Kapitel 49 "Nächstes Mal küss' ich dich einfach."

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Rückblick:"Ja am Anfang, aber später nicht mehr! Aber weißt du ich will dieses Gespräch nicht mehr führen! Ich bin es die mit ihm lebt und nicht du! Ich habe dich oft genug darum gebeten ihm eine Chance zu geben, aber du bist zu stur!" sagte ich dann wütend. So ein Idiot.

An dem Tag mussten wir auch zu unserem Firmenpartner und besprachen die folgenden Abläufe. Sie hatten bereits sauberes Trinkwasser und Essensvorräte in hohen Mengen aufbringen können und nun waren wir an der Reihe mit unseren Arbeitern. Wir sollten in die jeweiligen Dörfer fahren und alles verteilen. In unserem Team waren auch Ärzte, die vorläufige Untersuchungen abschließen konnten. Dann ging das Abenteuer los. Wir fuhren in die Dörfer und die Kinder versammelten sich schon um uns. Mein Herz fing an zu bluten, als ich ihre Lebensumstände sah. Wir hatten mehrere Dolmetscher dabei, weshalb wir uns mit den Menschen gut verständigen konnten. Dann fing es an. Wir öffneten den Laster und jeder bekam erstmal eine Flasche Wasser. Ich nahm mir einzelne Flaschen und ging zu den Menschen, die wenig Kraft hatten, um ihnen die Flaschen selbst zu überreichen. Sie schenkten mir dankbare Blicke und ich schaute nur mit Tränen in den Augen zurück. Während wir alles hatten, gab es das auf der anderen Seite der Welt das genaue Gegenteil von unserem Leben. Nicht genug essen und trinken, keine Klamotten, zahlreiche Krankheiten und Infektionen. Ich konnte nur schwer meine Tränen unterdrücken und verteilte weiter. Zudem hatten wir auch genügend Brot für alle. Alle freuten sich natürlich und zeigten ungeheure Dankbarkeit. Es machte mich so glücklich, die Kinder lachen zu sehen. Wir hatten natürlich auch genug Babymilchpulver, die ich persönlich an stillende oder schwangere Frauen verteilte. Eine Dolmetscherin erklärte ihnen die Zubereitung und die Frauen bedankten sich unglaublich herzlich. Die Dolmetscherin übersetzte mir alles, was sie sagten und es erfreute mein Herz einfach so sehr. Ich schaute mich noch ein bisschen um und entdeckte dann ein kleines Mädchen was alleine in einer Ecke saß. Ich lief zu ihr und hockte mich neben Sie. Sie schaute kurz zu mir und  blickte sofort wieder auf den Boden. Sie nuschelte etwas , doch ich verstand kein Wort. "Sie fragt ob du ihr weh tun willst." übersetzte die Dolmetscherin. "Sag ihr ich möchte ihr Helfen und ihr Essen und Trinken geben." bat ich sie dann. Sie sagte es ihr und das Mädchen schaute kurz vertraut, aber dann wieder ängstlich. Ich öffnete die Wasserflasche und reichte sie ihr rüber. Sie fragte mit Körpersprache, ob die Flasche für sie sei und ich nickte lächelnd. Sie trank ein Schluck von dem wasser und schraubte schnell den Deckel wieder zu und versteckte es bei sich. Es schien so als würde sie die Flasche mit ihrem Leben beschützen wollen. "Frag sie bitte ob sie Hunger hat." sagte ich dann und die Dolmetscherin tat es. Das Mädchen nickte eifrig und ich reichte ihr ein Stück Brot. "Sag ihr bitte noch, dass es dort drüben noch genug zu essen gibt." bat ich die Dolmetscherin erneut. Sie gab dem Mädchen Bescheid und das Mädchen bedankte sich und ging zu den anderen Kindern. Es freute mich so sehr ihr eine kleine Freude bereitet zu haben. Wir blieben noch eine Zeit, bis uns das Mittagessen gebracht wurde. Riesige Töpfe mit Reis und gekochtem Gemüse und einer afrikanischen Speise, dessen Namen ich nicht kannte. Wir verabschiedeten und schweren Herzens von den Menschen, aber ich versprach ihnen wir würden in shaa Allah bald wieder kommen. Wir fuhren in den nächsten Ort und führten dort dasselbe durch. Schon als kleines Mädchen habe ich davon geträumt anderen Menschen zu helfen und bei ihnen zu sein. Mein Wunsch ging in Erfüllung und es fühlte sich so gut an, vorallem wenn man die Dankbarkeit dieser Menschen sah. Als wir alle Orte abgeklappert hatten, fuhren wir Abends zurück ins Hotel.
. Ich wünschte Nabil und Amir eine gute Nacht und verschwand mit Yassin in unserem Hotelzimmer. Wir zogen uns um und legten und müde ins Bett. Morgen müssten wir dann zur Schule fahren und die Bauarbeiten kontrollieren.

