Rückblick: Nach einer weiteren Woche, in der sich Miras Zustand sogar leicht verschlechterte, verloren wir alle langsam die Hoffnung und versuchten abzuschließen. Wir alle bis auf Yassin! Er war fest davon überzeugt, dass sie es schaffen würde. Er war mittlerweile der Einzige.
Nur noch die Maschinen hielten sie am leben, da sie nichtmal mehr fähig war eigenständig zu atmen.Yassins Sicht:
Ich betete jeden Tag und jede Nacht um Miras Genesung, mir war zur Zeit nichts wichtiger als das! Ich nutze jede Sekunde die ich mit ihr verbringen konnte und wie auch heute. Als ich mit der Arbeit fertig war ging ich nach draußen und lief ins Krankenhaus, da es nur zwei Straßen entfernt war. Ich bemerkte eine Mädcgengruppe auf der anderen Straßenseite, weshalb ich sofort wegguckte und mir schon bildlich vorstellen konnte Mira wieder zu sehen. Ihre letzten Worte, bevor sie ins Koma fiel konnte ich niemals vergessen. Sie sagte, sie liebe mich. Auf meinen Lippen bildete sich ein zartes Lächeln, da ich an ihre wundervollen Worte dachte.
"Entschuldigung?" fragte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich schaute dort hin und bemerkte eine der jungen Frauen aus der Gruppe. "Ist eigentlich garnicht meine Art-" fing sie an, doch ich ließ sie nicht ausreden. "Nein!" sagte ich dann und schaute auf meine Uhr. "Warte doch!!" sagte sie als ich an ihr vorbei lief. "Ich bin glücklich verheiratet!" Sagte ich bevor ich zum Krankenhaus sprintete, da ich wirklich jede Sekunde mit Mira ausnutzen wollte. Ich war der festen Überzeugung, sie würde erwachen! Meine Träume und mein Herz sagten es mir einfach. Vielleicht war es die Antwort auf mein Gebet? Ich wusste es nicht! Jeden Tag setzte ich mich neben sie und erzählte ihr unsere Geschichte, von der ersten Begegnung, zu den Flitterwochen, bis zur Afrikareise ließ ich kein Detail weg. Ich hoffte auf ein Lebenszeichen von ihr, irgendwas, doch nie kam was. Dennoch verlor ich die Hoffnung nicht. Ihr Zustand verschlechterte sich und sie musste regelmäßig zur Dialyse, da sie zu viele infizierte Blutkörper in sich hatte. Ihre eigenen Eltern fingen an, sich von ihr zu verabschieden. Ich konnte es einfach nicht fassen, wie man die Hoffnung in seine eigene Tochter verlieren konnte. Ihre ältere Schwester war eine lange Zeit auch der Überzeugung, sie würde es schaffen, doch auch sie änderte ihre Meinung und verabschiedete sich. Selbst wenn die ganze Welt denken würde, sie würde sterben, wäre ich dennoch der Überzeugung sie überlebt es!!
Als die Besuchszeit zuende war verließ ich das Krankenhaus und lief den Weg zurück zu unserer Firma und auf dem Weg dort hin lief mir diese Gruppe wieder über den Weg. "Hey, du hast mir doch ein Korb gegeben?" rief die eine und kam wieder auf mich zu. Hatten diese Menschen kein Zuhause? Ich ignorierte sie einfach und lief weiter, bis ich in der Tiefgarage unserer Firma war und in meinem Auto saß. Wie gerne ich Mira neben mir hätte, wie gerne ich beim Fahren ihre Hand hielt.Wie gerne ich einfach mit ihr sprechen würde, oder sie in meinen Armen halten würde. Wie gerne ich sie wie ein Kleinkind hochheben würde. Als ich aus meiner Gedankenwelt kam startete ich den Motor und fuhr zu einer Boxanlage in der Nähe. Meinem Freund Khalid gehörte dieser Boxclub und er arbeitete natürlich auch dort. Ich ging rein und lief zu meinem Spind, dort holte ich meine Sachen raus und legte meine Jacke rein. Ich zog mich um und wickelte zog die Boxhandschuhe an, dann lief ich zu einem Sandsack und ließ meine ganze Wut raus. "Sachte,junge, Sachte" sagte dann eine mir bekannte Stimme und ich drehte mich um. Wie erwartet stand Khalid dort und kam auf mich zu. Wir begrüßten uns und setzten uns dann auf eine Bank. "Sie wird in shaa Allah wieder aufstehen!!" sagte er dann im Laufe unseres Gespräches, da er und meine anderen 3 Jungs wussten, wie sehr mich das belastete. "Sie bedeutet mir mehr als-" doch weiter kam ich nicht, denn Khalid unterbrach mich. "Die Welt- das weiß ich und für sie ist es anders rum! Sie hat dich zu einem neuen Menschen gemacht und du warst der erste für sie! Deshalb würde sie dich auch nicht alleine lassen! Seid geduldig; wahrlich, Allah ist mit den Geduldigen. (al-Anfal:46)" sagte er dann und ich schaute ihn bewundernswert an. "Mashaallah, das du dich wieder mit dem Quran befasst." sagte ich dann und schaute wieder auf den Boden. "Ich will mich auch wieder mit der Religion befassen, alles andere ist Nebensache! Sei dir eins gesagt, ich werde für Mira beten und sie in meinen Bittgebeten erwähnen." sagte er dann und legte einen Arm um mich. "Ich weiß das sehr zu schätzen Bruder!" sagte ich dann und zog ihn in eine Umarmung.
