Nikki liegt noch genauso da, wie ich sie verlassen habe und ich lasse mich neben ihr auf die Knie fallen. Andrew, der plötzlich konzentriert und schon fast fachmännisch wirkt, tut es mir gleich und überprüft mit ruhiger Hand ihren Puls.
„Sie ist nicht tot."
Erleichtert lasse ich mich nach hinten auf der Fersen sinken: „Was hat sie dann?"
Seine gefasste Art beruhigt mich und inzwischen ist das unkontrollierte Schluchzen zu einem kleinen Schluckauf geworden.
„Ich weiß es nicht, aber wir sollten sie hier rausschaffen."
Plötzlich regt sich der leblose Körper vor uns und Nikkis Augen öffnen sich flatternd: „Wo bin ich?"
Andrew stützt ihren Kopf mit einer Hand und zieht sie dann in eine aufrecht sitzende Position: „Du bist ohnmächtig geworden, wir bringen dich jetzt nach Hause."
Ihre Augen weiten sich und sie versucht aufzustehen, rutscht aber nur mit den hohen Absätzen über den Boden: „Bitte nicht nach Hause – nicht so."
„Ist schon gut. Keine Angst.", beruhigt er sie und streicht ihr das wirre Haar aus dem Gesicht. Die Berührung ist so zärtlich, dass ich trotz Nikkis furchtbarer Situation einen winzigen Augenblick lang eifersüchtig auf sie bin. Bis sich ihre Augen auf unnatürliche Weise nach oben verdrehen und ihr Kopf mit einem Ruck schlaff nach hinten fällt.
Erschrocken sauge ich die Luft ein und fasse nach ihrer kleinen Hand, die zwar leblos, aber trotzdem warm, in meiner liegt und drücke sie fest. Ich hoffe, sie spürt, dass wir bei ihr sind und sie nicht alleine lassen.
„Wie kommen wir hier weg?", fragt Andrew, der Nikki, wie ein Baby in seinen Armen Richtung Lounge trägt.
Ich stöhne auf: „Mist! Wir sollten von Nikkis Fahrer abgeholt werden."
Meine Panik ist inzwischen, dank seiner ruhigen und gefassten Art, einer seltsamen Form von Aufgedrehtheit gewichen und langsam werde ich wieder klar im Kopf.
„Kennst du niemanden, der uns holen kann?", fragt er und bleibt kurz stehen, um Nikki mit einem kleinen Ruck in eine bessere Position zu bringen. Der Lärmpegel der Musik schwillt immer mehr an, je näher wir unserem Bereich, und damit auch der Tanzfläche, kommen.
Doch seine Frage bleibt unbeantwortet, denn ich sehe Rachel und Philipp, die in unserer Sitzecke stehen und sich ratlos umblicken.
„Rach!", rufe ich und flitze, so schnell mich meine geschundenen Beine tragen, auf sie zu.
Sie sieht verwirrt zwischen Andrew, Nikki und mir hin und her, öffnet dann aber ihre Arme, um mich aufzufangen und an sich zu drücken.
„Was ist denn hier passiert?", brüllt Phil gegen den allgegenwärtigen Lärm der Musik an und läuft Andrew entgegen, um ihm zu helfen Nikki auf eines der Sofas zu legen.
„Sie ist einfach umgekippt. Wir sollten jetzt gehen.", beantwortet Andrew die Frage, nimmt seine Lederjacke von einer der Armlehnen und zieht sie sich über.
Ich zücke mein Handy und wedle damit herum, um die Aufmerksamkeit meiner Freunde auf mich zu ziehen: „Ich rufe jemanden an, der uns holt."
Es klingelt eine gefühlte Ewigkeit und ich befürchte schon, dass Jackson sein Handy nachts auf lautlos stellt, als ich endlich ein verschlafenes „Hallo?" am anderen Ende der Leitung höre.
Ich habe keine Ahnung wie viel Uhr es ist, doch es muss mitten in der Nacht sein und es ist mir unendlich unangenehm ihn so spät noch zu stören.
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Sugarlove - Verborgene Leidenschaft
Romantik1. Teil der Geschichte von Ella und Andrew ***** Ella lebt mit ihrem Freund und Sugardaddy Roger in Beverly Hills. Nach einigen Turbulenzen scheint ihr Leben endlich wieder in geordneten Bahnen zu verlaufen - doch der Schein trügt. Als Rogers Sohn A...