Am nächsten Tag:

Der Tag began sehr früh, als Yassin mich weckte. "Nur noch 5 Minuten." sagte ich dann müde und drehte mich auf die andere Seite. "Mira das sagst du seit 20 Minuten, steh jetzt auf. Es wird Zeit." sagte er dann und zog mich die Decke lachend weg. Widerwillig stand ich auf und ging ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. "Lass uns frühstücken." sagte ich als ich das Badezimmer verließ. Yassin nickte und kam zu mir. "Dornröschen ist auch schon wach." sagte er und küsste meine Wange. "Nächstes mal küss ich dich einfach, wenn du nicht aufstehen willst! Im Märchen klappt's auch." Fügte er noch hinzu und fing an zu lachen. Ich lachte auch kurz auf. "Nichtmal in deinen schönsten Träumen." sagte ich dann frech und lief zur Tür. Yassin umarmte mich von hinten und ich öffnete die Tür. Ich schaute zu Yassin, welcher erstmal zu mir und dann zur Tür schaute. Er löste sich plötzlich von mir und ich schaute ihn fragend an. Anschließend schaute ich zur Tür und verstand seine Reaktion, denn mein Bruder stand vor der Tür. Sein Blick strahlte keine Begeisterung aus. "Kommt ihr mit frühstücken?" fragte er monoton. "Ja wir wollten euch gerade abholen." antwortete dann Yassin für mich. Wir verließen unser Zimmer und wollten runter gehen, als Amir meine Hand festhielt. "Können wir kurz reden?" fragte er und ich sagte Yassin kurz Bescheid. "Wenn es du wieder über Yassin lästern willst, lass es!" sagte ich dann und schaute ihn genervt an. "Mira, rede nicht so mit mir!" sagte er dann streng."Wie rede ich denn? Ich verteidige nur meinen Mann und nur mal so falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin nicht mehr 5 , ich bin 20 und verheiratet, mit YASSIN!" Erinnerte ich ihn nochmal an die Tatsachen und betonte das letzte Wort sehr. "Kannst du Nichtmal versuchen mit ihm klarzukommen? Für mich?" Fragte ich dann sanfter, doch die Antwort hätte ich mir denken können. "Nein!" sagte er gereizt und lief einfach an mir vorbei. Yassin wartete am Aufzug auf mich und ich lief zu ihm. Amir nahm die Treppe. "Alles okay?" fragte Yassin dann und drückte den Knopf für den Aufzug. "Frag einfach nicht." sagte ich dann und seufzte. Wir stiegen in den Aufzug ein und die Türen schlossen sich. Ich umarmte Yassin und atmete wieder laut aus. "Warum muss alles so kompliziert sein?" Stellte ich eine rhetorische Frage. 
Nach dem Frühstück fuhren wir zur Baustelle und schauten nach dem Rechten.  Yassin, Nabil und Amir halfen beim Bau mit und ich saß auf einer Mauer und schaute nur zu, weil Yassin nicht wollte, dass ich mich verletzte oder zu schwer schleppe. Auch dieser Tag verging wie im Flug, genau wie die erste Woche. Wir waren jeden Tag unterwegs, in dem verschiedensten Orten des Landes.
Morgens im Hotelzimmer:
"Schon in 6 Tagen sind wir Zuhause in shaa Allah." sagte Yassin und zog sich an. Ich hörte nur mit einem Ohr zu, da meine Haut unglaublich juckte. Ich hatte überall fette Mückenstiche und konnte einfach nicht aufhören diese zu kratzen. "Mach etwas Minzöl drauf. Hat mir meine Mutter als Kind immer gesagt." sagte Yassin und warf mir das kleine Fläschchen zu. "Dankeschön." sagte ich und tröpfelte etwas auf die betroffenen Stellen. "Du bleibst heute mal hier! Bis jetzt wurdest nur du von diesen Biestern gestochen." sagte dann Yassin und ich stimmte ihm zum ersten Mal ohne Widerrede zu. Er gab mir ein Kuss auf die Stirn und musste dann mit den anderen zur Baustelle...

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Aus Zwang wird Liebe~ Mira & YassinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt