Das der andere bereits abwinkte, sah er gar nicht mehr, war bereits auf dem Weg zu Lex, welcher wie üblich las. Zart stach dem Zweigleiter die Bewegung ins Augenwinkel und sofort sank das Buch auf den Schoß das Mannes, Akira unbemerkt ein lächeln schenkend. Die silbernen Sterne, welche im Licht schimmerten, sahen über die Brille hinweg zu ihm.
"Heute ist echt viel los hier.. wird Zeit das du wieder Gesund wirst", setzte der Dunkelhaarige sich gleich zu Lex auf das Bett um ohne Pause mit dem Erzählen zu beginnen. "Weißt du wer dich vertreten hat?! Dais Freundin Zuarina!", beschwerte sich der Jüngere über ihr unmögliches Verhalten. "Ich glaube bei ihr bin ich nicht mehr so gern gesehen..."
Lex musste ungewollt Schmunzeln während er zu Essen begann. Gleich wie kalt oder abwehrend er war, Akira ließ sich nicht abschrecken und seine ehrlich sanfte Stimme erfüllte den Raum.
"Sie wollte den Schülern zeigen wie man das Herz innerlich verbrennen lässt!", erklärte er empört über ihre Unterrichtsmethoden. "Oder man seinen Gegner in eine Feuerkugel einsperrt!", könnte der friedliche Wasserelementar es immer noch nicht ganz begreifen. "Dein Unterricht gefällt mir besser", lächelte Akira in seine silbernen Augen sehend. "Müssen die Schüler das wirklich alle lernen?"
Sein Gegenüber nickte verständnisvoll. "Es gehört zum Lehrplan. Sie sollten gewappnet sein wenn sie auf ernst zunehmenden Widerstand treffen." Sah Lex ihn an. "Es ist aber nicht zwangsläufig Teil der Prüfung. Jeder Pluselementar muss beweisen das er seinen Gegner besiegen kann."
"Das geht auch ohne den anderen gleich zu verkohlen...", war der Dunkelhaarige überzeugt davon. "Wann entlässt dich Zaron wieder aus seinen Fängen?" "Sagt er nicht, er neigt zur Theatralik"
"Zaron!", rief Kuruse lachend. "Wann habe ich meine Mittagspause zurück?", doch es kam keine Antwort aus den Vorraum wo der Arzt eben noch gesessen hatte.
"Moment...", erhob sich die Wasserlehrkraft von dem Bett und öffnete die Tür zum Vorraum. "Zaron?"
Das harte Gesicht von Ekono sah ihm entgegen, Zarons Studien über das I-Kind unter dem Arm. "Herr Kuruse, wie erfreulich"
Sofort würde die junge Lehrkraft ernst als er in die strengen Züge sah. "Guten Tag Herr Dasure", fiel Akiras Blick auf die Unterlagen die er bei sich trug, doch er verkniff sich ein Kommentar. "Haben sie schon in meine Arbeit gelesen?", erkundigte sich der Blauhaarige, als er aus dem Behandlungsraum glitt und die Tür angelehnt ließ.
"In der Tat, ich habe schon begonnen und muss sagen, eine ausgezeichnete Arbeit bis jetzt. Ich denke nächste Woche bin ich durch, dann sollte dem nichts mehr im Wege stehen." Die Stimme anerkennend erhoben. Zaron hingegen war unnatürlich Still in Anbetracht seines Besuches. "Sie interessieren sich für" er deutete mit einem verschlagenen Lächeln an die Tür.
"Sollten wir uns nicht alle für unsere Mitelementare interessieren?", schenkte Akira ihm ein freches Grinsen zurück. Nicht einmal Zuarina war ihm so unsympathisch wie Ekono, doch ausgerechnet er war der Schlüssel zu dem Wissen nach dem es ihn so verzerrte.
"Zu Elementaren sicher aber ein I-Kind ist kein Element" beharrte er darauf ihm dies zu erläutern.
Die Worte trafen Akira schwer und er musste einen Moment schlucken um nicht vollkommen aus der Haut zu fahren. "Das können sie natürlich besser beurteilen, als jemand der in diesem Bereich nicht kundig ist", wollte er sich Entschuldigen um aus dem unangenehm werdenden Gespräch zu entkommen. Wie konnte man sich erdreiste so über andere zu sprechen? Akira selbst war bestimmt kein Heiliger, doch wenn er an diesem Institut etwas gelernt hatte, dann das Mischlinge oder auch I-Kinder ohne jegliches Element nicht weniger Respektvoll behandelt werden sollten als starke reine Elemente.
