Prolog

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Am Anfang war alles schwarz, sodass ich kaum die Hand vor meinen Augen sehen konnte und es fehlte gerade noch, dass ich irgendwo gegen einen Baum lief. Ein Wunder, das hoffentlich noch länger anhielt. Trotz der Dunkelheit hatte ich keine Angst, denn sie kam mir vertraut vor, denn schließlich war ich früher oft mit meinem Dad hier gewesen und wir hatten zusammen gejagt. Auch, wenn das schon Jahre her war.

Doch nun jagte ich keine Tiere mehr, sondern Dämonen...

Für zwei Sechzehnjährige war das mal was anderes als der Alltag an der Akademie, wo die Lehrer neben der Schule uns auch noch mit Kampfsport triezten. Es war eben nicht umsonst eine Akademie für Wächter. Doch nun war ich hier und mein vor Zwei-Stunden-Ich hätte es für einen Witz gehalten. Leider erinnerte mich das Heulen des Windes daran, dass es keiner war.

»Verdammt was mach ich nur hier?«

Die Überzeugungskraft meines Bruders war echt phänomenal, wenn es darum ging mich in Schwierigkeiten zu bringen. Für gewöhnlich hatte er keine bessere Beschäftigung, als mit mir die verrücktesten Dinge zu tun. Mit mir und seinen Freunden Mandara und Alriel aus dem Fenster des dritten Stockes klettern. Klar warum auch nicht und im Anschluss mussten uns ja nur mindestens 10 Wächter aus dem ersten Stock retten.

Seit dem Tage an hatte ich mir geschworen nie wieder bei einer seiner bekloppten Ideen mitzumachen.

Es reichte schließlich, wenn er von uns beiden zwei Schulverweise hatte. Noch einer und er würde von der Schule fliegen - was ich jedoch bis jetzt mit aller Macht verhindert hatte.

Bis jetzt...

Denn mein jetziges Ich war sich ziemlich sicher noch diese Nacht drauf zu gehen.

»Können wir unsere blöde Wette vergessen und hier verschwinden«, fragte ich meinen Bruder. Ich hatte nicht die kleinste Lust im Dunkeln in einem Wald herumzuirren. Noch dazu mit einem Haufen von Dämonen, die mich killen wollten, denn zu meinem Pech stand ich ganz oben auf ihrer Liste. Tja das war ja klar, wenn man Staatsfeind Nummer 1 der Dämonen war. Ich fragte mich, wer nach mir kam. Vermutlich niemand...

Ich war die letzte Wächterin von Avalon und mit mir würde es auch enden. Entweder eine Sechzehnjährige schlägt ein Heer der Dämonen oder die Welt ging unter. Da war ich doch mal mit meinen Überlebenschancen echt bedient. Es gab also nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich starb jetzt oder ich überlebte und starb bei der nächsten Schlacht

Es sah aus, als würde der Gevatter Tod mit mir seine Spielchen treiben und die Frage war, wann ich zu Ende gespielt hatte.

Im Moment irrte ich zusammen mit meinem Bruder durch einen Wald mit Dämonen umher. Da musste man den Tod echt nicht mehr suchen.

Cal schmunzelte.

»Sag nicht, dass die große Wächterin von Avalon Schiss vor einem Wald hat, in dem es von Dämonen wimmelt.«

Ich knurrte.

»Unglaublich, dass du es tatsächlich geschafft hast mich zu überreden, damit ich mitkomme.«

Cal grinste frech.

»Was alles eine Wette mit deinem Freund ausmacht.«

Ich konnte es nicht fassen, dass mich Arthur wirklich dazu gebracht hat. Seufzend blieb ich stehen.

»Er ist mein Mentor Cal und nicht mein Freund! Oh und du meinst deine Wette: Wer rennt als Erstes vor Dämonen weg? Denn eins ist gewiss, die wirst du nämlich verlieren!«

Cal grinste feixend.

»Also ich weiß jetzt schon, dass du und Arthur mehr seid. Im Übrigen gewinne ich meine Wette. Du wirst schon sehen!«

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