Nachdem wir mit dem leichten Snack zu Mittag fertig sind, verabschieden sich Rachel und Phil um sich von ihrer Reise zu erholen und nur Roger und ich bleiben auf der Terrasse zurück.
„Sehr nette Leute hast du da als Freunde.", sagt er und lächelt aufrichtig.
Ich sehe zum Gästehäuschen hinüber und stelle mir vor, wie die beiden sich in dem großen burgunderfarbenen King-Size Bett aneinander kuscheln: „Ja, das sind sie wirklich. Rachel kenne ich schon beinahe mein ganzes Leben und Phil erst, seit er und Rachel sich vor ein paar Jahren bei einem Konzert von The Red Hot Chili Peppers kennen gelernt haben. Ich glaube bei beiden war es wirklich Liebe auf den ersten Blick. Und bei mir und Phil irgendwie auch."
Ich lache, als ich Rogers verwunderten Blick bemerke: „Nicht so. Sondern einfach nur als gute Freunde."
Er gluckst und verschränkt die Hände auf dem Schoß: „Ach so. Mehr, als bei Nikki und dir, was?"
„Ach, ich glaube, ich fange an sie zu mögen. Man muss erst hinter ihre verrückte Fassade blicken, um zu bemerken, was für ein starker Mensch sie eigentlich ist."
„Sehr philosophisch.", bemerkt Roger und ich boxe ihn leicht gegen die Schulter.
Er hebt abwehrend die Hände und lacht: „Ruhig Blut, Schätzchen. Es wundert mich bloß, dass ihr beiden euch doch noch gut unterhalten könnt."
„Ja, ich frage mich nur, wie Nikki und Rachel wohl miteinander auskommen. Sie und Richard kommen doch auch zu deinem Geburtstag?"
Roger nickt nachdenklich: „Ja, mit den beiden und deinen Freunden sind wir neun Leute. Das heißt, falls Andrew kommt."
Ich beobachte besorgt, wie sich sein Blick trübt.
„Hey, das wird schon. Habt ihr miteinander gesprochen?"
Er kaut auf seiner Unterlippe und streicht energisch unsichtbare Krümel von seiner Hose: „Nein. Ich habe nur seine Mail Adresse. Ich habe ihm die Einladung geschickt und alles was zurückkam, war eine automatische Antwort, dass er sich schnellstmöglich um die Bearbeitung meiner Anfrage kümmern wird."
Er lacht traurig auf und fügt hinzu: „Das klingt irgendwie passend."
Ich lehne mich an Rogers Schulter und streiche über die tief gebräunte Haut an seinem nackten Unterarm: „Bestimmt wird er die Mail noch rechtzeitig lesen. Ich glaube fest daran."
Er drückt mir einen Kuss auf den Scheitel und bettet seine Schläfe auf meinem Kopf: „Du musst wissen, dass die Sache mit Andrew sehr schwierig ist. Wir haben schon seit fast sieben Jahren keinen Kontakt mehr. Seit...", er bricht ab und höre ihm an, wie schwer die nächsten Worte für ihn sind.
„Seit seine Mom gestorben ist."
Ich seufze traurig. Ich bin zu keiner Antwort im Stande. Was gibt es schon zu sagen, wenn die Liebe des Lebens stirbt? Nichts. Kein Wort und keine Geste dieser Welt, kann das Geschehene erträglicher machen. Es gibt keine Worte für solch einen Schicksalsschlag und ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie schwer es ihm fallen muss, darüber zu reden.
„Es war nach einem Streit. Wir, also Meredith und ich, hatten uns gestritten.", seine Stimme stockt erneut.
Ich hebe den Kopf und sehe in seine traurigen braunen Augen. Ihren Namen aus seinem Mund zu hören, lässt sie noch realer werden. Ich kann seinen Schmerz beinahe fühlen und bemerke, wie er sich vor mir zurückzieht. Seine Augen sind glasig in die Ferne gerichtet, fixieren keinen bestimmten Punkt. Ich hebe die Hand streichle ihm sanft mit dem Handrücken über die Wange und wünsche, ich könnte ihm so ein Stück seiner Trauer nehmen.
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Sugarlove - Verborgene Leidenschaft
Romance1. Teil der Geschichte von Ella und Andrew ***** Ella lebt mit ihrem Freund und Sugardaddy Roger in Beverly Hills. Nach einigen Turbulenzen scheint ihr Leben endlich wieder in geordneten Bahnen zu verlaufen - doch der Schein trügt. Als Rogers Sohn A...