Ich fuhr nach dem Boxen nach Hause und machte mir was zu essen. Alles war so trostlos ohne Mira und das bereits seit mehr als zwei Wochen. Ich sehnte mich noch nie so stark nach ihr, wie die vergangenen Tage. Sie machte meine Welt erst so bunt, mit ihrer süßen und kindischen Art. Ich setzte mich auf das Sofa schaute auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers. Nach einer Zeit ging ich ins Bett. Ich nahm Miras Kissen in meine Arme und roch einfach dran. Ihr duft war so wunderschön, man konnte es nicht beschreiben, einfach so, wie eine Frau riechen sollte. Nach einer Zeit schlief ich ein und ging am nächsten Morgen wie gewohnt zuerst ins Badezimmer. Ich ging unter die Dusche und schaute mich dann im Spiegel an. Meine Blauen Augenränder reichten bis nach China und meine Augen waren so rot als hätte ich gerade gekifft. Bei meinen Haaren wollte ich erstgarnicht anfangen. Ich machte mich fertig und fuhr dann zur Arbeit. Ich hatte viel um die Ohren, aber dennoch dachte ich die ganze Zeit an Mira. Am Ende eines anstrengenden Arbeitstag fuhr ich zufrieden zum Krankenhaus und lief in ihr Zimmer, ich hätte nie ahnen können, dass das der schlimmste Tag meines Lebens wird.
Nach den Tod meiner Schwester dachte ich nichts könnte mich mehr schocken und die schlimmsten Erfahrungen habe ich bereits gemacht. Die schlimmsten Bilder in meinem Kopf, war der leblose Körper meiner Schwester nach dem Autounfall, doch eines Tages wurde alles übertroffen. Ich saß wie jeden Tag im Krankenhaus und hielt Miras Hand. "Gib mir ein Zeichen, dass du bei mir bist und mich hörst!" sagte ich zu ihr und wartete einfach ab. Eine halbe Stunde geschah nichts, bis sich plötzlich ihr Herschlag verlangsamte. 52..46..38.. bis zum 0 Punkt. Ein Herzstillstand. Eine Maschine stieß ein langes, in den Ohren stechendes, Piep aus und ich konnte meinen Augen nicht trauen. "Mira Neinnn!!!" schrie ich und versuchte eine Herzmassage durchzuführen, doch die Ärzte kamen binnen Sekunden und zogen mich raus. "Wiederbelebung, Defibrillator laden!" hörte ich eine Ärztin noch rufen, bevor ich raus gebracht wurde. Ich klebte aber an der Glasscheibe und niemand konnte mich davon wegzerren. Ich konnte sehen, wie sie ihr den Strom durch den Körper jagten, um sie wieder zu beleben. Das Gerät wurde immer wieder auf höhere Volt Zahl gestellt und sie wiederholten den Vorgang. An den Lippen der Ärztin konnte ich sehen, dass sie sagte 'ein letztes Mal!' in dem Moment zog sich alles in meiner Brust zusammen...Hallo Leute✊
Ich hoffe es geht euch allen gut💞
Wie denkt ihr endet dieser Vorfall oder was wünscht ihr euch besser gesagt? 😊 schreib es gerne in die Kommentare ⤵Passt gut auf euch auf, bis zum nächsten mal 💞
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Aus Zwang wird Liebe~ Mira & Yassin
Roman d'amour"Ich werde nicht heiraten und schon garnicht jemand den ich nicht kenne! Ich bin 18, du kannst mich nicht zwingen!!" Sagte ich dann erstaunlich ruhig. Doch als ich diese Worte aussprach verfinsterte sich der Blick meines Vaters. "Du heiratest oder...