schlug mir so fest ins Gesicht, dass ich fast gegen den Wohnzimmertisch fiel.
"Rede niewieder so mit mir!" Sagte er mahnend doch ich ignorierte es.
"Du bist für mich gestorben!! Ich habe keinen Vater mehr!" sagte ich und hielt mir die Wange. "Wie kannst du deine Tochter nur schlagen??" Kam es aus meiner Mutter. "Baba, was soll das!" kam jetzt auch Amir zu Wort. "Sie wird heiraten, punkt! Ich hab schon alles geplant, sonst geht mein Geschäft nicht auf!! Sie kommen schon morgen, um ihre Hand bitten. Dein Kleid liegt im Karton in der Küche und wenn du dich drücken solltest werde ich dich umbringen." waren seine letzten Worte bevor er dann wieder ging. Ich sperrte mich in mein Zimmer ein und mir kullerten die ersten Tränen hinunter. Wie konnte er mir das antun! Er hatte den Islam komplett verlassen, denn eine Zwangsheirat ist verboten, doch wenn ich diesen Mann nicht heiraten würde, würde mein eigener Vater mich umbringen oder umbringen lassen zumindest.
Ich war aber nicht bereit zu sterben, dafür hatte ich nicht genug getan!
Apropos ich trocknete die wenigen Tränen aus meinem Gesicht und nahm mir meinen Gebetsteppich zur Hand und fing erstmal an zu beten.Schreibt mir eure Meinung über das erste Kapitel gerne in die Kommentare 😊 würde mich freuen
DU LIEST GERADE
Aus Zwang wird Liebe~ Mira & Yassin
Romance"Ich werde nicht heiraten und schon garnicht jemand den ich nicht kenne! Ich bin 18, du kannst mich nicht zwingen!!" Sagte ich dann erstaunlich ruhig. Doch als ich diese Worte aussprach verfinsterte sich der Blick meines Vaters. "Du heiratest oder...