Der Forscher nickte zustimmend. "Ich würde mich freuen auch einmal in diesem Bereich mit ihnen zu Forschen, vielleicht bekomme ich mal die Ehre" verabschiedete er sich und verließ den Raum mit seinen neuen Dokumenten. Als sich die Tür schloss, horte man Zarons Erleichterung.
Auch Akira war sichtlich erleichtert. Niemals würde er sein Interesse an Lex für Ekono ausnutzen. "Zaron...?", begann er mit getrübter Laune. "Kommst bitte gleich mal?", bat er den Grünhaargen bevor er sich wieder zu Lex begab. "Dieser Ekono...", machte er sich sofort Luft über dessen überhebliche und verachtende Art, doch auch Lex hatte das Gespräch mitbekommen und sah mit dem flüssigen Silber in die Ferne hinter den Mauern der Schule. Ohne Akira anzusehen, das Brot noch immer ungerührt in seinen Händen schwieg er einen Moment.
"Ich mag Ekono wirklich nicht", tat Akira der Anblick seines Freundes im Herzen weh, als er sich neben ihn auf das Bett gesetzt hatte. "Aber in einem Punkt hat er recht... du bist etwas Besonderes", lehnte er sich an ihn.
Lex zuckte unter der Berührung, ließ sie aber zu ohne sich zu entziehen, die Gedanken in den Wolken die über Lokora dahin zogen. "Er tut nur seinen Job" erklärte Lex kalt, mehr sich als Akira.
"Ich passe auf dich auf", ließ Akira wieder seine Hand in die von Lex gleiten. Sein Herz schwer vor Trauer und Enttäuschung über die Ansichten der anderen Elementare.
"Schon gut", entzog er sich dieser Berührung und das Silber von Lex Augen sah so kalt wie das reinste Eis in Akiras. "Zaron wird mich entlassen", schob er sich aus dem Bett, als der Arzt ohnehin eintrat.
Verletzt sah Akira zu Boden, die letzte Wärme der Berührung, brannte sich diesmal unangenehm in sein Inneres. "Dann benötigst du meine Hilfe ja heute nicht mehr...", kam die Stimme des Dunkelhaarigen viel zu brüchig aus ihm.
Lex stand auf und richtete sein Hemd, griff nach dem Buch und der Brille ohne darauf einzugehen. "Ich danke dir Akira", drehte er sich sanft um und sah ihn noch einmal nett an, wobei seine blassen Haare der Bewegung folgten, doch Kuruse drohte erneut von seinen Gefühlen übermannt zu werden. "Natürlich", riss der Jüngere sich schmerzhaft zusammen. Diese kleine Geste, löste in ihm das Gefühl aus alles zerstört zu haben, dabei wollte er Lex doch nur zeigen, dass er für ihn da sein würde. Zweifel erfüllten sein Herz, ob er das tatsächlich jemals wollen würde. Sein Körper war wie gelähmt, obwohl Akira diese Schwäche niemals zugeben wollte. Mit einem Zweifel im Ausdruck schob sich Lex an dem Arzt vorbei. "Lex?", aber auch Zarons Worte verhallten ohne auch nur den Hauch einer Reaktion, so als bestünde der andere aus Luft. Einen Herzschlag später horte man die Tür, die beiden einfach zurücklassend. Es dauerte bis Zaron sich umdrehte und Akira musterte.
"Ich hab auch noch Unterricht...", gab dieser nur verletzt zu verstehen und verließ eben so die Räumlichkeiten des Arztes.
DU LIEST GERADE
Kristallkinder ( Yaoi, BoyxBoy, Boyslove, SemexSeme, Boy x Boy, BL )
FantasiaSo wie das Funkeln der Sterne, ein Meer aus endlosen Lichtern, ist es nur dieser eine Stern unter tausenden, der ihnen mit jedem Atemzug den Weg weist. So wie er der Einzige ist, der Akiras Weg beleuchtet. In Lokora leuchten die Sterne so hell wie i...