Kapitel 12 - Versteckspiel (Erwachseneninhalt)

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Nachdem Tyler erst Nikki und dann mich Zuhause abgesetzt hat, treffe ich dieses Mal keinen Jackson am Eingang zum Grundstück, der mich abholt. Ich tippe die Zahlenkombination selbst ins Tastenfeld und schlendere dann durch das offene Tor, welches sich automatisch hinter mir schließt. Vielleicht holt er mich nur dort ab, wenn ich viel Gepäck dabei habe? Heute habe ich nämlich außer einer kleinen cremefarbenen Ledertasche, die an einer goldenen Kette an meiner Schulter baumelt, keine Taschen dabei. Ich denke mir nicht viel dabei und steige die Stufen zur Haustür hoch. Oben angekommen fällt mir ein, dass ich gar keinen Schlüssel dabei habe, drücke aber dennoch probeweise gegen den goldenen Knauf und mit einem leisen schnappenden Geräusch schwingt die schwere Holztür auf. Wahrscheinlich bietet der hohe Zaun rund um Rogers Grundstück genug Schutz gegen unerwünschte Besucher und solange Lou und Jackson im Haus sind, wäre es ohnehin unpraktisch abzuschließen, da ständig einer von beiden in den Garten, die Garage oder zum Tor nach Draußen muss.

Ich ziehe dir Tür leise hinter mir ins Schloss und horche gespannt nach den alltäglichen Geräuschen, die mich in diesem Haus sonst immer empfangen. Nach einigen Sekunden, in denen ich nichts als drückender Stille und gähnender Leere wahrgenommen habe, schlüpfe ich schnell aus meinen High Heels und seufze erleichtert auf als meine malträtierten Fußsohlen den kühlen Marmorboden berühren. Ich lasse die Schuhe neben der Eingangstür stehen und husche geräuschlos auf nackten Füßen in die Küche. Auf dem Herd steht eine große Schüssel mit knackigem Caesar Salad, daneben, in einer kleineren, das Dressing. Ich sehe mich in der Küche und dem angrenzenden Wohnbereich um. Nachdem ich niemanden entdecken kann, tauche ich meinen Zeigefinger in die Salatsoße und lecke ihn ab. Wunderbar! So wie Lou könnte ich nicht einmal kochen, wenn mein Leben davon abhängen würde!

Ich streife unruhig durch die Etagen und suche nach Lou oder, wenn auch widerstrebend, Jackson. Doch weder im Garten, in den oberen Etagen oder im Arbeitszimmer kann ich einen von beiden entdecken. Langsam bin ich beunruhigt. Es ist erst kurz nach vier und normalerweise verlassen die beiden das Haus nie vor sieben. Vielleicht machen sie sonntags eine Ausnahme? Ich versuche mich mit zusammengekniffenen Augen an den letzten Sonntag zu erinnern, doch wann Rogers Angestellte Feierabend machen, hatte mich bis dato nie sonderlich interessiert. Plötzlich höre ich ein Geräusch aus der Abstellkammer, in der Lou Putzeimer, Spülmittel und einen Wischmopp aufhebt und springe auf, um von der Küche in den Flur, von dem aus man in die Kammer gelangt, zu laufen. Kurz bevor meine Hand die Türklinge berührt, höre ich noch einmal etwas, dass sich anhört, als wären mehrere Eimer von großer Höhe auf die Steinfließen gepoltert und würden nun kreiselnd durch den kleinen Raum rollen. Ich zucke erschrocken zurück und sofort schießen einige Horrorszenarien durch meinen Kopf. Lou, die vielleicht einen Ohnmachtsanfall hatte, oder die ausgerutscht und gestürzt ist. Lou, die sich den Kopf am Boden aufgeschlagen hat und nun in ihrem eigenen Blut liegt. Wieder ist ein Geräusch zu hören, doch dieses Mal klingt es wie ein Schnaufen. Gut – sie ist also nicht tot. Erleichtert greife ich wieder nach der Türklinge und drücke sie langsam nach unten.

Es ist stockdunkel und nur der kleinen Lichtstreifen, der durch die jetzt offene Tür scheint, erhellt den Raum. Zuerst erkenne ich gar nichts und stoße die Tür etwas weiter auf. Nun kann ich langsam erkennen, was in der Abstellkammer vor sich geht. Das erste was ich sehe, ist Jacksons nackter Hintern. Mit offenem Mund bleibe ich wie erstarrt im Türrahmen stehen und lasse die Szene auf mich wirken. Er hat einen Arm links neben seinem Kopf an der Wand abgestützt, der andere klammert sich offensichtlich um Lous Taille. Milchig weiße Haut wölbt sich über den eindrucksvollen Muskeln an seinem Rücken, der im einfallenden Lichtschein schweißnass glänzt. Die schwarze Hose baumelt mit offenem Gürtel um seine Knie, das Hemd liegt, hektisch über den Kopf gestreift noch zugeknöpft auf dem Boden, neben umgefallen Besen, Putzeimern und herumkullernden Putzmittelflaschen. Aus seiner Kehle dringt ein leises Stöhnen und ich sehe, wie sich die Muskeln in seinem, zugegebenermaßen, knackigen Po rhythmisch anspannen, während er Lou mit schnellen Bewegungen gegen die Wand drückt. Sie hat die nackten Beine um seine Hüften geschlungen, ihr Rock ist bis zur Taille hochgerutscht und ihre Bluse steht vorne offen. Ihre großen Brüste zittern unter Jacksons Stößen und sie hat die Finger der einen Hand in seinem, über und über mit Sommersprossen gesprenkelten, Rücken gekrallt. Um die andere Hand hat sie Jacksons Krawatte gewickelt, die nun stramm um seinen Hals gezogen ist.

Sugarlove - Verborgene LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt