Kristallkinder ( Yaoi, BoyxBoy, Boyslove, SemexSeme, Boy x Boy, BL )

Kapitel 36

Lex ließ sich das Wasser mehrfach kalt ins Gesicht spritzen. Wie Nadelstiche verteilte sich das Element auf seiner warmen Haut, wirre Gedanken wie Kleber in seinem Kopf. Eine ganze Weile merkte Lex nicht wie die Leute an ihm vorbei Duschen gingen und die Zeit voran floß bis er sich endlich löste. Er verstand den Blauhaarigen nicht, konnte nicht begreifen wieso er Lex nähe so suchte, wollte vielleicht auch einfach keinen an seiner Seite wissen. Trotz allem hatte der junge Elementar ihn nach seiner ehrlichen Meinung gefragt und sogar Frühstück besorgt. Schuldgefühle überkamen ihn, obwohl er nicht so recht wusste wieso und er beschloss zurück zu gehen. Als Lex am Flur vorbei kam, war Akiras Zimmer einen Spalt geöffnet und der Zweigleiter hielt inne, unsicher ob er sich entschuldigen sollte. Noch bevor er sich sicher war, erklang Itzunas sanfte Stimme hinter Lex. "Ist Akira nicht da?" Sanft fielen ihre Haare ins Gesicht und sie umschloss den Kaffee in der Rechten Hand. "

"Doch", kam belegt aus dessen Zimmer. "Ich bin fertig", erhob sich Akira von seiner Fensterbank.

Itzuna blickte verwirrt an dem Zweigleiter vorbei während diese einen Schritt zurück trat.

"Morgen", hatte der Wasserelementar den Bericht in seinen Armen, als er ohne weitere Worte an Lex vorbei zum Aufgang glitt. "Ich muss heute erst noch zu Ekono", gab Akira Itzuna zu verstehen. Von seiner Guten Laune nichts mehr zu sehen.

Der herbe Ton irritierte Itzuna einen Moment, als der Lehrer an ihr vorbei zur Treppe rauschte. Ein letztes Mal sah sie zu dem blassen Zweigleiter, der starr, mit glasigen Augen, Akiras Weg folgte, dann rannte sie ihm nach. "Alles in Ordnung? " fragte das Mädchen besorgt.

"Bestens...", zische Akira ungewollt seine Freundin an. Wie konnte er auch glauben das sich alle grundlos von Lex verhielten und er der einzige Idiot war der dachte Lex wäre anders? Warum hatte er sich auch noch Sorgen um ihn gemacht, wenn ihn seine Anwesenheit doch mehr als offensichtlich nervte... Vielleicht sollte er wirklich nicht jede seiner Mittagspausen damit verbringen Monologe zu führen, in der Hoffnung der Zweigleiter würde sich einmal hinablassen, ihm eine Antwort auf seine Fragen zu geben.

Itzuna schob sich an dem allem Anschein nach wütenden Elementar vorbei, um ihn aufzuhalten und in die Augen zu sehen.

"Haben wir es nicht eilig?", blieb Akira ungewollt stehen, seine Züge verhärtet und sein Ton ungewollt scharf, als er die junge Frau bei Seite schieben wollte.

Die Kälte versetzte Itzuna einen schweren Stich als Akiras Hand sie berührte um sich dem nervigen Hindernis zu entledigen. Als Akira keine zwei Schritte entfernt war, landete Itzunas Akten schwer auf dem Boden, zusammen mit dem Kaffee. Der neue Lehrer war noch nicht lange an dieser Schule und doch hatte ihn die Schülerin fast jeden Tag begleitet, immer gut gelaunt selbst wenn ihr Herz von Trauer so schwer war, das sie glauben musste zu ersticken. So wie heute, hatte sie ihn noch nie erlebt.

Der Aufschlag ließ Akira innehalten, als er bemerkte wie sein Verhalten das junge Mädchen verletzten musste. "Itzuna...", drehte er sich zu ihr, um sich zu bücken und die Akten auf zu sammeln. "Es tut mir leid... ich wollte dich nicht so anfahren", wurden seine Züge entschuldigend weicher, als er ihr in die Augen blickte.

Ohne ein Wort nahm sie Akira in den Arm, wollte ihm ein Teil von dem geben, was er ihr gegeben hatte. Um ihn zu erreichen stellte sie sich auf die Fußspitzen, legte ihren Arm um ihn und strich mit einer Hand über seinen Nacken.

Die Lehrkraft nahm die Geste dankend an, genoss die Nähe und wärme welche von ihr ausging. "Warum hasst er mich den so?", drangen die Worte schwer über Akiras Lippen an das Ohr des Mädchens.

Etwas in ihr schien bei dieser Frage bitterlich zu schmerzen, doch sie legte ihren Kopf an sein Ohr und alle Zuversicht in ihre Stimme. "Ich glaube nicht, das Lex jemanden Hassen kann und ganz bestimmt nicht dich." Versicherte sie selbst fest im Glauben ihrer Worte.